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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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zurückzukehren. Warum war dieser Anblick längst nicht so beängstigend wie die Erinnerung an einen Traum?
    Weil dieser Felsrutsch Teil meiner Vergangenheit ist,
sagte er sich grimmig.
Und der Traum – der Traum ist Teil meiner Zukunft. Ich weiß nicht, warum mir so zumute ist   … aber so ist es.
    Er starrte auf die felsigen Gebirgskämme unten, die sich aufrichteten wie Wellen in einem endlosen Meer aus Stein. Doch an den Rändern seiner Gedanken lauerten andere Formen – dunkler, zackiger, tödlicher.
Waren das meine Flügel? Oder die eines anderen?
    Aus seinem schlanken Hals stieg ein Knurren auf.
Das kann ich nur herausfinden, wenn ich erfahre, wer ich wirklich bin. Was ich sein soll.
Das Knurren wurde tiefer.
Und dazu muss ich zunächst feststellen, ob es jemanden – irgendwen – gibt, der zu meiner Art gehört. Was diese Art auch sein mag.
    Sicher, bei Merlins Hochzeit hatte er niemanden entdeckt,der aussah wie er. Aber was bewies das? Nichts. Selbst Aelonnia, die von seiner ungewöhnlichen Beschaffenheit so beeindruckt war, konnte nicht genau sagen, ob er der Einzige seiner Art war. Deshalb hatte sie in ihrem beschwingten Flüsterton gesagt:
Möglich ist es, dass niemand sonst wie du existiert.
Ja –
möglich.
Aber keineswegs sicher.
    Irgendwo dort draußen,
sagte er sich,
ist jemand, der aussieht wie ich! Der sich verhält wie ich. Der vielleicht sogar träumt wie ich.
    Ein neuer Entschluss bildete sich in ihm.
Und den werde ich finden. Ganz gleich, was dazu nötig ist.
    Er legte sich in die Kurve und flog zu dem Hang mit der Pforte.
Also werde ich reisen – ja, weit und breit! Ich werde alle sieben Reiche aufsuchen, wenn ich kann. Und irgendwo dort draußen   … werde ich finden, was ich wissen muss.
    Die Kraft dieser Entscheidung durchströmte Basil und überflutete ihn, als hätte ein angeschwollener Fluss plötzlich einen leeren Kanal gefüllt. Seine Augen leuchteten hell, als er dem Himmel, dem Stein und allem dazwischen erklärte: »Ich werde reisen, wohin es mir gefällt. Suchen, was ich will. Und finden, was ich brauche!«
    Noch als er zur Bestätigung seines Entschlusses nickte, sah er eine dünne Staubwolke vom steilsten Teil des Hangs aufsteigen. Die Wolke wurde dichter, sie breitete sich über die Steine aus, und dazu ertönte ein mahlender, brüllender Lärm. Er schwoll an zueiner anhaltenden Explosion, einem mächtigen Donnern.
    Ein Felsrutsch!
    Entsetzt sah Basil, wie der ganze Berg über sich selbst zu stürzen schien. Einen kurzen Moment erspähte er einen grünen Blitz mitten im Staub und eine verschwimmende Bewegung. Dann war es verschwunden.
    Er neigte die Flügel und flog hinunter, direkt zu der Stelle, wo er die Pfortenflammen gesehen hatte. Er schoss durch die Luft wie ein Falke, der sich auf seine Beute stürzt.
    Als er dem Hang näher kam, standen die meisten Felsklötze wieder ruhig da. Der Donner war schwächer geworden. Und die Staubwolken lösten sich auf. Doch trotz der verbesserten Sicht spähte er schärfer als je zuvor.
    Die Pforte war verschwunden!
    Basil sank tiefer und kreiste über dem Gebiet. Immer wieder flog er quer über den felsbestreuten Hang, schaute in Spalten und zwischen Steinklötze auf der Suche nach irgendeiner Spur dieser magischen Flammen. Doch er fand nichts.
    Er furchte seine Schnauze. Die Pforte   … fort! Sie war unter einem Steinberg verschwunden – und mit ihr die beste Möglichkeit, in andere Reiche zu reisen. Seine größte Hoffnung, die eigene Identität zu finden.
    So winzig seine Krallen auch waren, er drückte sie fest.
Ich werde sie finden,
gelobte er.
Ich werde jede Ritze, jeden Schatten, jedes Staubkorn durchsuchen. Solange es auch dauert.
    Flammen anderer Art funkelten in seinen Augen.
Mein ganzes Leben, wenn es sein muss.

16
Helle Träume
    Magie ist nur ein Werkzeug. Ein seltsames, geheimnisvolles, mächtiges Werkzeug   … und dennoch ein Werkzeug. Wie den Hammer eines Zimmermanns kann man sie gebrauchen, um ein Haus zu bauen – oder einen Schädel zu zertrümmern. Für Frieden oder Krieg. Zum Vergnügen oder zur Folter. Das Wichtigste bei jeder Magie ist nicht die Macht, die sie vermittelt, sondern die Person, die sie benutzt.
    Jahr 30 von Avalon
    U naufhörlich suchte Basil. Er durchpflügte den Hang mit seinem Blick, während er ihn täglich überflog, ohne auf Regen, Hagel oder Schnee zu achten. Zwischen seinen Flügen untersuchte er die Masse von Felsklötzen, kroch zwischen sie und wand sich unter ihnen. Kein

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