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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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zu müssen, aber sie hatte Recht. Ich wollte meine Freunde in Sicherheit wissen.

    Ich setzte mich auf den Stuhl und schob mich nach vorne, bis meine Arme nicht völlig ausgestreckt sein mussten, um das scharfe Messing zu erreichen. Ich rammte beide Hände nach unten und versuchte, nicht zusammenzuzucken, als die Dornen tief eindrangen – oder zu keuchen, als Magie in meinen Ohren klang.
    »Lecker«, sagte Wulfe – und ich hätte fast meine Hände wieder zurückgerissen. Konnte er mich durch die Dornen schmecken, oder wollte er mich nur provozieren?
    »Ich habe Stefan zu dir geschickt«, sagte Marsilia. »Würdest du unserem Publikum erzählen, wie er aussah?«
    Ich schaute zu Stefan und er nickte. Also beschrieb ich so genau wie möglich das verschrumpelte Ding, das auf meinen Wohnzimmerboden gefallen war, und bemühte mich, meine Stimme neutral zu halten, statt sie wütend werden zu lassen oder … ein anderes unangemessenes Gefühl zu zeigen.
    »Wahrheit«, sagte Wulfe, als ich fertig war.
    »Warum war er in diesem Zustand?«, fragte Marsilia.
    Stefan nickte, also antwortete ich ihr. »Weil er versucht hat, mein Leben zu retten, indem er meine Beteiligung an Andres … Tod … vertuscht hat. Oder ist es Zerstörung? Wie nennt man es, wenn ein Vampir dauerhaft getötet wird?«
    Die Haut auf ihrem Gesicht wurde dünner, bis ich die Knochen darunter sehen konnte. Und in ihrer Wut war sie sogar noch schöner, noch schrecklicher. »Tod«, antwortete sie.
    »Wahrheit«, verkündete Wulfe. »Stefan hat versucht, deinen Anteil an Andres Tod zu vertuschen.« Er sah sich um. »Ich habe auch dabei geholfen, es zu vertuschen. Es
schien zu dieser Zeit das Richtige zu sein … auch wenn ich es später bereut und meine Tat gestanden habe.«
    »Auf der Tür deines Hauses sind die gekreuzten Knochen«, sagte Marsilia.
    »Meiner Werkstatt«, korrigierte ich. »Und ja.«
    »Wusstest du, dass kein Vampir außer Stefan deine Werkstatt betreten kann? Du bist dort mindestens so sehr zu Hause wie in diesem abgewrackten Trailer in Finley.«
    Warum hatte sie mir das verraten? Stefan beobachtete sie ebenfalls konzentriert.
    »Nenne unserem Publikum den Grund für die Knochen.«
    »Verrat. Das wurde mir zumindest gesagt. Sie haben mich gebeten, ein Monster zu töten, und ich habe beschlossen, zwei zu vernichten.«
    »Wahrheit«, sagte Wulfe.
    »Wann wusste Stefan, dass du ein Walker bist, Mercedes Thompson?«
    »Schon als ich ihn das erste Mal traf«, erklärte ich ihr. »Das ist fast zehn Jahre her.«
    »Wahrheit.«
    Sie schaute wieder Richtung Tribüne und sprach jemanden dort an. »Merk dir das.« Sie drehte sich um, um mich anzustarren, dann warf sie einen kurzen Blick zu Stefan, während sie mich fragte: »Warum hast du Andre getötet?«
    »Weil er wusste, wie man Zauberer erschuf – Dämonenbesessene. Er hatte es einmal getan, und er hatte vor, es wieder zu tun. Seine Spielchen haben Todesopfer gefordert – und noch mehr Leute wären für eure gestorben – euer beider Spielchen.«
    »Wahrheit.«

    »Was schert es uns, wie viele Leute sterben?«, fragte Marsilia alle im Raum, mit einer Geste auf den toten Mann. »Sie sind kurzlebig, und sie sind Nahrung.«
    Sie hatte die Frage rhetorisch gemeint, aber ich antwortete ihr trotzdem.
    »Sie sind viele, und sie könnten eure Siedhe in einem Tag zerstören, wenn sie wüssten, dass es sie gibt. Es würde sie vielleicht einen Monat kosten, euch alle im gesamten Land auszulöschen. Und wenn ihr Monster erschaffen würdet, wie dieses Ding, das Andre erweckt hat, dann würde ich ihnen helfen.« Ich lehnte mich vor, während ich sprach. Meine Hände pulsierten synchron mit meinem Herzschlag, und ich stellte fest, dass der Rhythmus meiner Worte dem Schmerz folgte.
    »Wahrheit«, sagte Wulfe wieder, diesmal mit sehr zufriedener Stimme.
    Marsilia schob ihren Mund an mein Ohr. »Das war für meinen Soldaten«, murmelte sie so leise, dass ich sie gerade noch hören konnte. »Sag ihm das.«
    Sie senkte ihren Mund, bis er über meinem Hals schwebte, aber ich zuckte nicht zusammen.
    »Ich denke wirklich, dass ich dich gemocht hätte, Mercedes«, sagte sie. »Wenn du nicht wärst, was du bist, und ich nicht wäre, was ich bin. Du bist Stefans Schaf?«
    »Wir haben zweimal Blut ausgetauscht.«
    »Wahrheit«, sagte Wulfe mit einem amüsierten Unterton.
    »Du gehörst ihm.«
    »Sie würden es so sehen«, stimmte ich zu.
    Sie schnaubte verärgert. »Du machst diese einfache Sache schwierig.«

    »Sie

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