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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Mac?«, fragte ich und konzentrierte den Blick auf Zees Dolch, denn ich wollte nicht, dass sie erfuhren, wie wütend ihre Haltung mich machte. Aber der Werwolf merkte es natürlich trotzdem.
    »Nicht sonderlich gut«, sagte David »Wir wurden letzten Montagnachmittag eingeflogen.« Er sah mich abschätzend an. »Dann wurden wir Zeuge, wie einer von Gerrys Söldnern, ein Mensch, vollkommen durchdrehte.«
    »Der Mann sagte, jemand habe seinen Partner umgebracht«, erklärte John-Julian und schaute mich ebenfalls an. »Ein Dämon.«
    »Kein Dämon.« Ich zuckte die Achseln. »Es braucht keinen Dämon, um einen unausgebildeten frischen Werwolf umzubringen, der zu dumm zum Überleben ist.«
    Ich schluckte meinen Zorn hinunter – es war nicht ihr Fehler, dass sie Mac nicht gekannt hatten. Ich sah sie an und zögerte. Vielleicht sollte ich die Vorstellung jetzt nachholen.
    Ich neigte dazu, ihnen zu glauben. Das hatte zum Teil damit zu tun, dass ihre Geschichte wahr klang – obwohl ich sie nicht gut genug kannte, um mir wirklich ein Urteil bilden zu können. Und ein anderer Teil war, dass ich mich an Adams
Stimme erinnerte, als er über David Christiansen gesprochen hatte.
    »Lassen Sie mich von Mac erzählen, dem Jungen, der auf meiner Veranda starb«, sagte ich, und dann berichtete ich ihnen von seiner Verwandlung, dem Alpha in Chicago, der ihn an Gerry verkauft hatte, und den Drogenexperimenten.
    »Wir haben nur die Betäubungsgewehre gesehen«, sagte John-Julian langsam. »Aber zwei Schüsse haben den jungen Wolf getötet – und dann haben sie Adam unter Drogen gesetzt, um ihn fesseln zu können.«
    »Unser Metabolismus wird also von dem Silber außer Funktion gesetzt, während das DMSO die Droge schneller in unseren Kreislauf trägt?«, fragte David. »Bedeutet das, dass jemand das Ketamin eventuell auch durch etwas anderes ersetzen könnte?«
    »Ich bin kein Arzt«, sagte ich. »Es klang jedoch so, als könnte so etwas tatsächlich funktionieren.«
    »Vielleicht ist das Gerry ebenfalls durch den Kopf gegangen, und er probierte es aus«, fuhr David fort. »Bei einem echten Rudel wäre es unmöglich gewesen, aber bei dieser Mischung aus Einsamen Wölfen, Neulingen und aus Söldnern, die ebenfalls allein arbeiten … da gibt es niemanden, der es für notwendig hält, die Gefangenen zu schützen.«
    Das war der Ausgleich der Natur zur Rolle des dominanten Wolfs. So stark wie der Instinkt des Rudels, dem Leitwolf zu folgen, war auch das Bedürfnis von Dominanten, Schwächere zu beschützen.
    »Nicht alle Einsamen Wölfe sind unfähig, sich einer Gemeinschaft anzuschließen«, widersprach Connor.
    David lächelte. »Danke. Aber Werwölfe wollen für gewöhnlich in einem Rudel leben. Und im Allgemeinen braucht es ziemlich viel, um sie davon abzuhalten. Ein paar sind wie ich:
Wir hassen zu sehr, was wir sind. Die meisten anderen jedoch sind Ausgestoßene, Leute, die ein Rudel ohnehin nicht akzeptieren würde.«
    Sein Lächeln veränderte sich und wurde freudlos. »Ich habe mein Rudel, Conner. Es besteht nur einfach nicht aus Werwölfen.« Er sah mich an. »Ich habe meine anderen Leute bei Gerry gelassen, damit sie die Situation dort im Auge behalten. Wir sind zu sechst. Klein für ein Rudel, aber für mich ist es groß genug. Die meisten Wölfe, die lange außerhalb einer solchen Gemeinschaft leben, werden ein wenig verrückt. Auf Söldner, die außerhalb arbeiteten, trifft das ebenfalls zu, und niemand sonst will mit ihnen zu tun haben, weil sie entweder dumm oder verrückt sind – und die Dummen leben meistens nicht lange.«
    »Nicht gerade Leute, die ich als Werwolf sehen wollte«, stellte ich gerade fest, als mein Telefon klingelte. »Entschuldigen Sie mich.« Ich suchte in der Tasche nach dem kleinen Gerät, das wunderbarerweise den Kampf überlebt hatte.
    »Happy Thanksgiving, Mercy!«
    »Happy Thanksgiving, Mom!«, erwiderte ich. »Kann ich dich später zurückrufen? Ich bin im Augenblick beschäftigt.«
    »Deine Schwester hat uns gerade erzählt, dass sie sich verlobt hat …«, preschte Mutter entzückt vor und ignorierte meinen Einwand vollkommen. Also blieb ich, wo ich war, und lauschte ihrem Geschnatter über meine Geschwister und meinen Stiefvater, während drei topausgebildete Söldner in meinem Wohnzimmer saßen und mich beobachteten.
    »Mom«, sagte ich schließlich noch einmal, als sie ein wenig langsamer geworden war. »Mom, ich habe Besuch.«
    »Oh, gut!«, stellte sie fest. »Ich hatte mir schon Sorgen

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