Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
Routine bleibe, kann ich es hinter mir lassen.«
Meine Mutter kniff die Augen zusammen und setzte an,
etwas zu sagen, aber Samuel griff in seine Tasche und gab ihr eine Karte.
»Hier«, sagte er. »Ruf mich an. Ich werde dir sagen, wie es ihr geht.«
Mom reckte das Kinn. »Wie geht es ihr?«
»Gut bis mäßig«, antwortete er. »Ein bisschen davon ist vorgespielt, aber nicht alles. Sie ist taff – gute Gene. Sie wird es schaffen, aber ich glaube, sie hat Recht. Es wird ihr besser gehen, wenn die Leute aufhören, um sie herumzurennen, mit ihr zu fühlen, sie zu bemitleiden und sie anzustarren. Und die beste Art, das zu erreichen, ist, wieder an die Arbeit zu gehen, alles wieder normal laufen zu lassen, bis die anderen es einfach vergessen.«
Wunderbarer Samuel. »In Ordnung«, sagte Mom. Sie warf Samuel einen strengen Blick zu. »Also, ich weiß nicht, was zwischen dir und meiner Tochter und Adam Hauptman los ist –«
»Genauso wenig wie wir«, murmelte ich.
Samuel grinste. »Wir haben es so weit geklärt, was den Sex betrifft – Adam kriegt ihn … irgendwann – und ich nicht. Aber der Rest wird noch verhandelt.«
»Samuel Cornick«, stotterte ich ungläubig. »Das ist meine Mutter.«
Mom grinste zurück und zog ihn nach unten, damit sie ihn auf die Wange küssen konnte. »So habe ich es auch gelesen. Aber ich wollte es noch überprüfen.« Sie wurde wieder ernst, und nach einem Blick zu mir sagte sie zu Samuel: »Kümmere dich für mich um sie.«
Er nickte feierlich. »Werde ich. Adam hat sein gesamtes Rudel drauf angesetzt. Lass mich dich zu deinem Auto bringen.«
Als er ins Haus zurückkam, hörte ich das Auto meiner Mutter losfahren. Er sah so müde aus, wie ich mich fühlte.
»Adam hat ein paar Wölfe auf Wache am Roten Löwen, die darauf warten, dass deine Mutter dort ankommt. Sie wird sicher sein.«
»Wie war der Notfall?«, fragte ich.
Er wurde fröhlicher. »So ein armer Spinner hat seine schwangere Frau zwei Wochen vor ihrem Geburtstermin quer durch das Land gefahren, um ihre Mutter zu besuchen. Ich bin gerade rechtzeitig angekommen, um es aufzufangen.«
Samuel liebte Babys. »Mädchen oder Junge?«
»Junge. Jacob Daniel Arlington, sechs Pfund hundert Gramm.«
»Bist du bei Adam gewesen und hast Stefan angeschaut?«
Er nickte. »Ich habe bei ihm drüben angehalten, bevor ich nach Hause gekommen bin. Viel helfen konnte ich nicht. Normalerweise sehe ich die Leute, bevor sie sterben. Hinterher bin ich nicht mehr besonders hilfreich.«
»Also, was denkst du?«
Er zuckte mit den Schultern. »Er tut, was auch immer Vampire tagsüber tun. Nicht schlafen, aber etwas, was dem nahe kommt. Ich erwarte, dass er heute Nacht und den morgigen Tag ruhen wird. Was ihm jeder mit gesundem Menschenverstand raten würde – und das hat auch Adam getan. Er hat erklärt, ich wäre müde und nutzlos, und dann hat er mich hier rüber geschickt, um ein Auge auf dich zu haben, falls Marsilia beschließt, noch etwas anderes zu versuchen.«
»›Müde und nutzlos‹«, meinte ich mit aufgesetzter Sympathie in der Stimme. »Und selbst das hat dich nicht vor einem Job bewahrt.«
Er grinste. »Adam scheint zu denken, dass du dich zur Seinen erklärt hast. Aber, nachdem er das ja gerne tut, ohne dich zu fragen, dachte ich, ich frage dich mal lieber selbst.«
Ich hob meine Hände in hilfloser Resignation. »Was soll ich sagen? Meine Mutter hält ihn für heiß. Ich habe keine andere Wahl, als ihn zu nehmen. Außerdem, es ist wirklich schlimm, einen Mann kriechen und betteln zu sehen.«
Er lachte. »Darauf wette ich. Geh ins Bett, Mercy. Der Morgen kommt schnell.« Er machte sich auf den Weg zu seinem Schlafzimmer am Ende des Flurs, dann drehte er sich um und ging rückwärts weiter. »Ich werde Adam erzählen, dass du gesagt hast, er hätte gebettelt.«
Ich zog eine Augenbraue hoch. »Dann werde ich ihm erzählen, dass du ihn der Lüge bezichtigt hast.«
Er lachte wieder. »Gute Nacht, Mercy.«
Ich hatte Adam als den Meinen angenommen, ihn mit offenen Augen und offenem Herzen gewählt. Aber Samuels Lachen brachte immer noch ein Lächeln auf meine Lippen. Ich liebte auch Samuel.
Er machte mir Sorgen. Manchmal schien er fast wie der alte Samuel, fröhlich und unbeschwert. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er einen großen Teil der Zeit nur so tat als ob, wie ein Schauspieler, der sein Stichwort bekommen hat – »Auftritt vorne rechts mit einem glücklichen Lächeln.«
Er war hierhergekommen, um bei mir
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