Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
gekreuzten Knochen werden …« Sie warf einen Blick auf ihr Handgelenk.
»Ich kann es heute Nacht noch tun«, warf Wulfe sanft ein.
Sie nickte. »… vor dem Sonnenaufgang entfernt.« Sie zögerte, dann sprach sie mit leiser Stimme weiter, als würde ihr jedes Wort aus der Kehle gezogen. »Das ist für Stefan. Wenn es nach mir ginge, würden dein Blut und deine
Knochen meinen Garten düngen, Walker. Pass auf, dass du mich nicht noch einmal bedrängst.«
Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum durch dieselbe Tür wie Bernard.
Wulfe sah Adam an. »Erlaubt mir, euch aus der Siedhe zu begleiten, damit euch kein Schaden zugefügt wird.«
Adam senkte die Lider. »Wollen Sie mir unterstellen, dass ich nicht fähig bin, die Meinen zu beschützen?«
Wulfe blickte zu Boden und verbeugte sich tief. »Aber natürlich nicht. Ich lege nur nahe, dass meine Anwesenheit Ihnen die Mühe ersparen könnte. Und uns den Dreck, den wir hinterher aufputzen müssten.«
»In Ordnung.«
Adam ging voraus. Ich ließ die anderen Wölfe vorbeigehen und versuchte, mich nicht verletzt zu fühlen, als Mary Jo und Aurielle es vermieden, mich anzusehen. Ich wusste nicht, warum … oder vielmehr, welche der Möglichkeiten sie beunruhigte – Kojote, Vampirbeute oder dass meinetwegen Marsilia das Rudel zum Ziel gemacht hatte. Es war auch egal – ich konnte gegen nichts davon etwas tun.
Warren, Samuel und Darryl warteten, bis die anderen gegangen waren, dann schenkte mir Warren ein Lächeln und setzte sich in Bewegung. Darryl verharrte kurz und ich sah ihn an. Ich stand im Rang höher als er, was mich ans Ende des Rudels setzte, um uns vor einem Angriff von hinten zu schützen. Dann lächelte er, ein warmes Lächeln, das ich so noch nie auf seinem Gesicht gesehen hatte, zumindest nicht bezogen auf mich. Und ging weiter.
»Oh nein, das tust du nicht«, sagte Samuel amüsiert. »Ich stehe außerhalb des Rudels, und dementsprechend kann ich neben dir gehen.«
»Ich brauche wirklich mal eine Nacht durchgehenden Schlaf«, erklärte ich ihm, als wir uns in Bewegung setzten.
»Ich nehme an, das kommt davon, wenn man mit Vampiren fraternisiert.« Er legte eine Hand auf meine Schulter. Eine kalte Hand.
Ich war so damit beschäftigt gewesen, kalten Angstschweiß aus jeder Pore von mir zu geben, dass ich mich sowohl an das Gefühl als auch den Geruch gewöhnt hatte. Mir war nicht aufgefallen, dass auch Samuel Angst hatte.
Das letzte Mal, als wir hierhergekommen waren, hatte Lily ihn als Snack benutzt – und Marsilia hatte sogar etwas noch Schlimmeres getan und ihn seines Willens beraubt, bis er ihr gehörte.
Das wäre schon für mich entsetzlich gewesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sich für einen Werwolf anfühlen musste, der nur deswegen noch lebte, weil er seinen Wolf unter Kontrolle hielt. Zu jeder Zeit.
Ich streckte die Hand aus und nahm seine. »Lass uns hier verschwinden«, sagte ich. Und den ganzen Weg bis nach draußen war ich mir der zwei unbeweglichen Figuren auf dem Boden bewusst, und der Vampire mit ihren Menagerien, die schweigend auf der Tribüne saßen und damit Befehlen gehorchten, die ich nicht hören konnte. Sie beobachteten uns mit raubtierhaften Augen, und ich fühlte ihre Blicke bis zur Tür auf meinem Rücken.
Genau wie bei dem Geist im Badezimmer von Ambers Haus.
Ich saß auf dem Beifahrersitz des Chevrolet Suburban, mit dem Adam gekommen war. Ich wusste nicht, ob es ein
Mietwagen war oder ein Neuwagen – er roch jedenfalls, als wäre er neu. Paul, Darryl und Aurielle füllten die erste Bankreihe. Samuel fuhr seinen eigenen Wagen, einen schicken neuen Mercedes in Kirschrot.
Mary Jo, die auf Adams Auto zugegangen war, hatte in dem Moment abrupt die Richtung gewechselt, in dem sie mich sah, und war stattdessen in Warrens alten Truck eingestiegen. Alec, der ihr auf dem Fuß folgte wie ein verlorener Welpe, ging ihr nach.
»Und ich dachte, Bran wäre kompliziert«, sagte ich schließlich und versuchte, mich in meinem Ledersitz zu entspannen, als Adam durch das Tor fuhr.
»Ich habe nicht alles mitgekriegt«, sagte Darryl. Er musste müde sein, denn seine Stimme war sogar noch tiefer als sonst und brummte in meinen Ohren, so dass ich mich bemühen musste, seine Worte zu verstehen. »Aus irgendeinem Grund musste sie Stefan davon überzeugen, dass er nicht mehr Teil der Siedhe war. Dann, als die Verräter ihn ansprachen, musste er ihre Angebote ablehnen, damit er bezeugen konnte, dass sie sie
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