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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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ihren Schlägen widerstanden, schwärmten die Ghule so dicht um sein Gesicht, dass er nichts als wirbelnde Schatten sehen konnte.
    »Aus dem Weg!«, brüllte er.
    Doch die Moorghule verstärkten nur noch ihren Schwarm.
    Tobend vor Frustration machte Basilgarrad, was er |217| am wenigsten tun wollte – er wurde langsamer. Sonst riskierte er, dem Troll direkt in die Fäuste zu fliegen oder sogar in den Schlund voller Geifer. Er legte die Flügel zurück und wurde langsamer, dann sank er tiefer in dem Versuch, die Ghule abzuschütteln. Obwohl er so niedrig flog, dass seine Krallen das dürre Sumpfgras streiften, sammelten sich die schattigen Biester wie zuvor um seinen Kopf.
    Der Drache bog scharf zur Seite, er wollte mit wenigen Blicken auf die Ghule durch ihre Ansammlung fliegen.
Kannst du nichts tun?,
rief er telepathisch Merlin zu.
Ich kann diese Pest nicht abschütteln. Und das gibt Rhita Gawr mehr Zeit!
    Doch der Magier antwortete nicht, er war zu beschäftigt. Wild schwang er seinen Stab und versuchte, Moorghule aus der Luft zu schlagen. Obwohl sie meistens seinen Schlägen auswichen, traf er immer wieder welche. Eine Funkenwolke brach aus dem Stab und riss die Ghule in schwarze Dunstfetzen. Doch im nächsten Augenblick bildete sich ihre Massenformation neu, die Fetzen vereinten sich und griffen wieder an.
    Ich tue mein Bestes
, antwortete Merlin schließlich. Sein Stab schoss an Basilgarrads Ohr vorbei durch die Luft.
Mein Allerbestes.
    Das ist nicht gut genug!,
entgegnete der Drache und bog blind von einer Seite zur anderen.
    Die Wahrheit ist   …
, begann Merlin, bevor er mehrere Schwünge in schneller Folge schlug,
nichts, was
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ich mache, wirkt. Diese Ghule sind nicht sehr klug – aber sie sind unzerstörbar. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu besiegen!
    »Finde eine!«, brüllte der Drache. »Wir verlieren kostbare Zeit.«
    Tatsächlich, in diesem Moment schallte Rhita Gawrs rachsüchtiges Lachen über das Moor. »Du kannst mich noch nicht einmal finden, Drache«, spottete er. »Wie konntest du dann jemals hoffen, gegen mich zu kämpfen?«
    Er betrachtete den kurvigen Flug seines Gegners, der die Ghule nicht abschütteln konnte, dann lachte er wieder. »Wenn wir kämpfen«, erklärte er mit einem Blick hinauf zum Ursprung des pulsierenden Fadens, »wirst du diese Verspätung bedauern. Und deine Torheit, zu glauben, dass du mich je besiegen könntest.«
    Während das alles geschah, flogen Marnya und Ganta näher, sie schnitten durch die Vorhänge aus giftigen Dünsten. Sofort sahen sie Basilgarrads gefährliche Lage. Durch die wirbelnden Dämpfe über dem Sumpf schauten die beiden kleineren Drachen einander an.
    »Geh und hilf Basil«, befahl Marnya. »Mach alles, was du kannst, um diese Ghule abzulenken.«
    »Mach ich«, piepste der junge Drache eifrig. Er sank und schlug mit seinen dünnen Flügeln.
    Sie richtete die himmelblauen Augen auf den Troll, der Basilgarrad so aufmerksam beobachtete, dass er |219| sie zwischen den Dünsten noch gar nicht bemerkt hatte. Ihr Blick war eisig. »Diese Bestie ist einfach zu zufrieden mit sich selbst.«
    Ganta grinste. »Dann mach sie doch unzufrieden, Mistress Marnya.«
    Sie nickte. »Mach ich. Jetzt denk daran«, sie winkte mahnend mit den Flossen, »diese Ghule sind tödlich.«
    »Nicht für mich.« Mit einer Spiralwende flog er herum und zum Feind.
    Marnya machte inzwischen einen großen Bogen durch die geblähten Gase und kam hinter den Troll. Sie spreizte ihre Flossen so weit wie möglich. In der Hoffnung, den Gegner unvorbereitet zu treffen, flog sie direkt auf seinen Rücken zu.
    Gerade bevor sie den massigen Körper erreichte, schwenkte sie scharf nach oben an dem haarlosen Hinterkopf vorbei. Marnya hob den Schwanz – nicht annähernd so kräftig wie der von Basilgarrad, aber immer noch eine starke Waffe. Dann schlug sie ihn mit all der Kraft, die sie gewonnen hatte, als sie ihr Leben lang mit Schwanzschlägen durchs Meer geschwommen war, auf den Schädel des Trolls.
    Peng!
Der mächtige Hieb hallte übers Moor. Sofort drang eine dicke schwarze Flüssigkeit – so dunkel wie flüssige Nacht – aus dem Schnitt in der Haut des Trolls.
    Marnya nickte zufrieden.
Basil wird sich freuen.
Besorgt |220| schaute sie auf die schweren Dunstwolken, die ihn fast verdeckten.
Ich wünsche mir nur, er würde sich beeilen und herkommen. Bis dann –
    Rhita Gawrs betäubendes Gebrüll beendete ihren Gedanken.

|221| 24
Eine Welt, die wir liebten
    Viele Male in meinem

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