Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail
Veranda gespürt hatte. Herein kam Samuel, wieder in Menschengestalt.
Er trug nichts als Jeans. Selbst seine Füße waren nackt, und er hinkte, als er auf mich zuging. »Sie haben Adam«, bestätigte er.
Ich hätte ihn eigentlich hören oder riechen sollen, aber David war offenbar nicht überrascht. Er machte eine subtile Geste, die seine Männer still stehen ließ – obwohl ich sehen konnte, dass sie angespannt waren und bereit, anzugreifen.
»David Christiansen, darf ich Ihnen Dr. Samuel Cornick vorstellen?«, sagte ich. »Samuel, das hier ist David, Adams alter Kamerad aus der Armee. Er ist hier, um Adam und Jesse herauszuholen.«
»Das habe ich schon gehört«, sagte Samuel und setzte sich neben meine Füße auf die Couch.
»Was ist euch zugestoßen?«, fragte ich.
»Wir sind zu der Adresse gefahren, die du uns gegeben hattest, und fanden ein paar Spuren, aber nichts Eindeutiges. Eine Weile sahen wir uns dort um, und dann wurde Darryl klar, wieso Adam uns nicht von der Jagd zurückrief. Er war verschwunden, zusammen mit seinem Wagen. Jemand hatte ihn mit einem Handy gesehen, das er nicht gehabt hatte, als wir Warrens Haus verließen. Mehrere Wölfe bemerkten, dass das Auto wegfuhr, aber keiner dachte daran, Adam Fragen zu stellen«
»Warte mal«, sagte ich, denn ich hatte plötzlich ein sehr schlechtes Gefühl. »Moment. Die Vampire haben die Adresse doch sicher überprüft – Bran sagt immer, es gibt nichts Paranoideres als einen Vampir. Sie würden sich überzeugt haben, dass die Wölfe auch wirklich dort sind. Aber als unser halbes Rudel bei dem Haus auftaucht, kann es nicht einmal genug Spuren finden, um die andern zu verfolgen?« Ich sah David an. »Und als Macs Leiche auf meine Veranda gebracht wurde, konnte ich niemanden sonst riechen. Und ich habe dich ebenfalls nicht wahrgenommen.«
Ich zog die Schultern hoch. »Es hätte mir auffallen sollen. Es ist nicht nur Gerry, oder?«
Ich sah, wie Samuel erstarrte, und erinnerte mich daran, dass er nicht genau wissen konnte, worüber wir vorher gesprochen hatten. »Gerry Wallace muss mit unserer Hexe unter einer Decke stecken.«
Es gab viele Hexen, die eine Leiche so weit maskieren konnten, dass nicht einmal die beste Nase oder ein exzellent ausgebildetes forensisches Team einen Hinweis finden konnte. Aber Elizaveta Arkadyevna war eine der wenigen, die den Geruch
von David und seinen Männern aus meinem Haus hätte entfernen können, ohne ihn von Adams Haus zu nehmen.
»Diese russische Hexe«, sagte David.
»Wenn die Wolfsrudel in die Öffentlichkeit treten, werden die Hexen ein einträgliches Geschäft verlieren«, überlegte ich laut weiter. »Sich verborgen zu halten, kostet einen hohen Preis – und die Hexen gehören zu den Leuten, die das zu ihrem Vorteil genutzt haben. Ich bin nicht sicher, ob es nicht sogar einen Vertragsbruch darstellen würde – nicht, solange Gerry Adam zum Marrok machen will.«
»Was?« Samuels Stimme war so leise, dass ich auf der Stelle nervös wurde.
»Gerry will nicht, dass das Wissen um die Wölfe an die Öffentlichkeit gelangt«, erklärte ich. »Und er ist zu dem Schluss gekommen, dass Adam der Einzige ist, der das verhindern kann – indem er Bran umbringt.«
Samuel hob mit kühlem Blick die Hand, als er die anderen Männer ansah. »Ich glaube, Mr Christiansen sollte mir einmal erklären, was er glaubt, dass hier los ist.« Samuel wollte sehen, wer log und wer nicht. Er war einer der Wölfe, die über diese Fähigkeit verfügten.
David wusste das ebenfalls, das konnte ich an seinem Lächeln erkennen. »Gerry Wallace hat mir gesagt, Bran habe vor, seine Leute in die Welt zu stoßen. Er fragte mich, ob ich mit Adam sprechen und ihn dazu bringen könne, dagegen zu protestieren.«
»Und ihn zu überreden, um die Position des Marrok zu kämpfen«, führte Samuel den Gedanken weiter aus.
»Ja. Zu diesem Zweck ließ er mich und meine Jungs hier einfliegen. Ich war tatsächlich überrascht über sein Vorgehen. Ich hätte keine bewaffneten Männer mitgenommen, um mich einem Alpha in seinem eigenen Heim zu stellen – aber in der
Situation selbst konnte ich nicht widersprechen, ohne einen Kampf zu riskieren, der mich zum Verantwortlichen für Gerrys Wölfe gemacht hätte – und Sie haben noch nie einen jämmerlicheren Haufen von Wölfen gesehen! Ich wusste, dass Adam imstande ist, selbst auf sich aufzupassen, also habe ich zunächst mitgemacht.«
David zuckte die Achseln. »Dann sprachen wir mit Ms Thompson und
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