Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Seiten gab es hüfthohe Lautsprecher. Bequem aussehende Sessel und eine Couch, alle mit mittelbraunem Mikrofaserstoff bezogen, der wie Wildleder aussehen sollte, ließen den Bereich wie ein Heimkino wirken.
    »Sarah hat es heute Abend nicht geschafft«, sagte Courtney, als sollte ich wissen, wer Sarah war. »Ich bin froh, dass du hier bist, denn sonst wäre ich die einzige Frau gewesen. Hey, Jungs, das hier ist Mercy Thompson, die Frau, von der Tim uns erzählt hat, ihr wisst schon, die, die er letztes Wochenende bei dem Musikfestival kennen gelernt hat.«
    Ihre Stimme übertönte das Gespräch, auch wenn die Männer uns beim Hereinkommen nicht bemerkt hatten, und alle blickten auf. Courtney ging mit mir auf sie zu.
    »Das hier ist Mr. Fideal«, sagte sie und zeigte auf den älteren Mann.
    Aus der Nähe sah sein Gesicht jünger aus, als sein eisengraues Haar vermuten ließ. Seine Haut war gebräunt und verlieh ihm ein gesundes Aussehen, und seine Augen leuchteten hellblau und hatten die Intensität der Augen eines Sechsjährigen.
    Sein Geruch kam mir nicht von O’Donnells Haus her
vertraut vor, aber es war offensichtlich, dass er sich in dieser Gruppe wohl fühlte, also musste er ein regelmäßiger Teilnehmer sein …
    »Aiden«, verbesserte er sie freundlich.
    Sie lachte und sagte: »Das bringe ich einfach nicht über mich.« Dann erklärte sie mir: »Er war mein Betriebswirtschaftslehrer – und daher ist er in meinem Herzen für immer Mr. Fideal.«
    Wenn ich seine Hand nicht geschüttelt hätte, weiß ich nicht, ob mir an seinem Geruch etwas Seltsames aufgefallen wäre. Brackwasser ist kein Geruch, den ich normalerweise mit Menschen assoziiere, aber er hätte schließlich ein Salzwasseraquarium besitzen können oder dergleichen.
    Aber sein Griff ließ meine Haut von schwacher Magie kribbeln. Es gibt andere Wesen als die Angehörigen des Feenvolks, die ebenfalls über Magie verfügen: Hexen, Vampire und ein paar andere. Aber die Magie des Feenvolks fühlt sich ein wenig anders an – und daher hätte ich wetten können, dass Mr. Fideal ebenso zum Feenvolk gehörte wie Zee … oder zumindest so sehr wie Tads Antiquar.
    Ich fragte mich, was er wohl bei einer Versammlung der Besseren Zukunft wollte. Vielleicht war er hier, um zu sehen, was sie vorhatten. Oder vielleicht war er ein Halbblut und wusste nicht einmal, was er war. Ein Tropfen Feenblut konnte für diese jungen Augen in dem älteren Gesicht und die schwache Magie verantwortlich sein, die ich spürte.
    »Schön, Sie kennen zu lernen«, sagte ich.
    »Sie wissen jetzt also, womit ich meinen Lebensunterhalt
verdiene«, sagte er in einem eher verdrießlichen Ton. »Und was machen Sie?«
    »Ich bin Mechanikerin«, erwiderte ich.
    »Super!«, rief Courtney. »Mein Mustang hat in den letzten paar Tage so komische Geräusche gemacht. Denkst du, du könntest ihn dir mal ansehen? Ich habe allerdings im Moment kein Geld – hab gerade für dieses Semester bezahlt.«
    »Ich arbeite überwiegend an VWs«, sagte ich und nahm eine Karte aus dem Geldbeutel, die ich ihr reichte. »Du wärst mit einem Ford-Mechaniker besser dran, aber du kannst das Auto gern zu meiner Werkstatt bringen, wenn du willst. Ich kann es aber leider nicht umsonst reparieren. Mein Stundenlohn ist ein wenig niedriger als in den meisten Werkstätten, aber da ich nicht viel an Fords arbeite, brauche ich vielleicht länger für die Reparatur.«
    Ich hörte, wie die Haustür aufging. Einen Augenblick später kamen Tim und Austin mit einem Kasten Bier und ein paar weißen Plastiktüten aus dem Supermarkt, die mit Chips gefüllt waren. Sie wurden mit Jubel begrüßt, und alle stürzten sich sofort auf das Essen und das Bier.
    Tim stellte seine Last auf einen kleinen Tisch neben der Tür, was ihm ersparte, von hungrigen und durstigen jungen Männern überrannt zu werden. Er sah mich einen Moment lang an, ohne zu lächeln. »Ich dachte, du bringst deinen Freund mit.«
    »Er ist nicht mehr mein Freund«, sagte ich, und musste lächeln über die Erleichterung, die ich empfand.
    Courtney sah meine Erleichterung und missverstand sie. »Oh, Schatz«, sagte sie. »Einer von denen, wie? Ohne ihn bist du besser dran. Hier, trink ein Bier.«

    Ich schüttelte den Kopf und machte die Weigerung mit einem Lächeln freundlicher. »Ich hab nie gelernt, das Zeug zu mögen.« Und ich hatte vor, so klar wie möglich zu bleiben, um auch jede Andeutung, zu verstehen, die vielleicht gemacht wurde. Obwohl meine ohnehin nicht

Weitere Kostenlose Bücher