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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gleichzeitig laut und mit den Händen.
    Beim Abendessen hatte ich fast angefangen, Corban zu mögen. Er war ein anständiger Kerl. Aber jetzt war er ein Tyrann.
    Ich rollte mich herum, bis ich ihm richtig ins Gesicht schauen konnte. »Gibt es nicht?«
    Er runzelte die Stirn. »Es gibt keine Geister. Ich bin wirklich froh, dass Sie hierhergekommen sind, um uns zu besuchen, aber ich kann nicht gutheißen, dass sie Dummheiten unterstützen. Wenn Sie ihnen sagen, dass es hier einen Geist gibt, dann werden sie Ihnen glauben. Chad hat schon genug, mit dem er fertigwerden muss, ohne dass die Leute ihn für verrückt halten.« Er übersetzte weiterhin alles in Zeichensprache, obwohl er mit mir sprach. Ich wusste nicht, ob er den Satz, dass ich Amber und Chad nicht sagen sollte, dass es keine Geister gab, auch übersetzte.
    »Er ist ein verdammt guter Marinegeneral«, erklärte ich Corban. »Und ich denke, er ist zu klug, um Geister zu erfinden.« Er übertrug auch meine Antwort in Zeichensprache. Dann sagte er: »Er will einfach Aufmerksamkeit.«
    »Er bekommt Aufmerksamkeit. Er will aufhören, Angst zu haben, weil jemand, den er weder sehen noch hören kann, sein Zimmer durcheinanderbringt. Ich dachte, Sie waren derjenige, der vorgeschlagen hat, dass ich komme und es mir mal ansehe. Warum haben Sie das getan, wenn Sie nicht an Geister glauben?«
    Es gab einen lauten Knall, als das Auto oben auf Chads Kommode in selbstmörderischer Geschwindigkeit lossauste, dann fast einen Meter flog, gegen das Bücherregal knallte und auf den Boden fiel. Ich hatte schon die letzte Viertelstunde
aus dem Augenwinkel beobachtet, wie es leicht vor und zurück rollte, also zuckte ich nicht zusammen. Chad konnte es nicht hören, also zuckte er auch nicht. Aber Corban schon.
    Ich stand auf und hob das Auto auf. »Kannst du das nochmal machen?«, fragte ich und stellte das Auto oben auf das Bücherregal.
    Ich kniete mich neben Chad und schaute ihn an, damit er meinen Mund sehen konnte. »Er hat gerade das Auto heruntergeworfen. Wir werden es alle beobachten und schauen, ob er es nochmal machen kann.«
    Von dem Sturz des Autos zum Schweigen gebracht, setzte sich Corban neben Chad und legte ihm eine Hand auf die Schulter – und wir alle beobachteten, wie das Auto sich langsam auf der Stelle drehte, um dann hinter das Regal zu fallen.
    Dann kippte das Bücherregal nach vorne auf den Boden, genau auf Chads Plastikflotte. Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf jemanden, der mit erhobenen Händen dort stand, dann nichts mehr – und der süß-salzige Geruch von Blut, den ich gerochen hatte, seit ich das Zimmer betreten hatte, verblasste und verschwand.
    Ich blieb, wo ich war, während Corban das Bücherregal und das Auto nach geheimen Vorrichtungen oder Fäden oder irgendwas absuchte. Schließlich schaute er zu Chad zurück.
    »Ist es für dich in Ordnung, hier zu schlafen?«
    »Er ist weg«, erklärte ich ihnen beiden und Corban tat mir den Gefallen, es in Zeichensprache zu übertragen.
    Chad nickte und seine Hände flogen durch die Luft. Am Ende grinste Corban. »Ich nehme an, das ist wahr.« Er
schaute mich an. »Er hat mir gesagt, dass der Geist ihn bis jetzt nicht umgebracht hat.«
    Corban stellte das Bücherregal wieder auf und ich schaute auf das Chaos aus Büchern und Spielsteinen.
    Ich wartete, bis Chad in meine Richtung sah. Dann deutete ich auf den Zweier-Zerstörer, jetzt deutlich sichtbar, umgeben von weißen, nutzlosen Geschosssteckern. »Da hast du ihn also versteckt, du kleiner Miesling.«
    Er grinste. Kein richtig breites Grinsen, aber genug, damit ich wusste, dass er in Ordnung war. Taffes Kind.
    Ich überließ sie ihren männlichen Gute-Nacht-Ritualen und ging zurück in mein Zimmer. Alle Gedanken daran, morgen nach Hause zu fahren, waren vergessen. Ich würde Chad nicht dem Geist ausliefern. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wie ich ihn loswerden sollte, aber vielleicht konnte ich ihm stattdessen dabei helfen, mit ihm zu leben. Er hatte die Hälfte des Weges schon hinter sich.
    Ein paar Minuten später klopfte Corban an meine Tür, dann schob er sie einen Spalt auf.
    »Ich muss nicht reinkommen.« Er starrte mich grimmig an. »Sagen Sie mir, dass Sie das nicht irgendwie eingefädelt haben. Ich habe nach Drähten und Magneten gesucht.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe überhaupt nichts eingefädelt. Gratulation. In Ihrem Haus spukt es.«
    Er blickte finster drein. »Ich bin ziemlich gut darin, Lügen zu

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