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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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nicht, dass seine Haustiere ihn nicht beachteten. Es war das erste Zeichen von Schwäche, das ich bemerkte. Ich war mir nicht sicher, ob das nützlich werden würde oder nicht. Aber ich würde nehmen, was ich kriegen konnte.
    Kenne deinen Feind.
    »Ich handle mit … spezieller Munition«, sagte er und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Überwiegend supergeheimes Regierungszeug. Ich war, zum Beispiel, sehr erfolgreich mit einer Auswahl von Munition, die dafür geschaffen wurde, Werwölfe zu töten. Ich stelle unter anderem eine Silbervariante der alten Black Talon her. Statt sich im Körper nur zu verformen, öffnet sie sich wie eine Blume.« Er öffnete eine Hand, so dass sie aussah wie ein Seestern.
    »Und dann gibt es da diese interessanten Beruhigungspfeile, die Gerry Wallace entwickelt hat. Das war vielleicht eine Überraschung. Ich hätte niemals daran gedacht, Dimethylsulfoxid als Träger für das Silber zu verwenden –
oder ein Beruhigungsgewehr als Waffe. Aber natürlich war Gerrys Vater Tierarzt.«
    »Sie kannten Gerry Wallace?«, fragte ich, weil ich mich einfach nicht stoppen konnte. Ich nahm noch einen Bissen, als wäre mein Magen nicht verkrampft, damit er nicht davon ausging, dass seine Antwort mir allzu wichtig war.
    »Er kam zuerst zu mir«, sagte Blackwood. »Aber es passte mir nicht, zu tun, was er wollte … der Marrok ist ein etwas größeres Ziel, als ich es auf mich nehmen will.« Er lächelte entschuldigend. »Ich bin überwiegend ein faules Wesen, dass hat mir meine Schöpferin immer gesagt. Ich habe Gerry weggeschickt. Er hatte die Idee im Kopf, die Superwaffe gegen Werwölfe zu bauen, für irgendeinen komplizierten Plan, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war und durch den ich nichts gewinnen konnte. Stell dir meine Überraschung vor, als der Junge tatsächlich etwas Interessantes entdeckt hat.« Er lächelte mich freundlich an.
    »Sie sollten Bran genauer beobachten«, meinte ich. Ich schnappte mir die Wasserkaraffe und goss etwas in mein Glas. »Er ist subtiler, und das lässt diese Allwissenheitsgeschichte bei ihm besser funktionieren. Wenn Sie alles, was Sie wissen, jedem erzählen, den Sie kennen, dann wundern sie sich nicht mehr über das, was Sie erzählen. Bran …« Ich zuckte mit den Achseln. »Man weiß einfach, dass er weiß, was man denkt.«
    »Amber«, sagte der Vampir. »Sorg bitte dafür, dass dein Ehemann und der Junge, der nicht sein Sohn ist, ihr Abendessen essen.«
    »Natürlich.«
    Chads kalte Hand auf meinem Knie drückte fest zu.
»Sie sagen das, als wäre es eine Offenbarung«, erklärte ich Blackwood. »Sie sollten auch an Ihrer verbalen Munition arbeiten. Corban hat immer gewusst, dass Chad nicht sein biologischer Sohn ist. Das ist ihm völlig egal. Chad ist trotzdem sein Sohn.«
    Der Stiel des Weinglases, das der Vampir gerade hielt, zerbrach. Er legte die Scherben vorsichtig auf seinen Teller. »Du hast nicht genug Angst vor mir«, sagte er sehr langsam. »Vielleicht ist es an der Zeit, dich eines Besseren zu belehren.«
    »Gut«, meinte ich. »Danke für das Essen, Amber. Corban und Chad, passt auf euch auf.«
    Er hielt es für Dummheit, dass ich keine Angst vor ihm hatte. Aber wirklich dumm ist es, in einem Rudel Werwölfe vor Angst zu zittern. Wenn man genügend Angst hat, bekommt sogar ein Wolf mit starker Selbstkontrolle Probleme. Wenn seine Kontrolle nicht stark ist – na ja, sagen wir einfach, ich habe gelernt, sehr gut darin zu werden, meine Angst zu begraben.
    Blackwood unter Druck zu setzen war auch nicht dumm. Hätte er mich beim ersten Mal umgebracht – tja, zumindest wäre es ein schneller Tod gewesen. Aber je länger er es zuließ, desto mehr brauchte er mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wofür – aber er brauchte mich für etwas.
    Mein Pech war, dass er es als Herausforderung verstand. Ich fragte mich, wovon er wohl glaubte, dass es mir mehr Angst machen würde als Amber, bevor ich meine Gedanken unter Kontrolle bekam. Es gab keine Zukunft, nur den Vampir und mich, die neben dem Tisch standen.
    »Komm«, sagte er und führte mich wieder die Treppe hinunter.

    »Wieso können Sie im Tageslicht wandeln?«, fragte ich. »Ich habe noch nie von einem Vampir gehört, der tagsüber herumlaufen konnte.«
    »Man ist, was man isst«, sagte er ominös. »Meine Schöpferin hat das immer gesagt. Man ist, was man isst.« Die letzten Worte sprach er auf Deutsch. »Sie hat nicht zugelassen, dass ich mich von Trinkern nährte oder

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