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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Tief in ihren orangen Pupillen blinkte ein Funke der Erinnerung, als ihr die bizarre Verbundenheit einfiel, die sie vor langer Zeit mit einem winzigen grünen Salamander empfundenhatte. Einem Salamander, der sehr diesem Drachen glich – außer dass er unendlich viel kleiner gewesen war.
    »D-d-du?«, stammelte sie. »Von Merlins Hochzeit? Aber du warst – du warst so … so ungeheuer …«
    »… klein?«
    Gwynnia nickte, wobei die schillernden violetten Schuppen auf ihrem Nacken wie Edelsteine funkelten.
    »Ja. Klein genug, um von einem deiner Kinder auseinandergerissen und gefressen zu werden.« Sein Ohr zeigte auf den zitternden Jungen. »
Der
da. Der jetzt, wo ich ausgewachsen bin, ein leckeres Häppchen für meinen Nachtisch sein könnte.«
    »Nein, bitte«, flehte Gwynnia. »Du wirst doch nicht meinen kleinen Ganta fressen wollen, oder? Er … nun, er … wusste es nicht besser.«
    »Dann«, erklärte der große grüne Drache, »ist es höchste Zeit, dass er es lernt.«
    Gwynnia fürchtete das Schlimmste und zog wieder hörbar Luft ein. Mehrere ihrer Kinder wimmerten, einer kroch unter ihren Flügel.
    Langsam wandte sich der massige Kopf dem jungen Ganta zu. Der riesige Drache schaute in die kleinen orangen Augen und sagte: »Ich bin Basilgarrad, Verteidiger von Avalon. Und ich habe dir etwas beizubringen.«
    Obwohl er am ganzen Körper zitterte, versuchte der kleine Drache, den Kopf hochzuhalten. »Bestrafemich, Meister Basil … so oder so. Mach, was du willst. Aber bitte, tu meiner Mutter oder meinen Geschwistern nichts.«
    Basils Maulwinkel hoben sich ganz schwach.
Das gefällt mir. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für diesen kleinen Kerl.
    »Nun, Ganta, was werde ich deiner Meinung nach mit dir tun?«
    »Alles, was du willst, Meister Basil.«
    »Und warum?«
    Der kleine Drache runzelte die Schnauze, überrascht, dass er etwas so Selbstverständliches gefragt wurde. »Natürlich weil du größer bist! Wenn du größer bist, machst du, was du willst.«
    Basilgarrad schob sein Gedicht direkt vor das des jungen Drachen. »Nein«, erklärte er. »Das stimmt nicht.«
    Ganta blinzelte verwirrt.
    »Größe«, sagte Basilgarrad, »hat nichts mit dem Gewicht oder mit Länge und Breite zu tun. Sie erklärt sich aus dem, was du
machst.
Wie du handelst. Wie du mit anderen umgehst.«
    Er zog sein Gesicht höher. »Und deshalb, junger Ganta, werde ich dich nicht fressen.« Damit der kleine Neffe ihn nicht vergaß, fügte er hinzu: »Jedenfalls nicht jetzt.«
    Gwynnia stieß ebenso wie ihr Sohn einen großen Seufzer aus.
    Basilgarrad zwinkerte seiner Schwester zu. »Außerdemglaube ich wirklich nicht, dass er sehr gut schmeckt.«
    Und damit sprang er in die Luft und pumpte mit den mächtigen Flügeln. Er hatte gut gegessen und sich außerdem gut unterhalten, aber jetzt hatte er ernste Arbeit in den fernen Ausläufern von Wasserwurzel vor sich. Während er nach Süden steuerte, zum Bau der Wasserdrachen, schauten ihm Gwynnia und ihre Kinder mit Ehrfurcht und Erleichterung nach. Und im Fall eines jungen Drachen … mit Faszination.

14
Blaues Eis
    Warum sind andere so darauf versessen, mit mir zu kämpfen? Ich vermute, sie legen nicht viel Wert auf mein Leben. Oder auf ihres.

    E in ungeheures Platschen war zu hören, Wasserstrahlen stiegen zum Himmel. Meilenweit im Umkreis zerstreuten sich Fische, Wasservögel und Meeresbewohner, die dem zu entkommen versuchten, was mit solcher Gewalt das Meer getroffen hatte. Selbst Seetang und Treibholzsplitter, die von den kräftigen Wellen zur Seite geschoben wurden, schienen davonzuschwimmen.
    Basilgarrad war in den Regenbogenmeeren angekommen.
    Er musterte den Ozean ringsum, der von schimmernden Farbstreifen durchzogen war, dann atmete er die salzige Luft tief ein. Er paddelte mit den Flügeln, als wären sie riesige Flossen, gebrauchte den mächtigen Schwanz als Ruder und drehte sich zu der zerklüfteten Küste herum. Indem er der Klippenliniefolgte, sah er direkt vor sich die Öffnung einer großen Höhle. Farbige Muscheln säumten den Eingang, Tausende Krebse klammerten sich an die Felsen und die Luft roch nach Fisch, Ottern und Robben.
    Basilgarrad spähte zu dem aufgerissenen Höhlenmaul und hoffte, dass er an seinem Ziel angekommen war. Doch seine Gedanken waren schwer von Zweifeln.
Das ist nicht, was ich erwartet habe.
    Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, und runzelte die Stirn. Tage um Tage auf der Suche nach Bendegeits Höhle zu verbringen, konnte er sich

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