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Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Luft. »Er hat mich
     erschreckt.«
    Ich schaute sie an und dachte an meinen eigenen Traum.
    Cwens schmale Gestalt kam näher. »Wasss war dasss für ein Traum?«
    Rhia erklärte ihr: »Jede Nacht träume ich von der Druma. Ausnahmslos.«
    »Na und? Ich auch.«
    »Sie ist immer ungefährlich. Immer tröstlich. Immer . . . Zuhause. Selbst wenn ich mir beim Einschlafen Sorgen über die Schwierigkeiten
     in anderen Teilen von Fincayra mache – was immer öfter geschieht   –, weiß ich, dass ich in meinen Träumen von der Druma stets Frieden finde.«
    Cwen rang ihre knotigen Hände. »Jetzt kommssst du mir gar nicht friedlich vor.«
    »Das bin ich auch nicht!« In Rhias Augen stand wieder das Entsetzen. »Vergangene Nacht habe ich geträumt, dass die ganze Druma
     – alle Bäume, Farne, die Tiere, die Steine . . . dass sie anfingen zu bluten! Zu Tode bluteten! Ich versuchte alles Mögliche,
     aber ich konnte das Blut nicht stillen. Der Wald starb! Der Himmel wurde dunkel. Alles nahm die Farbe von getrocknetem Blut
     an. Die Farbe von . . .«
    »Rost«, ergänzte ich. »So wie auf der anderen Seite des Flusses.«
    Sie nickte grimmig, dann stand sie auf und ging zur Ostwand, wo lavendel- und rosafarbene Strahlen sich jetzt mit Gold vermischten.
     Sie stützte die Hände zu beiden Seiten des Schlitzes auf und schaute hinaus in den Sonnenaufgang. »Seit Monaten habe ich versucht
     mich zu überzeugen, dass die Seuche, die jenseits des unaufhörlichen Flusses herrscht, nie die Druma erreichen würde. Dass
     nur das verdorbene Land vernichtet würde, nicht ganz Fincayra.«
    »Ganz falsch«, unterbrach Cwen sie. »In all diesssen Jahren, und das sssind ssso viele, habe ich die Druma nie in sssolcher
     Gefahr gesssehen wie jetzt. Nie! Wenn wir überleben wollen, brauchen wir neue Kraft – egal ausss welcher Quelle.« Der letzte
     Satz klang ziemlich drohend, obwohl ich nicht genau wusste, warum.
    Rhia runzelte die Stirn. »Auch das kam in meinem Traum vor.« Sie überlegte. »Ein Fremder kam in den Wald. Ein Fremder, der
     niemanden kannte. Er hatte irgendeine Art Kraft . . .« Sie fuhr herum und schaute mich an. »Und er – nur er – konnte die Druma
     retten.«
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Kopf wich. »Ich?«
    »Ich bin nicht sicher. Ich bin aufgewacht, bevor ich sein Gesicht sehen konnte.«
    »Ich bin bestimmt nicht dein Retter.«
    Rhia blickte mich durchdringend an, schwieg aber.
    Verdruss grub seine Klauen tiefer in meine Schulter.
    Ich schaute von Rhia zu Cwen und wieder zu Rhia. »Ihr irrt euch! Ihr irrt euch völlig. Einmal hatte ich . . . Aber ich kann
     nicht . . . Ich kann so etwas nicht tun! Und selbst wenn ich es könnte – ich muss meine eigene Suche vollenden.« Ich schüttelte
     meinen linken Arm. »Trotz dieses Vogels.«
    »Deine eigene Sssuche?«, fragte Cwen. »Andere sssind dir alssso egal?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Doch.« Rhia ließ mich nicht aus den Augen. »Deine eigene Suche ist dir wichtiger als die Druma.«
    »Wenn du es so ausdrücken willst, ja.« Jetzt glühte mein Gesicht. »Verstehst du denn nicht? Ich muss meine eigene Vergangenheit
     suchen! Meinen eigenen Namen! In die Dinge hier verwickelt zu werden ist das Letzte, was ich brauchen kann. Du kannst mich
     nicht bitten meine Suche aufzugeben, nur weil du einmal schlimm geträumt hast!«
    Sie schaute mich wütend an. »Und wie weit wärst du mit deiner Suche gekommen, wenn die Druma nicht freundlich zu dir gewesen
     wäre?«
    »Weit genug. Ich habe allein hierher gefunden, oder etwa nicht?«
    »Du kommst mir vor wie ein Baby, das sagt, es ernährt sich selbst.«
    »Ich bin kein Baby!«
    Rhia atmete tief ein. »Hör zu. Ich bin das einzige Geschöpf meiner Art in diesem Wald. Es gibt hier keine andere Frau, keinen
     Mann, kein Kind, außer manchmal einem Außenseiter, der zufällig hereinschlüpft so wie du. Aber glaubst du auch nur einen Augenblick,
     dass ich hier allein lebe? Dass ich überlebt haben könnte ohne die anderen – wie Arbassa oder Cwen oder den Alleahvogel, dessen
     Schönheit ich in Ehren halte, selbst wenn ich nie mehr so glücklich sein sollte, ihn wieder zu sehen? Wenn die Druma in Not
     ist, dann sind sie alle in Not. Und auch ich bin in Not.«
    Flehend öffnete sie die Hände. »Bitte. Hilfst du uns?«
    Ich schaute weg.
    »Er hilft unsss nicht«, sagte Cwen verächtlich.
    Rhia ging zur Treppe. »Komm. Ich will dir zeigen, was noch stirbt, wenn die Druma stirbt.«
    Als sie in Arbassas Stamm die

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