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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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sieht aus, als hätten sie Silbernitrat mit DMSO und Special K kombiniert.«
    »Was?«, fragte ich.
    »Special K ist Ketamin«, sagte Adam. »Man hat es eine
Weile als Entspannungsdroge verwendet, aber es ist eigentlich ein Tierberuhigungsmittel. Normalerweise funktioniert es bei Werwölfen nicht. Und Silbernitrat wird benutzt, um Filme zu entwickeln. Was ist DMSO?«
    »Silbernitrat hilft, um eine silberhaltige Lösung herzustellen«, erklärte Samuel. »Es wird zum Beispiel benutzt, um Augeninfektionen zu behandeln – obwohl ich es keinem Werwolf empfehlen würde.«
    »Ich habe noch nie von einem Werwolf mit einer Augeninfektion gehört«, sagte ich, aber ich verstand, was er meinte.
    Er lächelte mich an, sprach aber weiter mit Adam. »DMSO ist Dimethylsulfoxid. Es hat eine Menge seltsamer Eigenschaften, aber die Interessanteste für uns besteht wahrscheinlich darin, dass es andere Chemikalien tragen kann, selbst durch Membranen.«
    Ich starrte die Straße vor mir an und hielt die rechte Hand vor die Heizung, um sie zu wärmen. Die Fenster mussten unbedingt neu versiegelt werden, und die Heizung konnte der Luft von Montana nicht standhalten. Komisch, ich erinnerte mich nicht, auf dem Weg hierher so gefroren zu haben. Ich hatte wohl solche kleinen Unpässlichkeiten schlicht ignoriert.
    »Im Chemieunterricht in meinem ersten Jahr im College haben wir etwas mit Pfefferminzöl gemischt und dann den Finger reingestreckt – ich konnte die Pfefferminze schmecken.«
    »Genau«, sagte Samuel. »Das ist das Zeug. Nimm DMSO und mische es mit einer Silberlösung, und schwupp, das Silber wird durch den Körper des Werwolfs getragen und vergiftet ihn dabei, so dass das Beruhigungsmittel, in diesem Fall Ketamin, ohne Einmischung des Metabolismus des Werwolfs arbeitet, der normalerweise verhindern würde, dass die Droge irgendwelche Auswirkungen hat.«
    »Sie glauben also, dass Mac am Silber und nicht an einer
Überdosis Ketamin gestorben ist?«, fragte Adam. »Diese Leute haben ihn nur zweimal angeschossen. Ich hatte mindestens vier Treffer, vielleicht sogar mehr.«
    »Je kürzer ihre letzte Berührung mit Silbernitrat her ist, desto schlimmer ist die Reaktion«, sagte Samuel nach einer Weile. »Ich nehme an, wenn der Junge nicht seine letzten Wochen in der liebevollen Obhut dieser Leute verbracht hätte, die ihn mit Silber vollpumpten, hätte er vielleicht überlebt.«
    »Offenbar sind Silbernitrat und Ketamin relativ leicht erhältlich«, sagte Adam nach einer Weile. »Wie sieht es mit diesem DSMO aus?«
    »Ich könnte es bekommen. Man erhält es auf Rezept – und ich wette, ich könnte es außerdem in jedem Geschäft für Tierarztbedarf kaufen.«
    »Man muss also Arzt sein?«, fragte ich.
    Samuel schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Ich würde erwarten, dass es auch so ziemlich leicht in einer Apotheke erhältlich ist. Es gehört nicht gerade zu den Drogen, die sorgfältig überwacht werden. Ich würde erwarten, dass sie so viel von diesem Cocktail herstellen können, wie sie wollen, ohne dass es ihnen große Mühe macht.«
    »Na wunderbar.« Adam schloss die Augen und stellte sich wahrscheinlich eine Invasionsarmee mit Beruhigungsgewehren vor.
    »Sie haben Mac also umgebracht«, sagte ich, als mir klar wurde, dass er nicht fortfahren würde. »Und was ist dann passiert?«
    »Ich stürzte aus der Küche wie ein Idiot, und sie schossen auf mich.« Adam schüttelte den Kopf. »Ich habe mich so daran gewöhnt, so gut wie kugelsicher zu sein – in gewisser Weise hatte ich es verdient. Was immer sie mir verabreicht haben, es warf mich um, und als ich wieder aufwachte, war ich
an Händen und Füßen gefesselt. Nicht, dass ich ansonsten in der Verfassung gewesen wäre, etwas zu unternehmen. Ich war so erledigt, dass ich kaum den Kopf heben konnte.«
    »Hast du gesehen, wer sie waren?«, fragte ich. »Einer von ihnen muss ein Mensch gewesen sein, der den Werwolf zu meiner Werkstatt begleitet hat. Ich habe ihn in Jesses Zimmer gerochen.«
    Adam verlagerte sein Gewicht auf der Bank und stemmte sich ein wenig gegen den Sicherheitsgurt.
    »Adam.« Samuels Stimme war leise, aber intensiv.
    Adam nickte, entspannte sich ein wenig und reckte den Hals, um die Anspannung loszuwerden. »Danke. Es ist schwieriger, wenn ich wütend bin. Ja, ich kannte einen von ihnen, Mercedes. Weißt du, wie ich zum Werwolf wurde?«
    Die Frage kam unerwartet – aber Adam hatte immer einen Grund, wenn er etwas über sich erzählte. »Nur, dass es in

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