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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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fötalen Haltung. Der Feenvolkmann starrte mich mit riesigen schwarzen Augen an. Er wehrte sich nicht, als Blackwood sich – mit einem Seitenblick zu mir – sein Bein schnappte und sich in die Arterie in der Leistengegend verbiss, um sich zu nähren.
    »Die Eiche sagte«, erklärte der Dryad in Walisisch mit englischem Akzent, »Mercy würde mich in der Erntezeit befreien.«
    Ich starrte ihn an, und er lächelte, bis der Vampir ihm etwas Schmerzhaftes antat und er die Augen schloss, um es besser ertragen zu können. Wenn Blackwood Walisisch verstanden hätte, hätte er ihm sicherlich etwas Schlimmeres angetan. Woher der Dryad wusste, dass ich Walisisch verstand, wusste ich nicht.
    Es gibt zwei Arten, einen Gefangenen zu befreien – Flucht ist die erste. Ich hatte das Gefühl, dass der Eichendryad die zweite wünschte.
    Als der Vampir fertig war, war der Eichenmann kaum noch bei Bewusstsein und Blackwood wirkte ein Dutzend Jahre jünger. Das sollte bei Vampiren nicht funktionieren – aber ich kannte auch keine anderen Vampire, die sich vom Feenvolk ernährten. Er hob den Eichendryaden ohne ein Anzeichen von Anstrengung hoch und warf ihn sich über die Schulter. »Lass uns dir ein wenig Sonne besorgen, hm?« Blackwood klang fröhlich.
    Die Tür des Raumes schloss sich hinter ihm und die zittrige Stimme einer Frau sagte: »Du bist momentan zu viel
für ihn, Liebes. Er hat versucht, dich zu seiner Dienerin zu machen … aber deine Bindung an die Wölfe und an diesen anderen Vampir – wie hast du das geschafft, du cleveres Mädchen? – haben ihn blockiert. Es wird nicht ewig halten. Irgendwann wird er genug Blut mit dir austauschen, dass du ihm gehörst. Aber das dauert noch ein paar Monate.«
    Mrs Weihnachtsmanns Geist stand mit dem Rücken zu mir im Käfig und schaute auf die Tür, die sich hinter Blackwood geschlossen hatte.
    »Was will er von mir?«, fragte ich sie.
    Sie drehte sich um und lächelte mich an. »Natürlich mich, Liebes.«
    Sie hatte Reißzähne.
    »Sie sind ein Vampir.«
    »War ich«, stimmte sie mir zu. »Ich gebe zu, es ist nicht normal. Obwohl dieser junge Mann, den du schon früher getroffen hast, auch einer ist. Wir sind an James gebunden. Gehören beide ihm. John war der einzige Vampir, den James je geschaffen hat – und ich erröte bei dem Geständnis, dass James mein Fehler ist.«
    »Ihr Fehler?«
    »Er war immer so freundlich, so aufmerksam. Ein netter junger Mann, dachte ich. Dann zeigte mir eines Nachts eins meiner anderen Kinder den Murdhuacha, den James gefangen hatte – einer vom Meervolk, Liebes.« Der leichte Akzent war Cockney oder Irisch, aber er war so schwach, dass ich mir nicht sicher sein konnte.
    »Na ja«, sagte sie und klang verärgert. »Das tun wir einfach nicht, Liebes. Zum Ersten – mit dem Feenvolk spielt man nicht. Zum Zweiten, mit wem auch immer wir Blut austauschen, er könnte zu einem Vampir werden. Wenn
sie zum magischen Volk gehören, könnten die Ergebnisse gefährlich sein.« Sie schüttelte den Kopf. »Also, als ich ihn damit konfrontierte …« Sie schaute bedauernd an sich herab. »Hat er mich umgebracht. Ich habe ihn heimgesucht, bin ihm von zu Hause den ganzen Weg bis hierher gefolgt – was nicht die klügste Idee war, die ich je hatte. Als er diesen anderen Mann fing, denjenigen, der war wie du – naja, dann konnte er mich sehen. Und er stellte fest, dass er die alte Dame immer noch brauchen konnte.«
    Ich hatte keine Ahnung, warum sie mir so viel verriet – außer sie war einsam. Ich hatte fast Mitleid mit ihr.
    Dann leckte sie sich über die Lippen und sagte: »Ich könnte dir helfen.«
    Vampire sind böse. Es war fast, als flüsterte der Marrok selbst mir ins Ohr.
    Ich zog eine Augenbraue hoch.
    »Wenn du mich nährst, dann werde ich dir sagen, was du tun musst.« Sie lächelte, doch so, dass ihre Reißzähne sorgfältig verborgen blieben. »Nur einen Tropfen oder zwei, Liebes. Ich bin nur ein Geist – ich würde nicht viel brauchen.«

12
    I ch könnte es mir einfach holen, während du schläfst, Liebes«, sagte der Geist. »Ich habe nur versucht, es zu einem Geschenk zu machen. Wenn du es mir als Geschenk gibst, kann ich dir helfen.« Sie sah aus wie die Art von Frau, die man dafür anstellt, auf Kinder aufzupassen. Liebenswert und freundlich, wenn auch ein wenig selbstgefällig.
    »Das werden Sie nicht«, knurrte ich. Und ich fühlte einen leichten Druck von etwas. Etwas, das ich getan hatte.
    Sie riss die Augen auf und machte einen

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