Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail
Tür stand.
»Tom Black«, erinnerte er mich.
»Hilft was?«, fragte ich, wischte mir die Hände ab und trank einen Schluck Wasser aus der Flasche, die unsicher auf der Haube des Autos balancierte.
»Summen«, sagte er. »Ich habe mich gefragt, ob das hilft.«
Etwas an seiner Art machte mich nervös – als wäre er ein guter Freund von mir und nicht nur jemand, mit dem ich ein
paar Worte gewechselt hatte. Seine Bemerkung über weiße Gürtel machte ihn noch nicht zu einem Kampfsportler, aber er bewegte sich wie einer.
Ich sah ihn höflich an, obwohl der Kojote in mir die Zähne fletschen wollte. Er drang in mein Territorium ein.
»Mir war nicht einmal bewusst, dass ich summe«, sagte ich. »Das hier ist das letzte Auto, an dem ich heute arbeite.« Ich wusste, es war nicht seines, denn ich arbeitete öfter an diesem Bus. »Wenn Gabriel Sie nicht angerufen hat, werden wir wahrscheinlich vor morgen nicht mit Ihrem Wagen anfangen.«
»Wie kommt es, dass ein hübsches Mädchen wie Sie Mechanikerin geworden ist?«, fragte er.
Ich legte den Kopf schief, damit ich ihn besser aus meinem guten Auge ansehen konnte. Gabriel hatte mir gesagt, wenn ich das Eis länger auf dem Gesicht gelassen hätte, wäre es nicht so geschwollen. An guten Tagen sah ich ganz passabel aus, heute wären schrecklich und schauerlich sicherlich passendere Ausdrücke gewesen.
Hätten wir uns auf neutralem Boden befunden, hätte ich vielleicht etwas gesagt wie »Keine Ahnung. Wie kommt es, dass ein gut aussehender Mann wie Sie ein solch aufdringlicher Mistkerl geworden ist?« Aber das hier war meine Werkstatt, und er war ein Kunde.
»Ich nehme an, wie alle anderen auch«, sagte ich also. »Hören Sie, ich muss das hier fertig machen. Warum rufen Sie nicht morgen früh an, und Gabriel gibt Ihnen eine Einschätzung, wann Ihr Auto fertig wird?«
Bei diesen Worten ging ich auf ihn zu. Das hätte ihn eigentlich ein wenig zurücktreiben sollen, aber er blieb stehen, so dass ich dicht vor ihm ebenfalls zum Stehen kam. Er roch nach Kokosnuss-Sonnenschutz und Zigaretten.
»Tatsächlich habe ich mein Auto schon abgeholt«, sagte er. »Heute Abend bin ich hier, um mit Ihnen zu reden.«
Er war ein Mensch, aber ich sah den gleichen Raubtierblick in seinen Augen, den die Wölfe zeigten, wenn sie auf die Jagd gingen. Mich in meiner eigenen Werkstatt zu befinden, hatte bewirkt, dass ich mich zu sicher fühlte, und ich war ihm zu nahe gekommen. Ich hatte genügend Waffen in Gestalt von Schraubenschlüsseln und Brecheisen zur Verfügung, aber sie waren alle außer Reichweite.
»Ach ja?«, sagte ich. »Und warum?«
»Ich wollte wissen, wie es ist, mit einem Werwolf zusammen zu sein. Wussten Sie, dass er ein Werwolf war, als die Beziehung begann? Haben Sie Sex mit ihm?« Seine Stimme war plötzlich rasiermesserscharf.
Er hatte das Thema so abrupt geändert, dass ich einen Moment nur verständnislos blinzelte.
Der Mann roch nicht wie ein Fanatiker – Hass hat einen ganz eigenen Geruch. Als Zee sich der Öffentlichkeit stellte, war eine Gruppe von Leuten mit Plakaten um die Werkstatt marschiert. Einige von ihnen kamen auch nachts und sprühten in zornigen roten Buchstaben FEENLAND an die Garagentore.
Aber Tom Black roch aufgeregt, als würden meine Antworten auf seine Fragen ihm wirklich etwas bedeuten.
Draußen fuhr ein Chevy 350 auf mein Grundstück, und ich erkannte das Schnurren des Motors. Das machte meinen Befürchtungen ein Ende. Mir wurde klar, dass es für die Fragen, die er stellte, nur einen einzigen Grund geben konnte.
Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Verdammt«, stellte ich angewidert fest. »Sie sind ein Reporter.«
Einige Werwölfe, die in die Öffentlichkeit getreten waren,
hatten auf Anweisung des Marrok bewusst die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt: Wölfe aus dem Militär, der Polizei oder der Feuerwehr und ein paar Filmstars. Adam gehörte nicht zu ihnen. Ich konnte jedoch sehen, warum jemand einen Reporter ausschickte, der hier herumschnüffelte. Adam war nicht nur ein Alpha, er war auch ein gut aussehender Mann. Ich konnte kaum abwarten zu hören, was er sagen würde, wenn er herausfand, dass sich jemand für sein Liebesleben interessierte.
»Ich kann Sie reich machen«, sagte Black, den mein Lächeln offenbar ermutigte. »Wenn wir fertig sind, werden Sie ebenso bekannt sein wie er. Sie können Ihre Geschichte an die Fernsehstationen verkaufen.«
Ich schnaubte. »Verschwinden Sie.«
»Probleme, Mercy?« Die tiefe
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