Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
machen sie schwierig. Ich verstehe allerdings, was Sie fragen wollen, und die Antwort ist ja.«
»Wahrheit.«
»Warum hat Stefan dich zu der seinen gemacht?«
Ich wollte es ihr nicht sagen. Ich wollte nicht, dass sie wusste, dass ich eine wie auch immer geartete Verbindung zu Blackwood hatte – obwohl Adam es ihr wahrscheinlich schon gesagt hatte. Also griff ich an.
»Weil Sie seine Menagerie ermordet haben. Die Leute, die ihm etwas bedeutet haben«, sagte ich erregt.
»Wahrheit«, presste Stefan hervor.
»Wahrheit«, stimmte Wulfe leise zu.
Marsilia sah seltsam befriedigt aus. »Ich habe, was ich von Ihnen brauche, Ms Thompson. Sie dürfen den Stuhl verlassen.«
Ich zog meine Hände vom Stuhl und bemühte mich, weder das Gesicht zu verziehen noch mich zu entspannen, als das unangenehme Pulsieren der Magie mich verließ. Bevor ich aufstehen konnte, lag schon Stefans Hand unter meinem Arm und zog mich auf die Beine.
Er hatte Marsilia den Rücken zugewandt und scheinbar war seine gesamte Aufmerksamkeit auf mich gerichtet – aber ich hatte das Gefühl, dass sein gesamtes Sein auf seine frühere Herrin konzentriert war. Er umfasste eine meiner Hände mit seinen und hob sie zu seinem Mund, um sie mit sanfter Gründlichkeit sauber zu lecken. Wären wir nicht in der Öffentlichkeit gewesen, hätte ich ihm erzählt, was ich davon hielt. Ich hatte das Gefühl, dass er ein wenig davon auch aus meinem Gesicht ablesen konnte, denn seine Mundwinkel hoben sich ein Stück.
Marsilias Augen glühten rot auf.
»Du überschreitest deine Grenzen.« Es war Adam, aber es klang nicht wie er.
Ich drehte mich um und sah, wie er lautlos auf mich zukam. Auch wenn Marsilias Miene schon beängstigend gewesen war, im Vergleich zu seiner war sie nichts.
Stefan hatte unbeirrt meine zweite Hand gehoben und behandelte sie auf dieselbe Weise – obwohl er ein wenig schneller vorging. Ich riss die Hand nicht zurück, weil ich mir nicht sicher war, ob er es zulassen würde – und ein Kampf würde bei Adam ganz sicher die Sicherungen durchbrennen lassen.
»Ich heile ihre Hände«, sagte Stefan, ließ mich los und trat einen Schritt zurück. »Wie es mein Privileg ist.«
Adam blieb neben mir stehen. Er hob meine Hände – die besser aussahen – und nickte Stefan kurz und abgehakt zu. Anschließend legte er meine Hand um seinen Oberarm, dann kehrte er mit mir zu den Wölfen zurück.
Ich konnte am Klopfen seines Herzens und an der Anspannung in seinem Arm spüren, dass er kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren. Also ließ ich meinen Kopf gegen seinen Arm fallen, um meine Stimme zu dämpfen. Dann sagte ich: »Das war alles gegen Marsilia gerichtet.«
»Wenn wir nach Hause kommen«, sagte Adam und machte sich nicht die Mühe, leise zu sprechen, »wirst du mir erlauben, dich darüber aufzuklären, wie etwas mehr als einen Zweck auf einmal erfüllen kann.«
Marsilia wartete, bis wir beim Rest der Wölfe standen, bevor sie mit ihrem Programm für den Abend fortfuhr.
»Und jetzt zu dir«, sagte sie zu Stefan. »Ich hoffe, du hast deine Kooperation nicht noch einmal überdacht.«
Als Antwort setzte sich Stefan auf den thronartigen Stuhl,
hob beide Hände über die scharfen Dornen und schlug sie mit solcher Kraft darauf, dass ich selbst auf meinem Platz das Stöhnen des Stuhles hören konnte.
»Was willst du wissen?«, fragte er.
»Deine Nährende hat uns gesagt, dass ich deine vorherige Menagerie getötet habe«, sagte sie. »Woher weißt du, dass das wahr ist?«
Er hob das Kinn. »Ich habe den Tod von jedem Einzelnen gefühlt, durch deine Hand. Einer pro Tag, bis es keinen mehr gab.«
»Wahrheit«, stimmte Wulfe zu, mit einem Ton in der Stimme, den ich noch nie an ihm gehört hatte. Das brachte mich dazu, zu ihm zu schauen. Er saß da, mit der bewusstlosen Estelle zu seinen Füßen, Lily lehnte sich an seine eine Seite und Bernard saß steif auf der anderen. Wulfes Gesicht war ernst und … traurig.
»Du gehörst nicht länger zu dieser Siedhe.«
»Ich gehöre nicht länger zu dieser Siedhe«, stimmte Stefan kühl zu.
»Wahrheit.«
»Du gehörtest niemals wirklich mir«, erklärte sie ihm. »Du hattest immer deinen freien Willen.«
»Immer«, stimmte er zu.
»Und du hast ihn benutzt, um Mercy vor mir zu verstecken. Vor der Gerechtigkeit.«
»Ich habe sie vor dir versteckt, weil ich sie nicht als Gefahr für dich oder deine Siedhe eingeschätzt habe.«
»Wahrheit«, murmelte Wulfe.
»Du hast sie versteckt, weil du
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