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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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waren kunstvoll im Raum verteilt und von wunderschönen Frauen und attraktiven Männern besetzt, die uns alle ansahen, als wir den Raum betraten.
    Am hintersten Ende des Saals stand ein Podium mit einem silbernen Thron, der fein gearbeitet und mit grünen und roten Edelsteinen verziert war, jeder davon so groß wie meine Handfläche. Neben dem Stuhl lag eine Katze zusammengerollt, die aussah wie ein kleiner Gepard, bis sie den Kopf hob und riesige Ohren zur Schau stellte. Serval, dachte ich, oder zumindest etwas, das der mittelgroßen afrikanischen Raubkatze sehr ähnlich sah. Aber ich roch keine Katze: der gesamte Saal roch nach verrottendem Holz und sterbenden Dingen.
    Und dann war der Saal, durch den ich mich bewegte, plötzlich überhaupt kein Saal mehr. Ich glaube nicht, dass es in dieser Gegend natürliche Höhlen gab. Es gab ein paar von Menschen gefertigte Höhlen, weil ein paar der Weingüter ihre eigenen Kavernen in den Basalt geschnitten hatten, um dort ihren Wein altern zu lassen. Unsere geologischen Ursprünge sind vulkanisch, was ein paar Lavatunnel zuließ, aber keine Kalksteinhöhlen wie in Karlsbad. Ich nahm an, dass Magie, wenn sie stark genug war, sich nicht viel um Geologie scherte - denn wir waren in einer riesigen Höhle, deren Wände, Decke und Boden nicht aus Stein bestanden, sondern aus Erde und Wurzeln.
    Das Elphame war magisch, aber ich fragte mich, ob es wirklich die Magie der Feenkönigin gewesen war, die es geschaffen hatte. Ariana hatte die Baumwurzeln in der Höhle untersucht, in die Zees Eingang uns geführt hatte, und sie hatte gesagt, es müsste ein Waldlord in der Gegend sein. Ich schaute mich um und beschloss, dass sie Recht hatte.
    Der Boden war aus Wurzeln geflochten - ich musste schwer aufpassen, um nicht zu stolpern und damit wieder Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Der Thron der Feenkönigin war das Einzige im ganzen Raum, was sich nicht verändert hatte, als ich den Schutzzauber durchbrochen hatte. Die Säulen bestanden aus dicken Wurzeln, die wie lebende Stalagmiten und Stalaktiten entweder von der Decke hingen oder aus dem Boden wuchsen. Die Bänke bestanden aus lebendem Holz, nicht so prunkvoll wie die Illusionen der Königin, aber wunderschön.
    Die meisten Feenwesen im Raum waren nicht schön - nur ein paar, wenn man sich nicht an menschlichen Schönheitsbegriffen festklammerte. Keiner von ihnen wirkte wie ein Lord oder eine Lady - Ariana und die Feenkönigin selbst waren noch die menschlichsten unter ihnen, und keine der beiden hätte in einen Laden gehen können, ohne aufzufallen.
    Ich verschwendete allerdings kaum Zeit drauf, mir die Feenwesen des Hofes anzusehen. Meine Aufmerksamkeit war von der Kreatur gefesselt, die hinter dem Thron der Feenkönigin lag. Riesig und unbeweglich lag sie da, wie ein von einer Axt gefällter großer Redwood-Stamm. Das Wesen hatte eine Rinde und immergrüne Nadeln - aber auch vier tellergroße Augen, die leuchteten wie Laternen aus Rubinglas. Ich hatte keine Ahnung, wie ein Waldlord aussah, aber ein riesiger Baum mit Augen schien mir eine realistische Möglichkeit zu sein.
    Neben dem Thron lag eine Frau in mittleren Jahren mit der Haut und den ausdrucksstarken Gesichtszügen einer Südländerin - griechisch oder italienisch oder sogar türkisch. Sie trug das Halsband, das ich inzwischen mit den Hörigen der Königin verband, war aber zusätzlich auch noch an den Thron gekettet.
    Meine Nase hatte mir verraten, dass sich irgendwo zwischen den Feenwesen, den Menschen und dem sterbenden Waldlord eine Hexe befand. Ich hatte hier eine Hexe vor mir, die so mächtig war, dass die Feenkönigin sie durch mehr kontrollieren wollte als nur mit einem silbernen Ring um den Hals.
    Unter denen, die sich als Hexen bezeichnen, gibt es verschiedene Arten. Am wenigstens gefährlich sind die Menschen, die Wicca zu ihrer Religion gewählt haben. Manche von ihnen haben einen Funken von Macht, genug, um ihren Glauben zu verstärken, aber nicht genug, um die größeren, böseren Hexen auf sich aufmerksam zu machen. Dann gibt es weiße Hexen - Leute, die in Hexenfamilien geboren wurden und beschlossen haben, keinen Schaden anzurichten. Wie die menschlich geborenen Hexen sind weiße Hexen gewöhnlich nicht besonders mächtig - weil Hexenmagie ihre Macht aus Tod, Schmerz und Opfern bezieht, und weiße Hexen das alles weglassen. Die meisten Hexen mit annehmbarer Macht sind schwarz. Sie riechen danach, manche mehr als andere. Es gibt schwarze Hexen, die es gerade

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