Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
nicht einfach vor Adams Füßen zusammengerollt hatte, wie es jede vernünftige Person getan hätte, die von einem sexy, liebenswerten, verlässlichen Mann umworben wurde, der sie liebte. Wenn Adam mich jemals zurückwies … Ich fühlte ein leises Knurren in meiner Kehle aufsteigen.
»Du hast sie gehört«, meinte Darryl amüsiert. »Wir werden auf ihre Erleuchtung warten müssen. Wir haben eine Prophetin als Gefährtin unseres Alphas.«
Ich wedelte gereizt mit der Hand, dann schaute ich Adam an, der seine Augen – wie es sich gehörte – auf die Straße gerichtet hatte.
»Liebst du mich?«, fragte ich ihn, während mein Pulsschlag in meinen Ohren dröhnte.
Er warf mir einen neugierigen Blick zu. Er war Wolf. Er konnte Intensität erkennen, wenn er sie hörte. »Ja. Absolut.«
»Das solltest du auch besser«, erklärte ich, »oder du wirst es bereuen.«
Ich schaute über meine Schulter zu Aurielle und konzentrierte die volle Kraft meines Willens auf sie. Adam gehörte mir.
Meins.
Und ich würde alle Bürden auf mich nehmen, die er mir geben konnte, genauso wie er es mit meinen tat. Es wäre ein gleichwertiges Teilen. Das hieß, er beschützte mich vor den Vampiren … und ich beschützte ihn vor den Problemen, bei denen ich es konnte.
Ich starrte Aurielle an, begegnete dem Raubtier in ihren Augen mit dem Raubtier in meinen. Und nach nur ein paar Minuten senkte sie den Blick. »Schluck es«, erklärte ich ihr, dann legte ich meinen Kopf an Adams Schulter und schlief ein.
Es dauerte leider, leider nicht lange, bis Adam das Auto anhielt. Ich blieb, wo ich war, nur halb wach, während Darryl, Aurielle und Paul ausstiegen. Wir warteten, bis ich hörte, wie Darryls Subaru startete. Dann fuhr Adam uns nach Hause.
»Mercy?«
»Mmmm?«
»Ich möchte dich mit zu mir nach Hause nehmen.«
Ich setzte mich auf, rieb mir die Augen und seufzte. »Sobald ich in der Horizontalen bin, werde ich wegkippen«, meinte ich. »Es ist Tage her« – ich versuchte mich zu erinnern, aber ich war zu müde –, »mindestens ein paar, dass ich mal eine Nacht durchgeschlafen habe.« Ich bemerkte, dass die Sonne bereits den Himmel erhellte.
»Das ist in Ordnung«, sagte er. »Ich würde nur …«
»Yeah, ich auch.« Aber ich zitterte ein wenig. Es war schön und gut, am Telefon heiß zu sein, aber das hier war real. Ich blieb den ganzen Weg zu seinem Haus wach.
Das Haus eines Alphas ist selten leer – und mit den jüngsten Problemen hatte Adam auch hier eine Wache aufgestellt. Als wir reinkamen, begrüßte uns Ben mit einem lockeren Salut, dann trottete er in den Keller, wo es ein paar Gästezimmer gab.
Adam führte mich mit einer Hand am Kreuz die Treppe hinauf. Ich war so nervös, dass mir übel war, und ertappte mich selbst dabei, wie ich tief atmen und mich immer wieder daran erinnern musste, dass das hier Adam war … und wir nur schlafen würden.
Im Flur waren Reparaturen im Gange. Die Badezimmertür war wieder eingehängt, und die Wand daneben brauchte nur noch ein wenig Mörtel und Farbe. Aber der weiße Teppich oben an der Treppe wies immer noch braune Flecken von altem Blut auf – meins. Das hatte ich ganz vergessen. Konnte man Blut aus einem weißen Teppich entfernen? Und wer war so dämlich und verlegte einen weißen Teppich in einem Haus, das von Werwölfen benutzt wurde?
Durch meine Empörung gestärkt, betrat ich Adams Schlafzimmer und erstarrte. Er warf einen Blick auf mein Gesicht, öffnete eine Schublade und warf mir ein T-Shirt zu. »Warum gehst du nicht erst ins Bad?«, fragte er. »In der oberen rechten Schublade ist eine neue Zahnbürste.«
Das Bad fühlte sich sicherer an. Ich faltete meine dreckigen
Kleider und ließ sie in einem Haufen auf dem Boden liegen, als ich sein T-Shirt anzog. Er war nicht viel größer als ich, aber seine Schultern waren breit, und die Ärmel hingen mir bis über die Ellbogen. Ich wusch mir das Gesicht, immer um die Nähte an meinem Kinn herum, putzte mir die Zähne, dann stand ich einfach nur ein paar Minuten da und sammelte meinen Mut.
Als ich die Tür öffnete, schob sich Adam an mir vorbei und schloss die Tür hinter sich – und drängte mich damit sanft in sein Zimmer, wo ich mich dem Bett mit der aufgeschlagenen Decke gegenüberfand.
Es sollte nur ein gewisses Maß an Panik geben, das man in einer einzigen Nacht empfinden konnte. Ich hatte mein Soll mehr als erfüllt. Und die Angst vor etwas, was nicht passieren würde – Adam würde mir niemals wehtun –,
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