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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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und sich seinen schwarzen Anzug vom Leib zu reißen, verstand ich, dass hier mehr vorging als Adam, der die Beherrschung verlor.
    »Adam!« Es hatte keinen Sinn, meine Stimme ging im Lärm der Menge unter. Ich legte eine Hand an seinen Rücken, damit ich ihn nicht verlor, und dann spürte ich es.
    Magie.
    Ich riss meine Hand zurück. Es fühlte sich nicht an wie Feenvolk-Magie. Ich schaute mich nach jemandem um, der sich ein wenig zu sehr auf Adam konzentrierte, konnte aber in der Menge niemanden entdecken.
    Was ich allerdings sehen konnte, war eine kleine Stofftasche, die ein Stück hinter uns in den Dachbalken hing. Ungefähr an der Stelle, an der Adam angefangen hatte, körperliche Gewalt einzusetzen, um vorwärtszukommen. Die Decke in Onkel Mike’s ist ungefähr vier Meter hoch. Ich konnte diese Tasche nicht ohne Leiter erreichen – und ich würde hier in der nächsten Zeit schwerlich eine Leiter finden.
    Ein schmaler, fast weibischer Mann trat unter die Tasche, während ich sie beobachtete. Er kam plötzlich zum Stehen, dann warf er seinen Kopf zurück und brüllte. Das Geräusch war so mächtig, dass es jeden anderen Laut erstickte und die Deckenbalken zum Zittern brachte. Sein Schutzzauber, die Illusion, die ihn menschlich aussehen ließ, zerbrach und
ich könnte schwören, dass ich sah, wie eine Wolke glitzernder Staub sich um ihn ausbreitete.
    Er war riesig, eine unmögliche Masse aus Grau und Blau, immer noch ungefähr menschenförmig, aber sein Gesicht sah aus, als wäre es zerflossen und nur ein vager Hügel zurückgeblieben, wo die Nase hätte sein sollen. Sein Maul war ziemlich einfach zu erkennen – es wäre wirklich schwierig gewesen, all diese riesigen Zähne zu übersehen. Silbrige Augen, zu klein für dieses riesige Gesicht, starrten unter glitzernden blauen Augenbrauen hervor. Er schüttelte sich, und wieder verteilte sich glitzernder Staub, der schmolz, sobald er wärmere Oberflächen berührte. Er verlor Schnee.
    In der folgenden Stille sagte eine kleine, verdrießliche Stimme: »Verdammter Schnee-Elf.« Ich konnte den Sprecher nicht sehen, aber es klang, als käme die Stimme irgendwo aus der direkten Umgebung des plötzlich aufgetauchten Monsters.
    Es brüllte wieder, griff nach unten und hob eine Frau an den Haaren hoch. Sie war eher wütend als verängstigt, zog irgendwoher eine Waffe hervor und schnitt sich die eigenen Haare ab, sodass sie nach unten aus meinem Sichtfeld fiel. Das Ding – ich hatte noch nie von einem Schnee-Elf gehört – schüttelte das Haar in seiner Hand, dann warf er es hinter sich.
    Ich schaute zurück zu Adam, aber in den paar Momenten, in denen ich ihn aus den Augen gelassen hatte, war er verschwunden und hatte nur eine Spur aus blutenden Körpern zurückgelassen. Die meisten ihrer Besitzer standen noch und waren ziemlich sauer. Ich schaute auf den Schnee-Elf und die Tasche über seinem Kopf.

    Keiner beachtete mich, nicht mit einem tobenden Werwolf und einem scheußlichen Schneemenschen im Raum. Ich zog mir so schnell wie möglich mein Kleid und den BH aus, stieg aus meinen Schuhen und warf meine Unterhose von mir. Ich bin kein Werwolf. Meine Kojotenform entsteht in einem Moment und bringt ein Hochgefühl, keinen Schmerz. Der Schnee-Elf stand immer noch unter der Tasche, als ich nach oben sprang, auf irgendeiner Schulter landete und mich nach ihm umsah.
    Die Menge stand so dicht wie bei einem Metallica-Konzert, und so hatte ich eine Straße aus Köpfen und Schultern, die von mir direkt zu dem Schnee-Elfen führte – der mindestens drei Meter groß war und eine ganze Menschenlänge über den Rest der Leute hinausragte.
    Er sah mich kommen und griff nach mir, aber ich bin schnell und er verfehlte mich. Tatsächlich verfehlte er mich wahrscheinlich, weil er nicht wusste, dass ich auf seine Schulter springen und mich auf die kleine Tasche werfen würde, statt aufgrund irgendwelcher Schnelligkeit oder Geschicklichkeit von meiner Seite. Dieser verdammte Berg von Feenwesen war auch ganz schön schnell.
    Die Magie brummte mich ärgerlich an, als ich die Tasche mit dem Maul schnappte. Für einen Moment baumelte ich, bis die Schnur, an der sie festgebunden war, zerriss. Ich fiel und wartete darauf, dass mich die riesigen Hände des Schnee-Elfen zerquetschen würden, aber es war Onkel Mike selbst, der mich auffing und Richtung Tür warf.
    Sobald ich die Tasche geschnappt hatte, wusste ich, dass ich Recht damit hatte, dass sie irgendeinen bösartigen Zauber enthielt, der

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