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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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hin zu dem festen
roten Band mit dem Draht im Innern - ein Band, das man benutzte, um ausgefallene,
teure Weihnachtsgeschenke zu verzieren. Vor Jahren hatte das Department den
Hersteller dieses Geschenkbandes ausfindig gemacht und Vertreiber und
ortsansässige Geschäfte überprüft, nur um dann mit leeren Händen dazustehen.
Sie hatten weder Fingerabdrücke noch sonstige Hinweise auf potenzielle
Tatverdächtige gefunden. Freunde, Angehörige und Klassenkameraden der Opfer
waren stundenlang verhört worden - jede Menge Vernehmungen, die zu keinem
Ergebnis geführt hatten.
    Der Hauptverdächtige war ein Junge namens Chad
Emerson gewesen, der sich mal mit dem einen, dann mit dem anderen Mädchen
verabredet hatte, doch sein Alibi war wasserdicht, und er schien ernsthaft am
Boden zerstört zu sein. Genau wie der ältere Bruder, Donovan, wenngleich sich
Bledsoe sicher gewesen war, dass er etwas mit dem Mord an seinen Schwestern zu
tun hatte. Offenbar hatte er Delta und Diana die Aufmerksamkeit geneidet, die
ihnen zuteil wurde. Doch Eifersucht war an sich kein Verbrechen und auch nichts
Außergewöhnliches. Trotzdem nahm sich Hayes vor, beide Verdächtige noch einmal
zu überprüfen und herauszufinden, ob es irgendeine Verbindung zu den
Springer-Zwillingen gab. »He!«
    Er blickte auf und sah Detective Dawn Rankin auf
seinen Schreibtisch zukommen. Sie warf einen Bericht in seinen Eingangskorb. »Ich
hab's dir schon per E-Mail geschickt, aber ich dachte, du willst einen
Ausdruck. Die Schießerei in West-Hollywood. Zeugenaussagen.«
    »Kein Versehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sieht so aus, als käme
es zu einem Verfahren. Unheimlich, nicht? Beste Freunde, und dann tötet einer
den anderen wegen einer Frau.«
    »Dummheit kennt keine Grenzen.«
    »Das kannst du wohl sagen.« Sie verzog ihr
Gesicht zu einem boshaften Grinsen. »Ich habe gehört, dass Rick Bentz wieder
da ist und Nachforschungen zum Tod seiner Frau anstellt.«
    »Ex-Frau, aber sonst hast du recht.«
    »Was soll das Ganze?« Dawn kniff die Augenbrauen
zusammen und zwang sich zu einem Lächeln, das sich nicht in ihren Augen
spiegelte. Sie war eine schöne Frau, zierlich, gepflegt, mit einer ebenmäßigen
Haut, die nur wenig beziehungsweise gar kein Make-up brauchte.
    »Ich bin mir nicht sicher. Er denkt, jemand will
ihn glauben machen, er sei verrückt geworden, ihn dahingehend manipulieren,
dass er meint, Jennifer sei noch am Leben.«
    »Er hat die Leiche doch selbst identifiziert.«
    »Das ist schon klar.« Hayes verspürte einen
Anflug von Kopfschmerz. »Ich hätte nie gedacht, dass er in eine solche Falle
hineintappt. Ich dachte immer, wenn sich jemand mit ihm anlegen will, würde er
ihn einfach abblitzen lassen.«
    »Es sei denn, er will glauben, dass sie noch
am Leben ist.« Sie machte eine resignierende Handbewegung. »Ich bin nie aus ihm
schlau geworden.«
    Hayes erinnerte sich: Bentz hatte früher einmal
eine kurze Beziehung mit Dawn gehabt, doch trotz ihres flüchtigen Interesses
schien sie längst über ihn hinweg zu sein, obwohl Gerüchte besagten, dass ihre
Trennung sehr unschön war. »Ich habe den ganzen Nachmittag mit Leuten geredet,
die die Springer-Zwillinge kannten. Ich habe auch die Freunde der Mädchen
ausfindig gemacht. Beide Jungs haben ein Alibi, aber der eine, Kurt Jones, der
Freund von Lucy, ist aktenkundig. Nichts Ernstes oder Gewalttätiges, sondern
Drogengeschäfte. Es heißt, er sei ein Dealer.« Sie schüttelte den Kopf.
»Kleinkram. Ich glaube nicht, dass er unser Mann ist.«
    »Unwahrscheinlich, dass er mit den
Caldwell-Zwillingen in Verbindung gebracht werden kann.«
    »Alt genug ist er, aber nicht die Art Irrer.«
Bledsoe kam herbeigeschlendert und hörte den Schluss des Gesprächs mit. »Sagt
nicht, ihr redet über meinen Lieblings-Ex-Detective.« Er zog eine Grimasse.
»Das musste ja so kommen, dass er hier aufkreuzt, wenn der Einundzwanziger-Killer
aus der Versenkung auftaucht. Vielleicht hat der Mörder ja gerade deshalb
wieder zugeschlagen, weil er weiß, dass Bentz in L.A. ist, nur um Salz in die
Wunde zu streuen und ihn wütend zu machen.«
    »Aber sicher, genau so gehen Serienmörder vor«,
sagte Dawn, offenbar verärgert über seine Einmischung. Bledsoe schaffte es
immer wieder, andere ungewollt auf die Palme zu bringen. »Als Nächstes
behauptest du wohl, Bentz habe die Springer-Zwillinge umgebracht.«
    »Nein. Er ist ein Scheißkerl, aber kein Killer
... andererseits war da die Geschichte mit dem Valdez-Jungen.

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