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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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nicht leisten. Die Seuche breitete sich aus – und was sie und Avalons andere Probleme verursachte, wurde bestimmt stärker.
    Plötzlich spritzte direkt vor ihm Meerwasser hoch. Drei große Köpfe kamen aus den Wellen – Köpfe mit massiven, zähnebesetzten Kiefern, tiefblauen Augen und flossenähnlichen Ohren. Die Köpfe von Wasserdrachen. Als das Trio sich höher aus dem Wasser hob, schossen Fontänen aus Ohren und Schnauzen und flossen über Schuppen, die wie blaues Gletschereis gefärbt waren.
    Die Drachen rückten zusammen und schoben die mächtigen Schultern aneinander. So versperrten sie den Weg zum Höhleneingang und sahen dabei aus wie ein undurchdringlicher Wall, der sich plötzlich aus dem Meer gehoben hatte. Ein Wall mit unzähligen blau gefärbten Zähnen.
    »Komm nicht näher«, brüllte der Drache in derMitte, der etwas größer als seine Gefährten war. »Sonst musst du sterben.«
    Gegenüber diesen wilden Höhlenwachen sagte sich Basilgarrad:
Das habe ich erwartet.
    Das Trio trat mit den Flossen und kam eng verbunden näher. »Entferne dich sofort!«, befahl der mittlere Drache, auf dessen Gesicht sich eine tiefe Narbe über die Schnauze zog.
    »Ich komme in Frieden«, erklärte Basilgarrad und beobachtete sie vorsichtig. »Ich muss mit eurem Herrscher Bendegeit sprechen.«
    »Niemand spricht mit dem Herrscher, wenn er es nicht befiehlt. Jetzt entferne dich.«
    »Aber ich …«
    Der mittlere Drache warf ungeduldig den Kopf zurück und bespritzte dabei seine Gefährten. Die Narbe auf seiner Schnauze färbte sich silbern, die Farbe des Drachenbluts. »Verschwinde! Ich zähle auf drei. Eins.«
    »Ich habe euch gesagt, ich will nichts Böses.« Er erinnerte sich an Merlins ernste Mahnung – vermeide alle Kämpfe – und wiederholte: »Ich komme in Frieden.«
    Die Wachen kamen näher. »Zwei.«
    »Ehrlich, ich …«
    »Drei. Angriff!«
    Auf den Befehl des Drachen schwammen alle drei Wachen mit erstaunlicher Geschwindigkeit vorwärts. Mit aufgerissenen Kiefern und funkelnden Augenschossen sie auf den Eindringling zu, der sich weigerte zu verschwinden.
    Doch Basilgarrad bewegte sich schneller. Er zog seine Flügel – die viel länger waren als die Flossen, denen Wasserdrachen normalerweise begegneten – aus dem Meer und so schnell wie mit zwei Peitschen hieb er auf die Köpfe der beiden äußeren Drachen. Ihre Schädel schlugen auf beiden Seiten mit dem des mittleren Drachen zusammen, sodass es ein lautes
Krannntsch
gab. Rundum spritzte das Wasser, die beiden äußeren Drachen taumelten und fielen besinnungslos zur Seite.
    Der narbige Drache, der stärker war als die anderen (oder nur dickschädeliger), schaffte es, aufrecht zu bleiben. Er war zwar benommen, brüllte aber zornig und griff an, wobei er einen Schwall blaues Eis aus seinen Nüstern blies. Ruhig löste Basilgarrad dieses Problem mit einem Schwung seines mächtigen Schwanzes. Als der dicke Knüppel einen weiteren Schlag auf dem Kopf des Wasserdrachen landete, fiel der Narbige wie seine Gefährten zur Seite.
    Um sicherzugehen, dass sie nicht ertranken, schlang Basilgarrad seinen Schwanz um ihre Hälse und hob ihre Köpfe aus dem Wasser. Er schwamm zum Höhleneingang und zog sie an Land, wie ein größeres Boot drei kleinere in den Hafen zieht. Er legte sie auf die krebsbedeckten Felsen und betrachtete sie nachdenklich. »So viel zu
keine Kämpfe

    Er wandte sich von den bewusstlosen Wachen abund segelte in den Höhleneingang. Den Kopf eines anderen Drachen, der hinter ihm aus den Wellen kam, bemerkte er nicht. Die Augen dieses Verfolgers, von einem tieferen, leuchtenden Blau, das funkelte wie wassergespültes Azur, beobachteten Basilgarrads Bewegungen genau. Als er in die Höhle kam, folgte der versteckte Drache.
    Zu Basilgarrads Überraschung wurde die Höhle nicht dunkler, als er tiefer eindrang. Eher im Gegenteil: Je weiter er in den Tunnel schwamm, umso heller wurde er. Dann, ganz plötzlich, dehnte er sich zu einer weiten Höhle mit hohem Dach, die in ein perliges Licht gebadet war. Die Lichtquelle war eine Reihe von Fackeln an den Felswänden. Doch diese Fackeln waren anders als alle, die er je gesehen hatte. Sie trugen keine Flammen, sondern klare Blasen von Seeglas mit phosphoreszierendem Wasser aus den Tiefen des Meeres.
    Von den leuchtenden Fackeln erhellt, wölbten sich die Höhlenwände hoch. Schillernde Pauamuscheln in Violett und Blau säumten die unteren Flächen. Auf den Ecken, die aus den Muscheln ragten, saßen Dutzende

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