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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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hielt an. Nachdem er mich festhielt, blieb auch ich
stehen. Ich schaute ihn an, dann folgte ich seinem Blick zu meiner Werkstatt.
    »Ich nehme mal an, Zee hat dir nichts erzählt?«
    »Wer war das?« In seiner Stimme lag ein Knurren. »Die Vampire?«
    Wie sollte ich darauf antworten, ohne zu lügen – was er riechen würde – oder einen Krieg auszulösen?
    Hätte ich gewusst, dass Marsilia über meine Beteiligung an Andres Tod informiert war, hätte ich Adam niemals gesagt, dass ich bereit war, seine Gefährtin zu werden. Ein anderer Wolf hätte vielleicht verstanden, dass ein Krieg mit den Vampiren mich nicht retten, sondern nur noch mehr Opfer fordern würde. Ein Krieg mit den Vampiren hier in den Tri-Cities könnte sich wie die Pest durch das gesamte Herrschaftsgebiet des Marrok ausbreiten.
    Aber Adam würde es nicht einfach hinnehmen. Und Samuel würde ihn unterstützen. Ich würde vielleicht nie Samuels große Liebe sein, oder er meine. Aber das hieß nicht, dass er mich nicht liebte, und ich liebte ihn ebenso. Und Samuel würde seinen Vater, den Marrok, mit hineinziehen.
    Keine Panik, halt es unverfänglich, predigte ich mir. »Die Vamps haben meine Tür ein wenig verziert, aber das meiste davon waren Tims Cousine und ein Freund. Du kannst es dir auf DVD anschauen, wenn du Lust hast. Gabriels Mutter und Geschwister kommen am Samstag, um mir beim Streichen zu helfen. Die Polizei kümmert sich darum, Adam.« Der letzte Satz war nötig, weil er immer noch stocksteif war. »Tony findet, es sieht weihnachtlich aus. Vielleicht lasse ich es einfach ein paar Monate dran.«
    Er richtete seinen wütenden Blick auf mich.
    »Sie glaubt immer noch an ihren Cousin, Adam. Sie
glaubt, ich habe das alles nur erfunden, um einer Mordanklage zu entgehen.« Ich ließ das Mitgefühl für Courtneys Misere in meiner Stimme hörbar werden, obwohl ich wusste, dass Adam es nicht gutheißen würde. Was Richtig und Falsch anging, hatte Adam eine ziemlich schwarz-weiße Sichtweise. Er würde sich über meine Haltung ärgern und das würde ihn ablenken. Das legte den Schwerpunkt auf Courtney und nicht auf die Vampire.
    Adam entspannte sich nicht, aber zumindest ging er weiter.

    Normalerweise dusche ich nach dem Training in der Werkstatt, aber ich wollte nicht, dass Adam sich die überkreuzten Knochen an der Tür zu genau ansah. Ich wollte, dass er über andere Dinge als Vampire nachdachte, bis ich wusste, was meine Möglichkeiten waren. Also stiegen wir in meinen Vanagon (an meinem armen Golf wurden immer noch die Schäden repariert, die ein Angehöriger des Feenvolkes letzte Woche verursacht hatte).
    Vielleicht sollte ich umziehen. Wenn ich in das Territorium eines anderen Vampirs überwechselte, könnte das Marsilia vielleicht ein wenig verlangsamen, besonders wenn es ein Vampir war, der sie nicht mochte. Wegzulaufen würde an mir nagen, aber wenn ich blieb, würde sie mich umbringen – und Adam würde das nicht einfach hinnehmen, und dann würden außer mir wahrscheinlich noch eine Menge anderer Leute sterben.
    Ich könnte auch versuchen, Marsilia zu töten.
    Darüber dachte ich tatsächlich kurz nach – ein klares Zeichen dafür, wie verzweifelt ich war. Sicher, ich hatte
schon zwei Vampire getötet. Den ersten hatte ich mit jeder Menge Hilfe und einem Berg von Glück umgebracht. Und den zweiten hatte ich erledigt, als er schlief.
    Ich hatte gegen Marsilia ungefähr dieselben Chancen, wie meine Katze Medea in einem Kampf gegen einen Puma. Vielleicht sogar weniger.
    Während ich nachdachte, plapperte ich Adam den ganzen Weg nach Hause etwas vor. Wir fuhren zu mir. Benzin war teuer und es würde ihm nichts ausmachen, das kurze Stück zu seinem Haus zu Fuß zu gehen.
    Wenn er noch warten wollte, während ich duschte, konnte ich auch mit ihm zusammen gehen. Ich warf einen Blick zum Himmel und entschied, dass ich noch duschen konnte, ohne zu riskieren, dass Adam der Erste war, der mit Stefan sprach.
    Ich musste herausfinden, was das Kunstwerk an meiner Tür bedeutete – und ich musste sicherstellen, dass weglaufen auch funktionieren würde. Stefan würde es vielleicht wissen, aber keine dieser beiden Fragen wollte ich vor Publikum stellen. Ich würde einen Weg finden, mit ihm allein zu sprechen, wenn es so weit war.
    »Mercy«, unterbrach Adam meinen Monolog über Karmann Ghias und wassergekühlte im Gegensatz zu luftgekühlten Motoren, als ich in meine Einfahrt einbog. Er klang gleichzeitig amüsiert und resigniert. Ein Tonfall, den

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