Merry Christmas, Holly Wood
willkommen.“
Holly freute sich. Würde sie wirklich Weihnachten mit Logan verbringen? Etwas Schöneres konnte sie sich im Moment nicht vorstellen. Lächelnd sah sie Deb dabei zu, wie sie in einem Topf rührte – die Frau schien die ganze Zeit nur am Backen und am Kochen zu sein – und ihr wurde schlagartig etwas klar: Sie hatte keine Geschenke!
Es war der Nachmittag des Heiligabend. Jetzt würde sie auch nirgendwo mehr etwas bekommen. Was sollte sie nur tun? Angestrengt dachte sie nach. Dann hatte sie eine Idee, keine perfekte, aber wenigstens überhaupt eine.
„Deb, darf ich Sie um einen Gefallen bitten?“
„Was brauchst du, Holly“, fragte sie wie selbstverständlich.
„Haben Sie vielleicht ein paar Wollknäuel, die ich Ihnen abkaufen könnte? Und Stoffreste?“
Deb sah Holly stolz an, auch wenn sie nicht verstand warum. Doch wie immer wusste Deb mehr, sah mehr als alle anderen.
„Ich werde keinen Cent von dir annehmen, aber bediene dich ruhig. Dort hinten in den Körben neben der Nähmaschine sind jede Menge Woll- und Stoffreste. Ich hoffe, du findest, was du benötigst.“
Dankbar lächelte Holly Deb an. „Ganz bestimmt, ich danke Ihnen.“
Die nächsten Stunden hörte man Holly in der Stube werkeln, während Deb sich in der Küche um das Essen kümmerte. Erst saß sie an der Nähmaschine und dann suchte sie sich Stricknadeln von Deb. Sie hatte in einem Kurs das Stricken erlernt, damals auf dem College, seitdem aber keine Nadeln mehr in der Hand gehalten. Umso überraschter war sie, wie leicht es noch immer ging, ihre Hände machten die Bewegungen fast von alleine.
Als die Männer zurückkamen, sammelte sie schnell all ihre Utensilien zusammen und brachte sie hoch in ihr Zimmer. Dort sah sie ihren Laptop auf dem Bett liegen. Sie hatte sich nicht wieder daran gesetzt, hatte bisher kein Wort der Kolumne geschrieben, die am Samstag erscheinen sollte, und das Komische war, dass es ihr überhaupt nicht wichtig war. Sie warf dem Computer noch einen letzten Blick zu und sagte: „Tut mir leid, dass ich dich gerade so vernachlässige, aber ich habe derzeit anderes zu tun.“
Dann verließ sie ihr Zimmer wieder und entdeckte mit Begeisterung, dass Logan vor ihrer Tür stand und auf sie wartete.
„Hi, Sexy“, sagte sie und Logan sah sich um, ob auch keiner es gehört hatte.
„Mit wem hast du da drinnen geredet?“, fragte er.
„Nur mit meinem Laptop“, beruhigte sie ihn.
„Du bist ja echt durchgeknallt.“
„Muss ich ja sein, oder? Würde ich mich sonst mit einem Holzfäller einlassen?“
Logan lachte. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Baum gefällt.“
„Dann erfüllst du aber die falschen Klischees, mein Lieber. Die Holzfällerhemden, die du ständig trägst, die Holzfällerschuhe und deine Vorliebe für Holz ...“
„Ach, das musst du gerade sagen, Miss Stilikone? Wie läufst du denn rum? Mit einem Strickpullover meiner Mutter … weißt du was, das sollte ich vielleicht mal ins Internet stellen, damit alle erfahren, wie du wirklich drauf bist.“
„Ins Internet? Hier gibt es doch nicht mal Internet! Und was willst du eigentlich genau reinstellen?“
„Na, das Foto von dir im rot-weiß-gestreiften Schlabber-Strickpulli.“
Holly erschrak. „Welches Foto? Hast du etwa ein Foto von mir gemacht?“
„Noch nicht“, sagte Logan und holte sein Handy hinterm Rücken hervor, mit dem er plötzlich wie wild fotografierte: Holly im Strickpulli, Holly fast ungeschminkt, Holly mit ungemachten Haaren, Holly, wie sie auf Logan springt und versucht, ihm das Handy zu entreißen.
„Hey, wieso hast du eigentlich ein Handy?“
„Natürlich habe ich ein Handy, ich lebe doch nicht auf dem Mars!“
Endlich gelang es Holly, Logan das Handy wegzunehmen. Lachend ging sie die verrückten, verzerrten Fotos durch, die er eben von ihr gemacht hatte. „Wehe, etwas davon gelangt an die Öffentlichkeit! Ich bin meinen Job für immer los.“
„Das war nur Spaß, Süße, das würde ich nie machen.“
„Awww, du hast mich Süße genannt ...“
„Bist du denn nicht meine Süße?“, fragte er.
„Ich bin alles, was du willst, Süßer.“ Sie lachte und hielt ihm sein Handy hin. „Oh warte, lass uns noch ein paar Fotos zusammen machen.“ Sie hielten die Köpfe aneinander und Holly machte ein paar lustige Schnappschüsse und auch ein ganz romantisches Bild, auf dem sie sich küssten.
„Ich habe dich wirklich gern, Logan“, sagte sie.
„Oh, du hast
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