Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
bestimmt.«
    »Wirrr sprrrechen nicht von Fischen und Vögeln! Wirrr sprrrechen von meinem Rrreich!« Bendegeits Zähne, von grünen Algen gestreift, schimmerten im Fackellicht. »Jetzt, grrrünerrr Besucherrr, musst du verrrschwinden – bevorrr ich meine übrrrigen Wachen alarrrmierrre.«
    »Aber großer Hersch…«
    »Verrrschwinde!« Der Wasserdrache brüllte so laut, dass Dutzende Seesterne am Deckenmosaik abbrachen und ins Wasser stürzten.
    Als das Echo verklang, funkelten die beiden Drachen einander zornig an, der eine unwillig zu gehen und der andere unwillig, es sich anders zu überlegen. Wieder knurrte Bendegeit, tiefer als zuvor, während dolchscharfe Eissplitter von seiner Nase spritzten. Jetzt schienen seine wilden Augen gleich zu explodieren.
    Inzwischen überlegte Basilgarrad blitzschnell, was er tun könnte – nichts schien ihm empfehlenswert zu sein. Was würde er gewinnen, wenn er mit dem Wasserdrachen kämpfte? Selbst wenn er siegte, könnte Bendegeit seine Hilfe verweigern. Und wenn er ging, wie der andere befahl, was würde er damit erreicht haben? Wie konnte er Merlin berichten, dass er völlig versagt hatte? Er bewegte beklommen die Flügel im Wasser – denn er spürte, dass ein Kampf bevorstand.Die Nervosität nahm zu. Die Muskeln in Hals, Rücken und Schwanz beider Drachen wurden angespannt. Die Eisströme des Herrschers wurden stärker; Basilgarrads Schwanz hob sich höher, bis er fast durch die Wasseroberfläche brach.
    Sekunden vergingen. Die Höhle schien sich mit Druck anzufüllen wie eine Blase – eine Blase, die gleich bersten würde.
    »Wartet!« Diese neue Stimme, höher und klarer als die der beiden gegnerischen Drachen, tönte durch die Höhle.
    Basilgarrad und Bendegeit ließen einander nicht aus den Augen, doch beide wandten sich der Stimme zu. Auf der anderen Seite der Höhle hob sich ein weiterer Kopf rasch aus dem Wasser. Die Gesichtszüge waren zarter, doch der Kopf war fast so groß wie der des Herrschers. Und die Augen, himmelblau leuchtend, brannten mit einem Licht, das an Stärke dem jedes anderen Drachen glich. Wasser floss von funkelnden blauen Schuppen, bis sich der ganze Kopf und Hals in die Luft gehoben hatten.
    »Marrrnya«, knurrte der Regent grollend, »du solltest nicht hierrr sein!«
    »O doch, Vater«, antwortete sie kurz. »Denn ich muss mit dir sprechen.«
    »Jetzt, Tochterrr?«
    »Jetzt.«
    Gewandt, fast ohne das Wasser zu kräuseln, kam Marnya näher. Sie richtete den himmelblauen Blickauf ihren Vater und schmeichelte: »Liebster Vater, mein Herr, ich bitte dich um einen Gefallen. Nur einen.«
    Bendegeit runzelte die Stirn, sodass seine Krone vorrutschte. »Was fürrr einen Gefallen wünscht meine Tochterrr?«
    In den Sekunden bevor sie antwortete, überlegte Basilgarrad das Gleiche. Was könnte sie nur wollen? Den aufgespießten Kopf dieses grünen Eindringlings? Die Möglichkeit, den tödlichen Schlag selbst auszuteilen?
    »Ich habe dein Gespräch mit diesem Drachen gehört.« Sie winkte mit einer Flosse Basilgarrad zu und bespritzte ihn dabei mit Meerwasser. »Und ich wünsche mir, dass du seine Bitte erfüllst.«
    Bendegeit fuhr überrascht hoch – genau wie der grüne Drache ihm gegenüber. »Warrrum, meine Tochterrr, bittest du mich um so etwas? Was bedeutet dirrr dieserrr jämmerrrliche Eindrrringling?«
    Langsam richtete sie den himmelblauen Blick auf Basilgarrad. »Er«, erklärte sie bestimmt, »ist der Drache, auf den ich gewartet habe. Er wird mich das Fliegen lehren.«

15
Spiralen
    Es gibt viele Arten aufzusteigen – manche aufregender und tödlicher als andere.

    F liegen?«, fragten Bendegeit und Basilgarrad einstimmig. Ihre tiefen Stimmen dröhnten wie gleichzeitige Donnerschläge, hallten um die fackelbeleuchtete Höhle und schlugen weitere Seesterne von der Decke.
    Marnya nickte entschieden, wobei sie die leuchtend blauen Augen weiter auf Basilgarrad richtete.
    »Meine Tochterrr, du musst …«, begann der Herrscher. Doch er unterbrach sich und bedachte eine neue Idee. Mit einem ironischen Grinsen streckte er eine seiner Flossen aus dem Wasser und richtete die Krone gerade, dann erklärte er: »Dein Wunsch soll errrfüllt werrrden. Wenn derrr Eindrrringling hierrr dich fliegen lehrrren kann, dann werrrde ich ihm den wahrrren Grrrund seinerrr Prrrobleme zeigen.«
    »Wie – aber, ich … aber …«, stotterte der grüne Drache völlig überrascht. Er schaute von Marnya zuihrem Vater und wieder zurück, bis er schließlich

Weitere Kostenlose Bücher