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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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der ihm gerade gekommen war. »Und was, wenn Rhita Gawr das Kreelix schon gefunden hat? Und Merlin angegriffen hat?«
    »Dann werden wir   …« Sie zögerte, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Sie schwenkte nach Norden und flog schneller. Ihr Wind malte eine Spur wie ein Kielwasser auf die Wellen und schnitt einen Pfad über das Meer. »Wir müssen uns beeilen.«
    Schnell fegten sie über das glänzende Wasser. Mit der Zeit wurde die Helligkeit schwächer, während der Nebel um sie herum sich verdichtete. Obwohl er nicht so dunkel und schwer war wie der, den sie unter den Wurzeln des großen Baums angetroffen hatten, hüllte er sie ein. Wie ein dunstiger Schleier flatterte und blähte er sich und zersplitterte das Sternenlicht. So angestrengt Basil auch hineinspähte, er konnte nicht mehr sehen als den Schleier selbst.
    Schließlich wurde der Nebel dünner. Lichtstrahlen stachen hindurch und zerteilten die Wolken.
    »Dort!«, rief Basil aufgeregt. »Ich sehe Waldwurzel.«
    Tatsächlich sah er nicht mehr als eine schwache Andeutung von Farbe. Aber das war genug. Denn das war eine Farbe, die er gut kannte, die er mehr vermisst hatte, als ihm bewusst gewesen war.
    Grün. Alle Schattierungen von Grün. Die Farbe des Waldes. Die Farben von seinem ersten Zuhause.
    Langsam hob sich der Nebel von dem reichen Grün der Fichten, von Moos gesäumt, dem goldenen Grün von Mädesüß, mit Farn durchsetzt, und dem funkelnden Grün regengespülten Weißdorns, von Ahorn und Eichen. Weiden wiegten sich anmutig, als Aylah über sie wehte, während gefiederte Gräser grüßend die Köpfe neigten. Überall flatterten Vögel, Rehe sprangen, Insekten summten, Waldfeen sammelten Obst, Dachse gruben unter Wurzeln und Eichhörnchen sprangen von Ast zu Ast.
    Waldwurzel. Basil fiel ein, dass der Name in der Elfensprache, El Urien,
tiefster Wald
bedeutete, und er nickte. Nichts konnte den Ort besser beschreiben. Hier wuchsen Bäume aller Arten   – Bäume, so hoch, dass sie die Wolken streiften, so durchsichtig, dass sie fast unsichtbar waren, oder so flüssig, dass ihr Holz tatsächlich gegossen werden konnte.
    Doch Basil durchforschte den Wald nach etwas anderem.
Wir wollen hoffen,
wünschte er inbrünstig,
dass Merlin hier ist!
    »Horch«, sagte Aylah plötzlich.
    Basil spitzte die Ohren. Unter dem ständigen Rauschen des Winds über Blätter, Nadeln und Stängel hörte er ein anderes Geräusch, ein so schwermütiges Lied, dass er den Atem anhielt und sich anstrengte, mehr davon mitzubekommen. Irgendwo in den tiefer gelegenen Lichtungen war der Ursprung dieser seelenvollen, sehnsüchtigen Musik. Doch wer oder was ließ sie entstehen?
    Die Bäume waren es! Ihre flüsternden Zweige, die im Wind vibrierten, machten diese sanfte, magische Musik.
    »Hharmonabäume«, sagte die Windschwester. »Die Elfen, hhat man mir erzählt, lernen, wie man aus diesem Hholz Lauten und Leiern, Flöten und wunderbare Hhörner macht.«
    Statt zu antworten, holte Basil tief Luft und genoss die Aromen des Reichs, Gerüche, die er, außer in der Erinnerung, viele Jahre lang nicht gekannt hatte. Er fing Düfte von reifen Pflaumen auf, von würziger Pfefferwurzel und Larkonfrucht – deren starkes Aroma ihn an Sternenlicht erinnerte. Er entdeckte einen Hinweis auf den seltenen Shomorrabaum, an dem jeder Ast eine andere Art Frucht erzeugte. Und er roch eine Spur von einem alten Lieblingsgeruch, dem modrigen, düsteren von Hirschabdrücken im Moor.
    Wieder holte er Luft und atmete Gerüche ein – sowie etwas anderes, das er nicht erwartet hatte. Eine winzige Erdflocke, von Aylahs Wind erfasst, war in die Luft gestiegen, als sie vorbeiflogen. Und so nahm Basil mit diesem Atemzug etwas vom magischen Boden dieses Reichs auf.
    Ich bin Wald,
sagte eine volle, wohltönende Stimme, die klang wie ein Atem, der durch eine anderthalb Meilen lange Flöte geblasen wird. Und für Basil, der so lange unter den Bäumen dieses Reichs gelebt hatte, klang sie zugleich wie die Stimme eines Freundes.
    Ich bin der Kreis, ich bin alles – vom Leben in den Tod,
vom Tod ins Leben. Ich dufte wie zerdrückte Fichtennadeln. Frisch wie regengespülte Ahornblätter. Stark wie die reifsten Äpfel, der Bach mit der Frühlingsflut, die Hirschkuh, die ihr noch ungeborenes Kalb trägt. Und ich bin tief, sehr tief, in den Erinnerungen gefallener Zweige, die auf meinem Gesicht gelandet, in mich geschmolzen und zu einem Nährboden für unzählige neue Samen geworden sind.
    Mein Wesen ist ein

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