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Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit

Titel: Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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mit Rhia in den Armen hockte ich mich hin und legte sie auf meine Beine. »Ich wollte, ich könnte. Aber ich muss
     weiter.«
    »Wie du willst. Ah ja.« Die Stimme gähnte noch länger und schläfriger. »Wir brechen sofort auf. Nur noch einen Augenblick.«
    Ich schüttelte den Kopf, der seltsam benebelt war. »Gut. Nur . . . wolltest du zuerst etwas tun. Was war es noch? Oh ja. Zeige
     dich. Bevor ich dir folge.«
    »Aber natürlich, junger Mann. Ich bin fast so weit.« Das Wesen gab einen langen, zufriedenen Seufzer von sich. »Es wird sehr
     angenehm sein, ungeheuer angenehm, dir zu helfen.«
    Das warnende Gefühl mahnte mich wieder, aber ich achtete nicht darauf. Ich zog den Arm weg, der Rhias Schenkel gestützt hatte,
     und legte die Hand auf eine feuchte Stufe. Wie es wohl sein würde, wenn ich mich setzte, wenn auch nur kurz? Bestimmt könnte
     eine kleine Pause nicht schaden.
    »Das stimmt, junger Mann«, schnurrte die Stimme in ihrem schmeichelndsten Ton. »Ruh dich einfach ein bisschen aus.«
    Ausruhen,
dachte ich verträumt.
Nur ein bisschen ausruhen.
    »Ah ja.« Die Stimme seufzte schläfrig. »Du bist ein kluger junger Mann. Viel klüger als dein Vater.«
    Ich nickte halb betäubt.
Mein Vater. Klüger als . . .
    Das warnende Gefühl wurde übermächtig. Woher kannte er meinen Vater?
    Ich gähnte wieder. Warum sollte ich mich jetzt um meinen Vater sorgen? Er war nirgendwo nahe der Anderswelt. Mein Kopf war
     benebelt, als wäre der Nebel um mich herum in meine Ohren gedrungen. Warum war ich überhaupt in solcher Eile? Eine kleine
     Pause würde mir helfen mich zu erinnern. Ich kauerte auf den Stufen und senkte den Kopf auf die Brust.
    Wieder, so schwach, dass ich es kaum entdeckte, nagte das warnende Gefühl an mir.
Wach auf, Merlin! Er ist nicht dein Freund. Wach auf.
Ich versuchte es zu ignorieren, aber es gelang mir nicht ganz.
Vertrau auf deine Instinkte, Merlin.
    Ich hob leicht den Kopf. An diesem Gefühl, dieser Stimme in mir war etwas Vertrautes. Als ob ich sie schon irgendwo zuvor
     gehört hätte.
    Vertrau deinen Instinkten, Merlin. Vertrau den Beeren.
    Mit einem Ruck wachte ich auf. Das war Rhias Stimme! Rhias Weisheit! Ihr Geist spürte, was mir entging. Ich schüttelte den
     Nebel aus meinem Kopf, nahm die Hand von der Stufe und legte sie fest um Rhias Beine. Seufzend stand ich langsam auf.
    »Ah, junger Mann.« Jetzt lag Besorgnis in der schläfrigen Stimme. »Ich dachte, du gönnst dir eine kleine Pause.«
    Ich hielt Rhia fest in den Armen, die Blätter fühlten sichtrockener, aber immer noch zart an. Tief holte ich Luft. »Ich mache keine Pause. Ich lasse mich von dir nicht in einen Zauberschlaf
     einlullen. Denn ich weiß, wer du bist.«
    »Ah, wirklich?«
    »Ja, das weiß ich, Rhita Gawr!«
    Der Nebel fing an zu schäumen wie ein kochendes Gebräu. Er sprudelte und wirbelte vor mir. Aus den brodelnden Dämpfen trat
     ein Mann, so groß und breit wie Balor, der eine fließende weiße Tunika und eine dünne Halskette aus schimmernden roten Steinen
     trug. Sein Haar, so schwarz wie meins, war tadellos gekämmt. Selbst seine Augenbrauen sahen sorgfältig gepflegt aus. Doch
     es waren seine Augen, die mir am meisten auffielen. Sie wirkten ganz hohl, so leer wie das Nichts. So sehr mich die Erinnerung
     an Balors tödliches Auge schaudern ließ, diese Augen ängstigten mich noch mehr.
    Rhita Gawr hob eine Hand an die Lippen und leckte sich die Fingerspitzen ab. »Ich hätte die verschiedensten Gestalten annehmen
     können.« Seine Stimme, hart und barsch, hatte keine Ähnlichkeit mit dem trägen Organ, das ich gerade gehört hatte. »Der wilde
     Eber ist eine meiner Lieblingsrollen, der mit dem narbigen Vorderbein. Wir alle tragen Narben, weißt du.«
    Er strich sich mit den nassen Fingern über eine Augenbraue. »Aber den wilden Eber hast du schon früher gesehen, nicht wahr?
     Einmal an der Küste dieses Steinhaufens, den ihr Gwynedd nennt. Und noch einmal in einem Traum.«
    »Wie . . .« Auf meiner Stirn brach der Schweiß aus, als ich mich an den Traum erinnerte und an das Gefühl derdolchähnlichen Hauer, die in meine Augen wuchsen. »Woher weißt du das?«
    »Oh, komm schon. Bestimmt hat ein Möchtegernzauberer wenigstens ein bisschen was über das Springen gelernt.« Er leckte sich
     die Fingerspitzen, während seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. »Den Leuten Träume zu schicken ist eine meiner wenigen
     Belustigungen, eine kleine Zerstreuung von meinen vielen Aufgaben.« Das

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