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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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öffnete die Jeans und schob sie zusammen mit meiner Unterwäsche von der Hüfte. Als ich nichts weiter als meine Tätowierungen trug, rief ich die Kojotin in mir und sank in ihre Gestalt. Es war sofort vorbei.
    »Ein Werwolf?« Ms. Ryan war erschrocken aufgestanden und wich langsam in Richtung Tür zurück.
    Sie konnte einen Kojoten nicht von einem Werwolf unterscheiden? Das war, als würde man einem Smart gegenüberstehen und ihn als Geländewagen bezeichnen.
    Ich konnte ihre Angst riechen, und das befriedigte etwas tief in mir, das ihre kühle, überlegene Ausstrahlung geweckt hatte. Ich zog die Oberlippe hoch, so dass sie einen guten Blick auf meine Eckzähne erhielt. In Kojotengestalt wog ich nur etwa dreißig Pfund, aber ich war ein Raubtier und hätte jemanden töten können, wenn ich das wollte; ich hatte einmal einen Werwolf nur mit meinen Zähnen umgebracht.
    Kyle war aufgestanden und neben ihr, bevor sie davonrennen konnte. Er packte ihren Arm.
    »Wenn sie ein Werwolf wäre, hättest du jetzt wirklich Ärger«, sagte er. »Lauf nie vor einem Raubtier davon. Selbst dem zahmsten unter ihnen wird es schwer fallen, sich zurückzuhalten und dem Wild nicht hinterherzujagen.«
    Ich setzte mich und gähnte den Rest des Verwandlungskribbelns weg. So gönnte ich ihr auch einen weiteren
Blick auf meine Zähne, was sie offenbar störte. Kyle sah mich tadelnd an, versuchte aber weiter, die Anwältin zu beruhigen.
    »Sie ist kein Werwolf; die sind erheblich größer und furchterregender. Sie gehört auch nicht zum Feenvolk. Sie ist ein wenig anders, eine Eingeborene dieses Landes, nicht importiert wie das Feenvolk oder die Werwölfe. Sie kann sich nur in eine Kojotin und wieder zurückverwandeln.«
    Nicht nur. Ich konnte auch Vampire töten – solange sie hilflos waren, gefangen vom Tag.
    Ich schluckte und versuchte ein wenig Feuchtigkeit in meinen trockenen Mund zu bekommen. Ich hasste diese plötzliche, meine Innereien aufwühlende Angst, die mich immer vollkommen unerwartet überfiel. Jedes Mal, wenn ich das leichte Zögern in Warrens Gang sah, wusste ich, dass ich die Vampire noch einmal umbringen würde, falls es nötig würde – aber ich hatte für ihre Eliminierung mit unberechenbaren Panikattacken bezahlt.
    Kyles ruhige Erklärung hatte Ms. Ryan Zeit gegeben, ihre Fassade wiederherzustellen. Kyle konnte wahrscheinlich nicht sagen, wie wütend sie war, aber meine schärferen Sinne ließen sich nicht von der kühlen Selbstkontrolle täuschen, die sie wieder gewonnen hatte. Sie hatte immer noch Angst, aber ihre Angst war nicht so stark wie ihre Wut.
    Angst macht mich normalerweise ebenfalls wütend. Wütend und achtlos. Ich fragte mich, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, ihr zu zeigen, was ich war.
    Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen und ignorierte das Magenknurren, das zwei so rasche Veränderungen
hintereinander mir einbrachten. Ich zog mich wieder an und ließ mir Zeit damit, die Tennisschuhe neu zu schnüren, so dass die Schleife gleichmäßig war, bevor ich mich wieder hinsetzte, um Ms. Ryan noch mehr Zeit zu lassen, sich wieder zu fassen.
    Sie saß wieder, als ich aufblickte, aber sie hatte sich auf die andere Seite des Tischs bewegt und sich auf dem Stuhl neben Kyle niedergelassen.
    »Zee ist mein Freund«, sagte ich erneut mit ruhiger Stimme. »Er hat mir alles beigebracht, was ich über die Reparatur von Autos weiß, und mir seinen Laden verkauft, als er gezwungen wurde zuzugeben, dass er zum Feenvolk gehört.«
    Sie sah mich stirnrunzelnd an. »Sind Sie älter, als Sie aussehen? Sie müssen noch ein Kind gewesen sein, als das Feenvolk sich geoutet hat.«
    »Sie sind nicht alle gleichzeitig an die Öffentlichkeit getreten«, berichtigte ich. Ihre Frage beruhigte mich irgendwie. Es war Zee, dessen Leben hier auf dem Spiel stand, und nicht das meine. Noch nicht. Ich redete weiter, so dass sie nicht fragen würde, wieso Zee sich der Öffentlichkeit gestellt hatte. Auf keinen Fall durfte ich einem Außenseiter von den Grauen Lords erzählen. »Zee hat erst vor ein paar Jahren zugegeben, was er ist, vielleicht vor sieben oder acht. Er wusste, dass es seine Kunden abschrecken würde, wenn sie erfuhren, was er war. Ich hatte ein paar Jahre für ihn gearbeitet, und er mochte mich, also hat er mir die Werkstatt verkauft.«
    Ich sammelte mich und versuchte ihr mitzuteilen, was sie wissen musste, ohne dass es eine Ewigkeit dauern würde. »Wie ich Ihnen schon sagte, rief er mich gestern an,
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