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Meridian

Titel: Meridian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Kizer
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auf Daddy warten. Da bin ich in dieses Ding getreten. Aber er ist nicht zurückgekommen, um mir zu helfen.«
    »Das wird schon wieder. Ich bringe dich nach Hause zu deiner Mommy und deinem Daddy, okay?«
    »Man muss sie auseinanderziehen. Mein Daddy hat auch welche, aber er benützt sie nur dort, wo keine Leute sind.«
    Als ich ihren zerschmetterten Fuß betrachtete, fragte ich mich, warum es überhaupt Menschen gab, die diese Dinger verwendeten.
    »Das wird jetzt ziemlich weh tun, aber ich muss deinen Fuß befreien, okay?«
    »Ich weiß.«
    »Du kannst schreien und rufen, so laut du willst, okay? Ich schreie mit. Ich zähle jetzt bis drei, und dann schreien wir, okay?«
    »Okay.«
    »Eins.« Ich straffte die Schultern und schluckte.

Kapitel 11
     
     
    »Zwei.« Ich biss die Zähne zusammen.
    »Drei.«
    Sie öffnete den Mund und bekam noch einen Schrei heraus, bevor der Schmerz ihr Gehirn erreichte und sie die Besinnung verlor.
    »Ich helfe dir.« Plötzlich stand Tens neben mir und hielt meine Hände.
    »Wo warst du?« Am liebsten hätte ich losgekreischt.
    »Ich habe ihre Fußspuren gefunden, die hierherführten. Dich habe ich in der Dunkelheit verloren. Entschuldige.« Tens bog die Falle ganz auseinander und zog vorsichtig Celias Bein heraus.
    Ich hielt die Bügel der Falle fest und betete, dass das verdammte Ding nicht wieder zuschnappen und Celias Verletzung noch verschlimmern würde. Wir befreiten sie, bevor sie zu Bewusstsein kam. Ich hoffte, dass sie wieder aufwachen würde. Blut quoll aus dem zerschmetterten Knochen und der aufgerissenen Haut. Konnte sie diese Verletzung überleben? Sie musste einfach. Ich weigerte mich, die Alternative ins Auge zu fassen. Es war zwar egoistisch von mir, aber wenn sie starb, standen die Chancen hoch, dass mir dasselbe Schicksal drohte.
    »Verdammt, mein Schal ist weg.« Tens sah mich an. »Gib mir deinen. Wir müssen die Blutung stoppen.« Ich reichte ihm meinen Schal, damit er ihn um Celias Bein binden konnte.
    »Also, Custos, du suchst jetzt am besten jemanden, der uns hilft. Hol Hilfe«, befahl Tens. Trotz ihrer vielen Kleiderschichten wog Celia sicher kaum zwanzig Kilo. »Ihre Ranch liegt hinter dem nächsten Hügel. Es ist schneller, wenn wir gleich dorthin gehen und mit dem Suchtrupp zusammentreffen, als zu deiner Tante zurückzukehren. Hoffentlich haben sie schon einen Krankenwagen gerufen.«
    »Aber ist unser Haus nicht gleich da hinten?« Als ich in diese Richtung wies, konnte ich nichts als Dünen aus Schnee und Baumgruppen sehen.
    »Meridian, wir laufen jetzt schon seit vier Stunden hier herum. Inzwischen sind wir nicht mehr in der Nähe des Hauses.« Tens hob Celia hoch und nahm ihre reglose Gestalt liebevoll in die Arme.
    Ich hielt die Taschenlampen hoch, damit er den Weg vor sich sehen konnte, und stolperte blind hinter ihm her, was das Waten durch den Schnee noch anstrengender machte.
    Custos lief voraus, wartete auf uns und rannte dann weiter. Ich hoffte, dass sie klug genug war, nicht ebenfalls in eine Falle zu geraten, und betete, dass meine Füße auch verschont bleiben würden. Celias Atem ging flach und unregelmäßig.
    »Beeil dich«, zischte ich drängend, denn ich war sicher, dass wir viel zu langsam gingen und uns nicht genug ins Zeug legten.
    »Ich kann nicht«, entgegnete Tens, beschleunigte aber dennoch seinen Schritt.
    »Oh, ich weiß. Entschuldige.« Natürlich tat er sein Bestes, denn ihm war klar, was auf dem Spiel stand.
    »Mir ist schwindelig«, riss uns eine Kinderstimme aus unseren Gedanken.
    Kurz hielt Tens inne. »Hallo, Celia, wir bringen dich jetzt nach Hause, okay?«
    In der Ferne sah ich Lichter, die sich diagonal über das Feld bewegten. Wenn der Suchtrupp diese Richtung beibehielt, würden wir uns verpassen. »Tens? Schau.«
    Er reichte mir Celia. »Nimm sie und halt sie so warm wie möglich. Ich werde die Leute auf uns aufmerksam machen.« Er schnappte sich eine Taschenlampe, und rannte rufend und mit den Armen rudernd los.
    »Custos, du musst bellen, um uns zu helfen«, flehte ich.
    Ich zog die Jacke aus und wickelte Celia darin ein. Die feuchte Kälte sickerte in meine Haut, so dass ich die Zähne zusammenbiss. »Alles wird gut, ich verspreche es dir.«
    Celia betrachtete mich im Schein der Taschenlampe. »Du bist hübsch.«
    »Danke.«
    »Bestimmt bin ich bald wieder okay«, meinte sie.
    »Eigentlich sollte ich dich ja beruhigen und nicht umgekehrt.« Da ich befürchtete, sie könnte mir aus dem Arm fallen, kniete ich mich in

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