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Meridian

Titel: Meridian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Kizer
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hierher. Und jetzt haben wir allein in der letzten Woche vier Neuzugänge bekommen. Könnten die Stones, die Rogers, die Greggs und die Pattersons bitte auf stehen?«
    Vier junge Familien erhoben sich und ernteten Beifall.
    »›Das Volk aber erging sich in Klagen vor den Ohren des Herrn, dass es ihm schlechtgehe. Der Herr hörte es, und sein Zorn entbrannte. Da brach unter ihnen Feuer aus, vom Herrn gesandt, und fraß an den Randteilen des Lagers‹«, ergriff Reverend Perimo wieder das Wort. »Ich weiß nicht, ob ihr es schon gehört habt, aber das Haus der Lombardos ist gestern Nacht abgebrannt. Sie konnten sich in Sicherheit bringen, aber wir müssen für ihre Seelen beten, damit sie diese Warnung des Herrn auch verstehen.«
    Meine Tante schnappte nach Luft.
    »Es gibt Menschen, die euch weismachen wollen, dass Gott keine Feuer anzündet. Dass er die Ernteerträge der Gläubigen nicht steigert. Dass es ihn nicht kümmert, wer unsere Freunde sind und wie wir Ungläubige behandeln.« Perimo schüttelte den Kopf. »Die Bibel sieht das anders. ›Mit Steinen sollst du sie zu Tode steinigen, denn sie haben versucht, dich abzubringen vom Herrn.‹« Bei diesen Worten behielt er uns die ganze Zeit im Auge. Ich glaube, dass er kein einziges Mal blinzelte.
    Eine Frau sprang auf. »Ich bereue, ich bereue!«, kreischte sie. »Rette mich, o Gott, rette mich.«
    »Mrs. Devlin«, murmelte Tens. »Ich frage mich, wie oft sie diesen Satz vor dem Spiegel geübt hat.«
    Reverend Perimo bat mit erhobener Hand um Ruhe. Die Menschen verstummten. »›Ihr aber, die ihr am Herrn,eurem Gott, festhieltet, seid allesamt heute noch am Leben.‹ Wer sich persönlich von mir segnen lassen möchte, möge bitte vor mich treten. Wer braucht die Berührung des Herrn? Wer bereut sonst noch? Wer glaubt an Gott, den Allmächtigen?« Das Orchester stimmte ein modernes Kirchenlied an. »›Wer für den Herrn ist, trete her zu mir!‹«, verkündete Perimo. Die Leute standen reihenweise auf und wurden im Gänsemarsch in den vorderen Teil der Kirche gescheucht. Perimo schlug das Kreuzzeichen über ihnen und nickte. Dann ertönte die Orgel, und die Stimmen des Chores klangen durch die Deckenbalken.
    »Steh auf«, wies Tante Merry Tens an. Doch als die Platzanweiser an unserer Bank vorbeikamen, ließen sie uns einfach aus, und es entstand keine Lücke in der Prozession, in die wir uns hätten einreihen können.
    Die Tante winkte Perimo zu. »Verzeihung, aber ich glaube, man hat uns versehentlich vergessen.«
    Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie eine so klare und tragende Stimme hatte. Außerdem hoffte ich, dass ich nicht vor lauter Verlegenheit in Ohnmacht fallen würde.
    Die Platzanweiser schauten zur Kanzel und warteten auf Anweisungen. Als Reverend Perimo auf uns zukam, teilte sich die Menge.
    »Wir wollen gesegnet werden«, verkündete Tante Merry, sobald Perimo drohend vor uns aufragte.
    »Der Segen ist nur für Gläubige bestimmt. Glauben Sie an den Allmächtigen? An seine Pläne für Ihr Leben? An sein Urteil und seine Gebote?« Ohne zu blinzeln, beugte er sich vor, bis er auf Augenhöhe mit ihr war.
    Sie reckte das Kinn, und wenn es möglich gewesen wäre, ihre Wirbelsäule zu strecken, hätte sie ihn vermutlich überragt.»Ich glaube an den Schöpfer«, erwiderte sie mit volltönender und fester Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Er lächelte herablassend und neigte den Kopf zur Seite, als dächte er über die Antwort einer frechen Göre nach. »Bereuen Sie Ihre Sünden, und sind Sie bereit, den Teufel auszutreiben, der von Ihrer Seele Besitz ergriffen hat?« Dabei rückte er immer näher an sie heran. Sein Tonfall war sanft und einschmeichelnd.
    »Ich bin ein Kind des Schöpfers und nicht böse. Ich bin auch nie böse gewesen. Ich bin ein Kind des Lichts.«
    Seine Stimme wurde noch weicher, als spräche er mit einem geistig zurückgebliebenen Kleinkind. »Der Teufel hat Ihr Herz voll im Griff, richtig?«
    »Der Teufel sitzt nicht in
meinem
Herzen, Mr. Perimo. Ich habe den Großteil meines Lebens hier verbracht und kenne die meisten dieser Menschen. Sie werden Ihnen bestätigen, dass ich nie etwas Böses getan habe.«
    Noch während sie sprach, wusste ich, dass uns niemand unterstützen würde.
    »Solange Sie nicht bereuen, kann der Allmächtige Ihnen nicht helfen. Mir sind die Hände gebunden. Auch wenn Sie das Kreuzzeichen über sich schlagen lassen, wird es nicht das des Allmächtigen sein, solange Sie den Teufel nicht aus Ihrer Seele

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