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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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verschränkte die Arme und ignorierte den kreischenden Idioten in meinem Hinterkopf, der schrie ›er hat mich in der Falle, ich bin gefangen‹. Es half, dass Adam ganz nah noch besser ist, als Adam eine halbe Autobreite entfernt. Und ein grinsender Adam … na ja. Er hat ein Grübchen, nur eines. Mehr braucht er auch nicht.
    »Jesse hat es dir erzählt, oder?«, sagte ich miesepeterig. »Wenn ich sie das nächste Mal sehe, werde ich sie als das Plappermaul an den Pranger stellen, das sie ist. Tue ich wirklich.«
    Er lachte … und senkte die Arme und trat zurück, was bewies, dass er meine anfängliche Panik bemerkt hatte. Ich schnappte mir seinen Arm, um zu beweisen, dass ich keine Angst hatte, und zog ihn um den Explorer herum Richtung Restaurant.
    Das Essen war herausragend. Ich machte Adam darauf aufmerksam, dass sie wirklich Hamburger hatten. Keiner von uns bestellte sie, obwohl sie wahrscheinlich auch gut gewesen wären. Aber ich hätte genauso gut Algen und Staub essen können und hätte es trotzdem genossen.

    Wir redeten über Autos – und dass ich der Meinung war, dass sein Explorer ein Haufen Schrott war, während er dachte, dass ich in meinem Autogeschmack in den siebziger Jahren steckengeblieben wäre. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass mein Golf aus den Achtzigern stammte, genauso wie mein Vanagon – und dass die Chance, dass sein SUV in dreißig Jahren noch fahren würde, gegen null ging. Besonders, wenn weiter Wölfe darauf geworfenwurden.
    Wir sprachen über Filme und Bücher. Er las gern Biografien, ausgerechnet. Die einzige Biografie, die mir je gefallen hatte, war Carry on, Mr. Bowditch, und das hatte ich in der siebten Klasse gelesen. Er las keine Romane.
    Wir gerieten in eine Diskussion über Yeats. Nicht über seine Gedichte, sondern über seine Besessenheit vom Okkulten. Adam hielt das für lächerlich … und ich fand es witzig, dass ein Werwolf so dachte, und jagte ihn immer wieder hoch, bis er mich dabei erwischte.
    »Mercy«, sagte er … und dann klingelte sein Telefon.
    Ich nippte an meinem Wasser und stellte mich darauf ein, seinem Gespräch zuzuhören. Aber es stellte sich heraus, dass es sehr kurz war.
    »Hauptman«, meldete er sich barsch.
    »Du kommst besser hierher, Wolf«, sagte eine unbekannte Stimme und legte wieder auf.
    Er schaute auf die Nummer und runzelte die Stirn. Ich stand auf und ging um den Tisch herum, damit ich ihm über die Schulter schauen konnte.
    »Es ist jemand von Onkel Mike’s«, sagte ich. Ich hatte mir die Nummer eingeprägt.
    Adam warf Geld auf den Tisch und wir trotteten aus der
Tür. Mit finsterer Miene fädelte er den Explorer durch den Verkehr, immer ein wenig über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Wir hatten gerade die Interstate erreicht, als etwas passierte … Ich fühlte ein Aufblitzen von Wut und Entsetzen, und jemand starb. Einer aus dem Rudel.
    Ich legte eine Hand auf Adams Bein und grub meine Nägel in seinen Oberschenkel, als ich die Trauer und Wut spürte, die sich im Rudel verbreitete. Er gab Gas und glitt durch den Abendverkehr wie ein Aal. Keiner von uns sprach ein Wort während der fünf Minuten, die es uns kostete, Onkel Mike’s zu erreichen.
    Der Parkplatz war voller großer SUVs und Laster, die Art, wie die meisten Feenwesen sie fuhren. Adam hielt sich nicht mit Parken auf, sondern fuhr einfach direkt vor die Tür und hielt an. Er wartete nicht auf mich – aber das musste er auch nicht. Ich war direkt hinter ihm, als er sich an dem Türsteher vorbeischob.
    Der Türsteher protestierte nicht.
    Onkel Mike’s roch nach Bier, Chickenwings und Popcorn, was nicht anders war als in jeder anderen Bar in den Tri-Cities, hätte es nicht auch noch nach dem Feenvolk gerochen. Ich weiß nicht, ob sie sich selbst so einteilen, aber das Feenvolk riecht für mich immer nach den vier Elementen der alten Philosophen: Erde, Luft, Feuer und Wasser, mit einem guten Schuss Magie dabei.
    Keiner dieser Gerüche störte mich im Geringsten … nur das Blut.
    Onkel Mikes gebieterische Stimme drängte die Menge zurück, bis Adam und mir der Weg versperrt war. Das war der Moment, wo Adam die Kontrolle verlor und anfing, mit Leuten zu werfen.

    Kein wirklich sicheres Vorgehen in Onkel Mike’s. Die meisten Angehörigen des Feenvolkes, die ich getroffen hatte, hatten einem Werwolf nichts entgegenzusetzen, aber es gibt auch Oger und andere Dinge, die aussehen wie alle anderen, bis sie wütend werden.
    Aber erst als Adam anfing, sich zu verwandeln

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