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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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seine Haushälterin bevorzugte. Ich konnte nicht wittern, warum man Mac umgebracht und ausgerechnet hierher gebracht hatte.
    Ich setzte mich auf das von Frosthauch überzogene Holz der Veranda, legte das Gewehr neben mich und berührte sanft Macs Haar. Ich hatte ihn nicht lange genug gekannt, um ihn wirklich ins Herz zu schließen, aber ich hatte ihn gemocht.
    Das Kreischen von Reifen ließ mich aufspringen und nach dem Gewehr greifen, als ein dunkles SUV aus Adams Einfahrt davonraste, als wäre die Hölle hinter ihm her. Im trüben Licht des anbrechenden Tages hätte ich nicht sagen können, welche Farbe das Auto hatte, schwarz oder dunkelblau oder sogar dunkelgrün. Es hätte das Gleiche sein können, was diese Schurken letzte Nacht bei der Werkstatt benutzten – neuere Autos dieser Marke sehen ohnehin alle ähnlich aus.
    Ich weiß nicht, wieso es so lange dauerte, bis ich begriff, dass der tote Mac hier auf meiner Veranda bedeutete, dass in Adams Haus etwas geschehen sein musste. Dann ließ ich den Toten in der Hoffnung liegen, den Lebenden helfen zu können, und raste über das hintere Feld, das Gewehr unter den Arm geklemmt.
    Adams Haus war beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum. Normalerweise lag es eher im Dunkeln, es sei denn, er hatte Gesellschaft. Werwölfe kommen ebenso wie Walker sehr gut im Dunkeln zurecht.
    Als ich den Zaun zwischen unseren Grundstücken erreichte, hielt ich das Gewehr von meinem Köper weg und sprang mit einer Hand oben am Pfosten über den Stacheldraht. Ich hatte
die Marlin gesichert getragen, aber sobald ich auf der anderen Seite des Zauns landete, spannte ich den Hahn.
    Ich wäre durch die Hintertür hineingegangen, wenn ich in diesem Augenblick nicht einen schrecklichen Krach von der Vorderseite gehört hätte. Also änderte ich meinen Kurs und rannte gerade noch rechtzeitig um die vordere Ecke des Hauses, um zu sehen, wie die Couch halb in dem Blumenbeet landete, das sich um die Veranda zog. Jemand hatte sie offenbar durch das Wohnzimmerfenster geworfen.
    Der Werwolf, den ich letzte Nacht umgebracht hatte, war eine Ausnahme gewesen, denn im Allgemeinen bringt man ihnen bei, leise zu sein, wenn sie kämpfen – es ist einfach eine Überlebensfrage. Trotzdem konnte ich durch das zerbrochene Fenster und die offen stehende Haustür das Fauchen und Zähnefletschen hören.
    Um Mut zu sammeln, gab ich im Flüsterton alle Schimpfworte von mir, die ich mir sonst für verrostete Schraubenmuttern und billige Ersatzteile aufhebe, die dann doch nicht so gefertigt sind, wie es angegeben war. Lieber Gott, betete ich anschließend, als ich die Verandatreppe hinaufrannte, bitte lass Adam und Jesse nichts Schlimmes passiert sein!
    Direkt innerhalb der Tür blieb ich stehen, die Marlin im Anschlag. Mein Herz schlug bis zum Hals. Dabei hechelte ich, weil ich ebenso nervös wie erschöpft war, und das Geräusch störte mein Hörvermögen.
    Die schlimmste Zerstörung schien sich auf das Wohnzimmer mit der hohen Decke direkt am Eingang zu konzentrieren. Der weiße Berberteppich würde nie wieder sein, was er einmal gewesen war. Einer der Esszimmerstühle war an der Wand zerschlagen worden, und der Putz hatte ebenfalls gelitten. Ein Teil des Mörtels lag auf dem Boden.
    Das meiste Glas von dem zerbrochenen Fenster war auf die
Veranda gefallen; das Glas auf dem Teppich stammte von einem Spiegel, den jemand von der Wand gerissen und zerschlagen hatte – auf einer anderen Person.
    Am Boden lag eine Werwölfin mit einer gewaltigen Spiegelscherbe in der Wirbelsäule. Ich kannte sie nicht. Es gab in Adams Rudel auch Frauen, aber die waren mir alle in beiden Gestalten zumindest vom Sehen geläufig.
    Die tote Wölfin lag nahe genug bei mir, dass ich feststellen konnte, dass sie wirklich tot war und damit für mich kein Problem mehr darstellte, und ich ignorierte sie.
    Einen weiteren Werwolf fand ich unter der Récamier, einem alten Möbelstück, wegen dem ich Adam immer geneckt hatte. Adam würde sich ein neues Renommiersofa kaufen müssen. Die Liegefläche war zerbrochen, und große Holzsplitter ragten durch den Stoff. Der zweite Werwolf lag mit dem Bauch nach unten auf dem Boden. Sein Kopf war verrenkt, und seine im Tod umwölkten Augen starrten mich anklagend an.
    Ich machte einen Schritt über ein paar Handschellen hinweg, deren Armbänder verbogen und aufgerissen waren. Sie bestanden, wie ich bemerkte, nicht aus Stahl oder Aluminium, sondern aus einer Silberlegierung. Man hatte sie entweder speziell

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