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Merlin und die Feuerproben

Merlin und die Feuerproben

Titel: Merlin und die Feuerproben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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arrogant und impulsiv ist.«
    Ich griff in meinen Beutel und tastete nach der einzigen übrig gebliebenen Saite meines Psalters. Sie fühlte sich so steif,
     so spröde an. »Ich weiß, wer der Dieb ist.«
    Domnu beäugte mich skeptisch. »Wirklich?«
    »Ja.« Ich spürte deutlich die Leere in meiner Brust, als ich nickte. »Dieselbe Person, die meine Kräfte gestohlen hat.«
    »Drück dich deutlicher aus, mein Schatz.«
    Ich wechselte einen Blick mit Hallia. »Zuerst muss ich wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann. Keine Hinterlist diesmal.«
    Sie zeigte einen Mund voll abgebrochener Zähne, die von den flackernden Flammen beleuchtet wurden. »Was ist denn los, mein
     Schatz? Traust du mir nicht?«
    »Nein! Und daran wird sich nichts ändern.« Ich beobachtete sie misstrauisch. »Aber unter Umständen bin ich bereit mit dir
     zusammenzuarbeiten – eine Zeit lang.«
    Domnu knurrte leise. »Ein Bündnis also?«
    »Ein Bündnis.«
    »Was sind die Bedingungen?«
    Ich ballte die Fäuste. »Wenn wir gemeinsam den Galator zurückbekommen, dann kann ich ihn in drei Tagen im Kampf gegen Valdearg
     einsetzen. Falls ich überlebe, gehört der Galator dir. Ich verliere jedes Anrecht auf ihn.«
    Sie riss die dunklen Augen auf. »Und falls du nicht überlebst?«
    »Dann gehört er dir auch. Du musst dich vielleicht mit Valdearg um ihn streiten, aber ich mache dir keinen Ärger mehr.«
    »
Hmm!
Verführerisch.« Sie sah mich streng an. »Doch ich bin für eine weitere Bedingung. Wenn du mit meiner Hilfe den Galator zurückbekommst,
     musst du mir etwas zeigen.«
    Verwirrt hob ich den Kopf. »Was kann ich dir schon zeigen?«
    Die Hexe zögerte und tätschelte sekundenlang ihren kahlen Schädel. »Oh, eigentlich nichts Wichtiges. Nur eine Kleinigkeit.«
    »Was?«
    Sie kam mir so nahe, dass unsere Nasen sich fast berührten. »Ich möchte, dass du mir zeigst, wie der Anhänger – vor allem
     dieser grüne Edelstein in der Mitte – funktioniert.«
    Ich trat zurück und stieß fast mit Hallia zusammen. »Das – das weißt du nicht? Bei all deinen Zauberkräften?«
    Domnu zischte: »Würde ich dich fragen, wenn ich es wüsste? Ich weiß nur, was jeder wandernde Barde dirsagen könnte. Dass die Kraft des Galators wahrhaft gewaltig ist. Und äußerst geheimnisvoll.«
    Ich erinnerte mich an Cairprés Beschreibung und zitierte: »
Gewaltig über alles Wissen hinaus.«
    »Richtig. Zweifellos könnte ich alle seine Geheimnisse in kurzer Zeit entschlüsseln. Vielleicht in einem Jahrtausend oder
     so. Aber jemand, der dich kennt, brachte mich darauf, dass du mir helfen kannst sie schneller zu enträtseln. Beim Skelett
     des Skarabäus! Wie hieß er denn gleich? Der kleine Kerl, der ständig in Spiele mit Rhita Gawr verwickelt ist.«
    »Dagda.« Ich bekam einen roten Kopf. Kleiner Kerl! »Seine Kämpfe mit Rhita Gawr sind kein Spiel.«
    Die Hexe kicherte in sich hinein. »Wie naiv! Entzückend, mein Schatz, entzückend.« Ohne meine Empörung zu beachten fuhr sie
     fort: »Eines Tages erkennst du vielleicht, dass alles ein Spiel ist. Manchmal ein ernstes Spiel – wie einen Triumphwagen lenken.
     Oder ein sinnloses Spiel voller Leichtfertigkeit – wie das Leben.«
    »Davon wirst du mich nie überzeugen.«
    Sie winkte mit der Hand, die in blaues Licht gebadet war. »Das macht nichts. Ich bezweifle, ob du lange genug lebst, um dazuzulernen.
     Trotzdem gehe ich das Risiko ein, dass Dagda Recht hatte. Er sagte mir, dass eines Tages der Halbmensch Merlin die Kraft des
     Galators wirklich beherrschen werde.«
    Überrascht hielt ich den Atem an. »Nun, ich akzeptiere deine Bedingung, auch wenn ich bezweifle, dass diese Voraussage eintrifft.
     Wie denn? In der ganzen Zeit, in der ich den Anhänger trug und sein Gewicht an meiner Brustspürte, habe ich nur eins gelernt: Was Magie auch sein mag, sie hat etwas zu tun mit   … einem Gefühl.«
    Domnu wurde plötzlich nervös und zupfte an den Falten ihres Halses. »Mit welchem Gefühl?«
    »Liebe.«
    Sie machte ein Gesicht, als hätte sie etwas Verdorbenes geschluckt. »Beim Skarabäus! Weißt du das genau?«
    Ich nickte.
    »Nun   … das Risiko trage ich, wie gesagt. Ich muss nur eine andere Möglichkeit finden, die Kraft des Galators zu erschließen. Wir
     sind uns also einig, mein Schatz. Verbündete – jedenfalls vorübergehend.«
    »Moment.« Ich schaute zu den flackernden Lichtern. »Auch ich habe noch eine Bedingung.«
    Die Hexe betrachtete mich misstrauisch. »Und das wäre?«
    »Bevor

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