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Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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sagen
Menschen des Meeres.
Deshalb wurde er – wie du – mit den seltsamen Tiefen der See in den Knochen geboren. Doch Olwens lange Reise kam zu bald.«
    »Ich habe von dieser langen Reise gehört.«
    Cairpré seufzte. »Und lang ist sie. Auch mühsam, wie uns
Dagdas Herrlichkeit
erzählt. Natürlich nur, wenn du nicht zu den wenigen gehörst, die sofort im Augenblickdes Todes zur Anderswelt gebracht werden. Aber das ist selten, äußerst selten.«
    »Du wolltest von meinem Vater erzählen.«
    »Oh ja. Dein Vater. Weil Olwen starb, als er noch ein Säugling war, wurde dein Vater von seinem Vater aufgezogen, einem Fincayraner,
     der als Tuatha, Sohn von Finvarra bekannt ist. Tuatha wiederum war ein meisterhafter Zauberer und ein mächtiger Mann. Es heißt,
     dass sogar der große Geist Dagda ihn manchmal aufsuchte und wichtige Dinge mit ihm besprach. Aber ach, dieser Zauberer fand
     sehr wenig Zeit für die Bedürfnisse seines eigenen Sohnes. Und Tuatha fand noch weniger Zeit für ihn, als er feststellte –
     dein Vater war damals etwa so alt wie du jetzt   –, dass dem Jungen die Gabe des Zauberns fehlte.
Die Kräfte,
wie Tuatha es nannte.«
    Ich schluckte, schließlich wusste ich, dass solche Kräfte keine Gabe waren, sondern ein Fluch. Ich erinnerte mich an die Prophezeiung
     meines Großvaters, von der Branwen   – Elen   –, meine Mutter, mir erzählt hatte. Dass sie eines Tages einen Sohn haben werde, der über noch mächtigere Kräfte als er selbst
     verfügen werde.
Dessen Magie aus den allertiefsten Quellen kommen würde.
So ein Unsinn! Auch wenn er ein großer Zauberer gewesen war, mehr hätte er sich nicht irren können.
    »Das Leben deines Vaters veränderte sich jedoch, als er Elen auf einer seiner Reisen zur Erde kennen lernte. Sie verliebten
     sich ineinander und liebten einander sehr. Obwohl das selten geschieht und noch seltener mit gutem Ausgang, heirateten dieser
     Mann und diese Frau aus verschiedenen Welten. Elen kam nach Fincayra, um hier zu leben. Und ihre Liebe brachte neue Stärke
     in sein Herz,neue Ruhe in sein Auge.
Der Liebe Band bringt viel zu Stand.
Ihr Glück war groß, solange es dauerte, aber ich fürchte, es dauerte viel zu kurz.«
    Ich packte die Kante des Schemels, auf dem meine eigene Mutter vor langer Zeit gesessen hatte, und beugte mich vor. »Was geschah?«
    Cairprés ernstes Gesicht wurde noch ernster. »Dein Vater«, fing er an, dann schwieg er und räusperte sich. »Dein Vater gehörte
     zum königlichen Kreis von Stangmar. Als der böse Geist Rhita Gawr, der schon lange schlimme Absichten auf Fincayra hatte,
     anfing um den König zu werben, war dein Vater dabei. Und dein Vater verstrickte sich allmählich in Probleme wie die anderen
     aus dem Kreis. Die gleichen Probleme, die mit der Zeit den König und ganz Fincayra verdarben.«
    »Hat mein Vater nicht versucht Rhita Gawr zu widerstehen? Hat er sich nicht bemüht den König davon abzuhalten, auf ihn zu
     hören?«
    »Wenn er es versucht hat, dann ist es ihm misslungen.« Der Dichter seufzte. »Du musst das verstehen. Viele gute Menschen wurden
     durch Rhita Gawrs Hinterlist getäuscht. Dein Vater war nur einer von ihnen.«
    Mir war, als würde mich eine Zentnerlast niederdrücken. »Mein Vater hat also geholfen das Verderben nach Fincayra zu bringen.«
    »Das stimmt. Aber wir alle sind mitschuldig.«
    »Was soll das heißen?«
    Cairpré zuckte zusammen, so schmerzlich war die Erinnerung. »Es ist alles allmählich geschehen, weißt du. So allmählich, dass
     niemand richtig verstand, was geschah – bis es zu spät war. Niemand außer Stangmar selbst begreift,wie es eigentlich anfing. Die anderen wissen nur, dass Rhita Gawr sich erbot den König in Zeiten der Not zu beschützen. Diese
     Hilfe zurückzuweisen hätte bedeutet den König und damit Fincayra in Gefahr zu bringen. Rhita Gawr muss es sehr sorgfältig
     geplant haben, denn er machte es dem König fast unmöglich, seine Hilfe abzulehnen. Und Stangmar tat, was von ihm erwartet
     wurde – er nahm sie an.«
    Der Dichter nahm eine kleine braune Motte von seinem weißen Kragen und legte sie vorsichtig auf einen Bücherstapel neben seinem
     Schemel. »Diese eine kleine Entscheidung hat zu einer Lawine von Tragödien geführt, einer nach der anderen. Als Rhita Gawr
     Stangmar überzeugt hatte, dass seine Feinde planten ihn zu stürzen, ging der König ein fragwürdiges Bündnis mit den Kriegergoblins
     und den Wechselgeistern ein. Plötzlich kamen sie aus ihren

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