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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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erwidert Bran. »Gib Samuel das Telefon.«
    Ich sah David Christiansen und seinen Männer an, zog die
Brauen hoch und reichte das Telefon weiter, dann hörte ich zu, wie Samuel begann, seinem Vater alles zu erklären. Bran hatte wahrscheinlich einfach nur die Lüge in meiner Stimme gehört, als ich ihm sagte, dass Samuel nicht hier sei. Aber David würde nun für immer überzeugt sein, dass der Marrok einfach gewusst hatte, dass Samuel neben mir saß.
    Ich verbarg meine Zufriedenheit. Bran würde umso sicherer sein, desto fester die Wölfe an seine Macht glaubten.

14
    W ährend wir längere Zeit mit Christiansen und seinen Enkeln unterwegs waren, blieb ich in meiner menschlichen Gestalt, und Samuel verwandelte sich in seinen Wolf. Er hatte sich in meinem Haus wieder verändert, weil andere Wölfe die Veränderung leicht spüren können.
    David ließ uns etwa eine Meile vom Schauplatz entfernt aussteigen und sagte uns, wie wir an unser Ziel gelangen konnten. Der Plan bestand darin, dass Samuel und ich uns allein anschlichen. Dann würde ich sehen, ob ich mich durch ein Loch in der Seite des Lagerhauses winden konnte, in dem Adam und Jesse eingesperrt waren, und Samuel würde zusammen mit Adams Rudel darauf warten, dass ich sie rief.
    Adam und Jesse wurden in einer Baumschule festgehalten, die im Hügelland südlich von Benton City lag, einem kleinen Ort zwanzig Meilen vor Richland.
    Die Baumschule war geschlossen, aber es gab immer noch viele Bäume dort. Ich erkannte einige Ahornarten, Eichen, und ein paar Kiefern, als wir vorbeifuhren.
    Die riesige Lagerhalle, von der David mir erzählt hatte, stand hinter einem tristen Fertighaus. Fenster und Türen des Wohnhauses waren vernagelt, und es gab ein Schild eines Maklers daneben, das es stolz als VERKAUFT bezeichnete.

    Ich hockte zusammen mit Samuel in einem Graben, der von einem Dickicht russischer Oliven umgeben war, und sah mich genau um. Von dort, wo ich saß, konnte ich keine Fahrzeuge entdecken, also waren sie wahrscheinlich alle auf der anderen Seite der Lagerhalle geparkt.
    Christiansen hatte berichtet, ein örtlicher Winzer habe die Baumschule erworben, um das Land zum Weinanbau zu verwenden. Da sie erst im Frühjahr pflanzen würden, stünde die gesamte Anlage – Haus und Lagerhalle – bis dahin leer.
    Das Maklerschild sagte mir jedoch, dass tatsächlich einer von Adams Wölfen ein Verräter war, und es lieferte mir den Namen gleich dazu.
    Ich holte mein Handy heraus und rief Darryls Nummer an.
    »Hast du dich schon mit John Cavanaugh in Verbindung gesetzt?«, fragte ich. Cavanaugh war einer der Wölfe, die ich nicht besonders gut kannte, der aber am Tag zuvor auch beim Kriegsrat in Warrens Haus gewesen war.
    »Wir haben ihn nicht finden können.«
    Ich seufzte erleichtert, was Darryl ignorierte, immer noch verärgert darüber, dass wir ihm nicht genau sagten, was wir vorhatten. Dass er Samuels Befehlen gehorchen sollte, machte es auch nicht besser.
    »Wie angewiesen hinterlasse ich keine Nachrichten auf Anrufbeantwortern. Das bedeutet, dass uns einige Leute fehlen werden.«
    »Ich habe hier gerade John Cavanaughs Namen auf einem Maklerschild an der Baumschule vor Augen, in der Adam gefangen gehalten wird«, sagte ich.
    Es gab eine lange Pause.
    »Aha«, sagte er dann nachdenklich und legte auf. Kein Mann für lange Abschiedsworte, unser Darryl, aber ein kluger
Kopf. John Cavanaugh würde nicht zu dieser Rettungsaktion gerufen werden – oder zu irgendeiner anderen. Vielleicht hätte es mich ein wenig mehr stören sollen, dass ich gerade das Todesurteil eines Mannes unterzeichnet hatte, aber ich würde erst einmal sehen, wie es Adam und Jesse ging, bevor mir Cavanaugh leid tat.
    Hinter mir winselte Samuel leise.
    »Schon gut«, sagte ich und fing an, mich auszuziehen. Es war kalt. Nicht so kalt wie in Montana, aber kalt genug, um mir die Kleidung so schnell wie möglich herunterzureißen – während ich sorgfältig darauf achtete, mich nicht an den Dornen der russischen Olive zu verletzen. Ich faltete meine Sachen hastig und schaltete das Handy ab.
    »Du brauchst nicht zu warten, bis ich drin bin«, sagte ich abermals.
    Er starrte mich nur an.
    Ich seufzte dramatisch, dann veränderte ich mich. Wunderbare Wärme umhüllte mich, und ich streckte mich aus, wedelte Samuel zu und eilte zum Lagerhaus. Es war immer noch hell, also wählte ich eine umständliche Stecke, um nicht gesehen zu werden. Ich war mir der Tatsache bewusst, dass Samuel mir folgte, aber

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