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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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der Notaufnahme, aber es kam ihn teuer zu stehen. Nicht nur die extremen Arbeitszeiten, obwohl die schon schlimm genug sein konnten. Überwiegend war es der Stress, die Beherrschung wahren zu müssen, wenn er von Blut, Angst und Tod umgeben war.
    Aber als ich meine Geschichte beendet hatte, sah er besser aus. »Du bist also zu einer Bessere-Zukunft- Versammlung gegangen, weil du gehofft hast, dort jemanden zu finden, der diesen Wachmann umgebracht hat. Tatsächlich bist du einem Haufen Collegekids begegnet – und einem Feenwesen, das zu dem Schluss kam, es könnte Spaß machen, dich zu fressen.«
    Ich nickte. »So ungefähr.«
    »Könnte der Fideal der Mörder sein?«
    Ich schloss die Augen und stellte mir Fideals Kampf gegen die Werwölfe vor. Hätte er einem Mann den Kopf von den Schultern reißen können? »Vielleicht. Aber er schien sich nicht für die Ermittlungen zu interessieren.«
    »Du sagst, er war wütend auf dich, weil du bei der Versammlung warst. Hat er sich vielleicht Sorgen gemacht, weil du ihm zu nahe gekommen bist?«
    »Das hätte es sein können«, sagte ich. »Ich werde Onkel Mike anrufen und mich erkundigen, ob es für Fideal einen
Grund geben könnte, andere Angehörige des Feenvolks zu töten. O’Donnell kannte er zweifellos – und je mehr ich über diesen Mann herausfinde, desto seltsamer ist es, dass ihn nicht schon vor Jahren jemand umgebracht hat.«
    Samuel lächelte dünn. »Aber du bist nicht davon überzeugt, dass der Fideal es getan hat.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er hat sich selbst an die Spitze meiner Liste gesetzt, aber …«
    »Aber was?«
    »Er war so hungrig. Nicht nach Nahrung, obwohl das auch einen Teil davon ausmachte, sondern nach der Jagd selbst.« Samuel der Werwolf würde verstehen, was ich meinte. »Ich glaube, wenn Fideal den Wachmann getötet hätte, wäre O’Donnells Tod anders ausgefallen. Man hätte ihn ertrunken aufgefunden oder gefressen, oder er wäre überhaupt niemals gefunden worden.« Es in Worte zu fassen, machte es zu mehr als nur einer Überlegung. »Ich werde Onkel Mike anrufen und sehen, was er denkt, aber ich glaube nicht, dass es Fideal war.«
    Ich erinnerte mich, dass ich auch noch einen anderen Grund hatte, mit Onkel Mike zu reden. »Und dieser Wanderstab ist heute Abend wieder aufgetaucht, in meinem Auto.«
    Ich setzte dazu an, das Telefon zu holen, aber meine Beine hatten genug, und ich sackte wieder auf den Sessel. »Verdammt.«
    »Was ist denn?« Samuels Müdigkeit verschwand zwischen zwei Herzschlägen – ich sah ihn gereizt an.
    »Ich sagte dir doch, dass ich in Ordnung bin. Nichts, was ein paar Streckübungen, eine Rheumasalbe und eine Mütze voll Schlaf nicht kurieren könnten.« Ich dachte
an all die kleinen Schnitte und kam zu dem Schluss, dass ich auch ohne die Rheumasalbe zurechtkommen könnte. »Kannst du mir das Telefon zuwerfen?«
    Er nahm es von der Ladestation auf dem Tisch neben der Couch und warf es in meine Richtung.
    »Danke.« Ich hatte ihn in den letzten paar Tagen so oft angerufen, dass ich Onkel Mikes Nummer inzwischen auswendig kannte. Ich brauchte ein paar Minuten, in denen das Telefon von einem Angestellten zum anderen gereicht wurde, bevor Onkel Mike selbst ans Telefon kam.
    »Hätte Fideal O’Donnell umbringen können?«, kam ich ohne Umschweife zur Sache.
    »Hätte schon, aber er hat es nicht getan«, antwortete Onkel Mike. »O’Donnells Körper zuckte noch, als Zee und ich ihn fanden. Wer immer ihn umgebracht hat, hat es getan, als wir schon auf der Schwelle standen. Der Schutzzauber des Fideal ist nicht gut genug, als dass er sich hätte verstecken können, wenn er so nahe war. Und er hätte O’Donnells Kopf gefressen und ihn nicht nur abgerissen.«
    Ich schluckte angestrengt. »Was hatte Fideal dann bei der Bessere-Zukunft- Versammmlung zu suchen, und wieso konnte ich ihn nicht in O’Donnells Haus wittern?«
    »Der Fideal ist zu ein paar Versammlungen gegangen, um diese Leute im Auge zu behalten. Er sagte, dort gäbe es mehr Gerede als Taten, und schließlich hat er aufgehört, die Treffen zu besuchen. Als O’Donnell umgebracht wurde, bat man ihn, sie sich noch einmal anzusehen. Und er fand sich einer neugierigen Kojotin gegenüber, über die die Todesstrafe verhängt war – ein netter kleiner abendlicher Imbiss.« Onkel Mike klang verärgert, und dieser Ärger galt nicht Fideal.

    »Und wann ist dieses Urteil gegen die Kojotin ausgesprochen worden, und wieso haben Sie mich nicht gewarnt?« , fragte ich

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