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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Halluzinationen? Das könnte ich am besten herausfinden, indem ich ihm einen zerbrochenen Teller an den Kopf werfe.
    Maria kam angelaufen, um ihr beim Aufsammeln der Scherben zu helfen, sah Richard und brachte ein schockiertes „Oh“ heraus.
    Okay, jetzt wusste Charley, dass sie nicht unter Halluzinationen litt.
    Er trat ins Restaurant. „Hallo, Charley. Du siehst gut aus.“
    Er auch. Richard war nicht groß, so um die eins siebzig, aber das, was von ihm da war, war durchaus nicht zu verachten. Ja, in seinem dunklen Haar fanden sich ein paar mehr graue Strähnen – sie hoffte, dass ihm seine neue Freundin jede einzelne davon beschert hatte –, aber abgesehen davon näherte er sich der Vierzig mit nur wenigen Falten um seine grauen Augen. Er hatte immer noch volle Lippen und ein kräftiges Kinn, das schon so manchen getäuscht hatte. Man hätte ihn glatt für einen Filmhelden halten können. Schauspieler, ja. Held, definitiv nicht.
    Da stand er in seiner Jeans und einer Winterjacke und schaute Charley an … ja, wie? Hoffnungsvoll? Nein, das konnte nicht sein. Sie besaß nichts, was er wollte. Das hatte er mehr als deutlich gemacht, als er sich für eine andere Frau entschieden hatte.
    „Was willst du hier?“, fragte sie mit tonloser Stimme.
    „Ich wollte dich sehen.“
    „Pech, ich will dich aber nicht sehen. Nie wieder.“ Charley bückte sich und half Maria, die Scherben aufzusammeln.
    Richard kam zu ihnen und legte Teile des zerbrochenen Geschirrs auf das Tablett.
    „Versuche gar nicht erst, mir zu helfen“, fuhr Charley ihn an. „Sonst schneidest du dich noch und verklagst mich hinterher.“ Sie gab ihm so schon genügend Geld. Das würde dem Ganzen dann die Krone aufsetzen. Die Scheidungsvereinbarung beinhaltete, dass sie ihm seinen Anteil des Restaurants hatte abkaufen müssen. Ihres Restaurants!
    Sicher, er hatte mit ihr zusammengearbeitet, aber das Restaurant war ihres – ihr Traum, ihr Baby. Sie hatte die gesamte Erbschaft, die sie von ihrer Großmutter bekommen hatte, in diesen Laden gesteckt. Am Anfang war es ein heruntergekommener Schuppen gewesen. Mit Fantasie und harter Arbeit hatte sie daraus einen beliebten Treffpunkt gemacht. Richard war nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen.
    Und am Ende hatte er ihr das Fell über die Ohren gezogen.
    Er legte eine Hand auf ihre. „Ich muss mit dir reden.“
    Maria schnaubte verächtlich, bevor sie das Tablett mit dem zerbrochenen Geschirr in die Küche trug.
    Damit sprach sie Charley sozusagen aus der Seele. Die blieb in der Hocke sitzen und musterte ihren Ex. „Noch mehr Geld kannst du ja wohl nicht haben wollen. Du hast weiß Gott schon genug von mir bekommen.“
    Er sah sie an, als hätte sie ihm mit dem Steakmesser einen Stich ins Herz versetzt. „Charley … hör zu, hier können wir nicht reden.“
    „Ich will überhaupt nicht mit dir reden.“
    „Ich weiß, ich habe es nicht verdient, dass du mir auch nur eine Minute deiner Zeit schenkst. Aber können wir bitte ins Haus gehen?“
    „Mein Haus“, erinnerte sie ihn. Auch seinen Anteil vom Haus hatte sie ihm abgekauft.
    „Bitte?“
    Vielleicht lag es daran, dass sie neugierig war. Vielleicht war es auch die Verzweiflung in seiner Stimme, die ihr Appetit auf mehr machte. Jedenfalls spürte sie, dass sie schwach wurde.
    Trotzdem beharrte sie: „Ich bin hier noch nicht fertig.“
    „Ich habe ein Zimmer im Gerhardt’s. Ruf mich doch auf meinem Handy an, wenn du hier Schluss machst.“
    Dasselbe Handy, das er benutzt hatte, um Nachrichten an Ariel zu schicken, um heimliche Quickies in der Bar zu verabreden, bevor die Angestellten kamen. Bevor Charley kam.
    „Charley, bitte. Ich weiß, ich habe es nicht verdient. Aber lass uns bitte wenigstens miteinander reden.“
    „Ich denke drüber nach“, sagte sie. „Mehr kann ich nicht versprechen.“
    Er nickte ein wenig unbeholfen. „Ich warte“, sagte er und ging wieder.
    Langsam stand Charley auf. Sie war erst neununddreißig, doch plötzlich fühlte sie sich wie neunzig: ausgelaugt und völlig erschöpft.
    Maria kam mit einem Besen und einer Kehrschaufel zurück. Sie runzelte die Stirn. „Was wollte dieser Bastardo denn hier?“
    „Keine Ahnung.“ Und sie war sich auch nicht sicher, ob sie es wirklich herausfinden wollte. „Aber er will mich nachher noch sprechen.“
    „Lass es“, warnte Maria sie. „Er hat dir schon mal wehgetan.“
    „Keine Angst. Ich lasse nicht zu, dass er das noch einmal macht“, versicherte Charley

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