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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Kinn. Durch List, durch Kampf, durch Handel. »Ich bin kein so schlechter Verhandlungspartner, Feenkönigin. Hätte ich es mitgebracht, könnten wir ja nicht spielen.«
    Sie lächelte, und ihre silbergrauen Augen wurden wärmer. »Unter allen Umständen«, sagte sie. »Lass uns spielen.«

 
14
     
    » A ber das ist nicht der richtige Ort, um zu verhandeln«, sagte sie. »Folgt mir.« Ariana hob Phin in ihre Arme. Samuel schaute zu Gabriel. »Mir geht's gut, Doc«, sagte er. Er warf einen kurzen Blick zu Ariana, dann schaute er zu mir. »Werwolf«, formte er mit den Lippen.
    »Nein«, sagte Samuel. »Das bin ich. Ariana gehört zum Feenvolk.«
    Gabriel fuhr zu Samuel herum. »Du bist...« Und dann klärte sich seine Miene. »Das erklärt einiges... Schneeball?«
    Samuel lächelte. »Bist du dir sicher, dass du keine Hilfe brauchst?«
    »Phin ist der Einzige, der wirklich verletzt wurde«, sagte er. »Er hat sich in der letzten Woche schon gut erholt, aber am Anfang war es ziemlich übel.«
    Ich warf Gabriel einen scharfen Blick zu, aber dann beschloss ich, dass es nicht wirklich wichtig war, ihm zu sagen, dass draußen, in der realen Welt, erst ein Tag vergangen war - wenn wir es nicht nach draußen schafften, bevor Zee das Tor aufgeben musste, würde es keine Rolle mehr spielen.
    Die Stimme der Feenkönigin drang durch den Torbogen. »Kommt ihr?«
    Ariana nickte Samuel zu, und er folgte der Feenkönigin. Als Nächstes ging Ariana, und ich bedeutete Jesse und Gabriel, vorzugehen. Dann holte ich tief Luft - so wie man es tut, um vor einer großen Unternehmung Hirn und Lunge zu klären - und roch in diesem kalten, marmornen Raum Erde und wachsende Dinge.
    Nur der Schutzzauber der Feenkönigin wirkte im Elphame, hatte Zee gesagt. Ich konzentrierte mich auf meine Nase, während wir im Schlepptau der Feenkönigin durch die Gänge wanderten.
    Frage, dachte ich, während ich mich bemühte, die wahren Gerüche von denen zu trennen, die von der Illusion der Königin erzeugt wurden. Wenn es aussieht wie ein Flur, sich anfühlt wie ein Flur und sich benimmt wie ein Flur - ist es dann wichtig, herauszufinden, ob es wirklich ein Flur ist?
    Aber Neugier ist so ziemlich meine vorrangigste Sünde. Nach und nach, während wir weitergingen, nahm der Geruch nach Erde, dem Saft von verletztem Holz und nach etwas, das vielleicht Trauer war, zu. Ich schaute zu den hängenden Lichtern auf und sah Baumwurzeln statt silberner Drähte und leuchtende Steine statt Edelsteinen. Steine, die sehr dem ähnelten, den Zee Ariana gegeben hatte. Ich blinzelte, und die Edelsteine waren zurück, aber ich glaubte nicht mehr an sie, und sie flackerten.
    Ich stolperte und schaute nach unten. Für einen Moment sah ich eine Wurzel aus weichem Boden aufragen, dann veränderte sich meine Sicht, und die kleinen weißen Fliesen waren zurück, glatt und ohne irgendetwas, worüber man stolpern konnte.
    »Mercy?«, fragte Jesse. »Alles okay?«
    Die Königin schaute zu mir zurück, und ihr Gesicht - obwohl es immer noch schön war - wirkte anders als das der Frau, die sie noch vor ein paar Minuten gewesen war. Es war irgendwie länglicher, und ihre Wimpern waren länger als alles, was ohne Kleber und künstliche Klebewimpern menschenmöglich war. Schmale, durchsichtige Flügel, wie die einer kleinen Libelle, ragten über ihren Schultern auf. Sie waren zu klein, um ihren Körper ohne Magie vom Boden zu heben.
    »Prima«, sagte ich.
    Das lange, silberne Kleid, das die Königin getragen hatte, war immer noch real, aber am Rocksaum und in der Nähe ihrer Handgelenke konnte ich jetzt dunkle Flecken sehen, die vielleicht von altem Blut stammten. Die Kette, die sie trug und die ausgesehen hatte wie ein Wasserfall aus Silber und Diamanten, war angelaufenes schwarzes Metall, und die darin eingefassten Steine waren ungeschliffen.
    Mein erster Blick auf die große Halle, in die sie uns führte, war umwerfend, und sei es nur wegen des übermäßigen Prunks. Der Boden bestand aus weißem Marmor, der von Silber und Grau durchzogen war. Säulen aus grüner Jade hoben sich elegant, um eine gewölbte Decke zu stützen, die auch in der Kathedrale von Notre Dame nicht fehl am Platz gewirkt hätte. Silberne Bäume mit Blättern aus Jade wuchsen aus dem Marmorboden. Sie schwankten in einem Wind, den ich nicht fühlen konnte. Wann immer die Blätter aneinanderstießen, ertönte harmonisches Geklingel. Elegante Bänke, die aus hellem und dunklem Holz geschnitzt waren wie ein Schachspiel,

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