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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stunden ihren
Mann anzurufen und herauszufinden, was zum Teufel da vor sich ging.
     
    Bentz blieb wach, um die Nachrichten zu hören,
und rief alles auf, was er im Internet zu dem neuen Doppelmord finden konnte.
Warum zur Hölle hatte der Einundzwanziger-Killer oder irgendein verdammter
Trittbrettfahrer beschlossen, nach all den Jahren wieder zuzuschlagen? Es war
zu spät, Olivia anzurufen, also verbrachte er ein paar schlaflose Stunden
damit, über den Fall Delta und Diana Caldwell nachzudenken. Es war ein Hohn
gewesen, der reinste Horror für die verstörten, trauernden Eltern und den älteren
Bruder, noch ein Name mit D ... Donny oder Danny. Nein, Donovan! Das war's. Der
acht Jahre ältere Bruder der Zwillinge hatte Donovan geheißen. Nach der
Tragödie hatte er seine erschütterte Familie zusammenhalten müssen, was ihm
offenbar nicht gelungen war, denn Jahre später war ihm, Rick, zu Ohren
gekommen, dass sich die Caldwells hatten scheiden lassen.
    Wenn er die Augen schloss, sah er noch vor sich,
wie die Opfer positioniert worden waren: nackt, einander ins Gesicht blickend,
mit einem roten Band gefesselt, das ihn an Blut erinnerte. Bei dem Anblick
hatte er sich beinahe übergeben müssen.
    Wann immer er an den Caldwell-Mord zurückdachte,
überkam ihn die Befürchtung, er habe damals bei den Ermittlungen nicht zu
hundert Prozent funktioniert. Er hatte den Fall so gut bearbeitet, wie er
konnte, wenn man seinen eigenen seelischen Zustand bedachte, aber das war
nicht gut genug gewesen. Bledsoe hatte recht. Bentz hatte Trinidad
hängenlassen. Und jetzt, so schien es, hatte der Psychopath erneut
zugeschlagen.
    Wäre er bei dem Caldwell-Fall besser in Form
gewesen, wäre der neue Doppelmord vielleicht nie passiert und zwei unschuldige
Mädchen würden heute noch leben.
     
    Nach einer schlaflosen Nacht beschloss Bentz,
seine Hilfe bei den Ermittlungen anzubieten. Er wusste, dass er nicht wieder
zum LAPD gehören würde, aber mit Sicherheit konnte er seine ehemaligen Kollegen
unterstützen, sie beraten. Schließlich war er es gewesen, der damals die
Ermittlungen geleitet hatte.
    Also rief er seinen alten Partner an und bat um
Informationen.
    »Ach Mist, Bentz, du weißt doch, dass ich nicht
darüber reden darf«, sagte Trinidad. »Und was den Grund angeht, warum du nach
L.A. zurückgekehrt bist - ich hab's von Hayes erfahren -, da kann ich dir nicht
helfen. Ich muss an meinen Ruhestand denken. Das darf ich mir jetzt nicht vermasseln,
und deshalb rede ich auch nicht über den neuen Mordfall. Nicht mit dir. Nicht
mit meiner Frau. Nicht mit der Presse. Mit keiner Menschenseele.«
    »Ich habe den ersten Fall bearbeitet.«
    »Dann gehst du also davon aus, dass eine
Verbindung besteht.«
    »Natürlich.«
    »Das entnimmst du den Nachrichten, einer
Zweiunddreißig-Sekunden-Mitteilung um elf? Mach mal halblang, Bentz. Lass mich
ehrlich zu dir sein: Keiner hier will deine Hilfe.« Bentz ließ nicht locker.
Die Erinnerung an die damalige Tragödie war Grund genug, einen weiteren Anruf
zu tätigen. Diesmal bei Hayes.
    »Ich hab mir gedacht, dass du dich melden
würdest«, sagte der Detective. »Aber das ist eine Polizeiangelegenheit, Bentz.
Geht dich nichts an. Ich riskiere bereits meinen Kopf für dich, also halt dich
zurück. Das ist besser für alle.« Bentz legte auf, war aber nicht bereit, die
Sache auf sich beruhen zu lassen. Deshalb wählte er Andrew Bledsoes Nummer.
    Der war über seinen Anruf gar nicht erfreut.
»Mein Gott, Bentz, du hast vielleicht Nerven, mich anzurufen, nachdem du mich
und alle anderen im Department im Stich gelassen hast! Und jetzt willst du
Informationen? Bist du verrückt geworden? Du weißt, dass ich dir nichts sagen
darf. Ach Scheiße, du hast damals genug Schaden angerichtet, hast du das etwa
vergessen? Damals, als ich noch offiziell mit dir reden durfte? Das hat mir da
schon nicht gefallen, und jetzt gefällt es mir noch weniger. Was soll das?
Warum rufst du mich an?
Will kein anderer mit dir reden?« Bledsoe schäumte. »Das schlägt dem Fass
wahrhaftig den Boden aus. Vergiss nicht, du Dickschädel, dass du fast gefeuert
worden wärst, also lies gefälligst die Zeitung, wenn du etwas über den Fall
wissen willst, so wie jeder andere auch!«
    Damit legte Bledsoe auf.
    Bentz hatte nicht erwartet, dass sich jemand
seinetwegen ein Bein ausreißen würde, trotzdem war er zutiefst enttäuscht über
die Reaktion der ehemaligen Kollegen. Er kochte noch, als Olivia anrief. Sie
war auf dem Weg zum Laden

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