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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Verandastufen empor. Gegen die Winterkälte trug er einen dicken Parka und eine Skimütze, und in der Hand hielt er eine Thermoskanne. Charley wusste gar nicht so genau, was sie mehr ärgerte: die Tatsache, dass er ihre Anweisung, sich vom Acker zu machen, einfach ignorierte oder dass ihr Herz bei seinem Anblick anfing, ein wenig schneller zu schlagen. „Was willst du denn hier?“
    „Dich entführen.“
    „Das ist illegal. Außerdem bist du nicht groß genug, um mich zu überwältigen“, fügte sie hinzu, in der Hoffnung, dass ihn das verletzte. Sie schloss die Tür hinter sich und marschierte an Richard vorbei.
    „Ich wollte dich zu einer Schlittenfahrt entführen“, sagte er, ohne auf ihre Spitze einzugehen.
    Abrupt blieb sie stehen. Eine Schlittenfahrt. Abgesehen von Schokolade gab es kaum etwas, was sie mehr in Versuchung führen konnte. Schlittenfahrten wurden in Icicle Falls zu einer immer größeren Touristenattraktion. Schon seit sie und Richard hierhergezogen waren, hätte Charley gern mal eine gemacht. Leider hatte sie aber nie die Zeit dafür gefunden. Irgendwie hatte Schlittenfahren etwas so Romantisches an sich.
    Ausgerechnet mit ihrem Ex eine Schlittenfahrt zu machen würde allerdings überhaupt nicht romantisch sein. „Curriers bietet unter der Woche keine Schlittenfahrten an.“
    „In dieser Woche schon. Ich habe mit Kirk Jones eine spezielle Vereinbarung getroffen.“
    Spezielle Vereinbarung. Welche Strippen hatte Richard gezogen, um den Eigentümer der Baumschule dazu zu bewegen, seine Pferde an einem Montag anzuspannen?
    Richard hielt die Thermoskanne hoch. „Heiße Schokolade mit Pfefferminzschnaps.“
    „Und wenn es Champagner wäre: Das wäre mir auch egal.“
    „Den gibt es zum Brunch. Im Firs.“
    Das Firs war ein exklusives Resort, das sich über ein ziemlich großes Grundstück erstreckte und alles Mögliche einschloss: Wanderwege, heiße Whirlpools sowohl im Innen- wie im Außenbereich sowie Schwimmbecken und Saunen, und das alles vor der malerischen Kulisse der schneebedeckten Berge. Die Apartments waren luxuriös ausgestattet, und im Speisesaal bekam man Köstlichkeiten, zubereitet von Spitzenköchen, von denen Charley nur träumen konnte.
    Jetzt wurde die Versuchung noch stärker.
    Lass es bleiben .
    „Ich bitte dich doch nur, mir eine Chance zu geben. Schenk mir einfach nur den heutigen Tag.“
    Einen Tag, mehr verlangte er nicht.
    Sie seufzte. „Warum bist du zurückgekommen?“
    „Weil ich dich brauche.“
    „Vor einem Jahr, als du Ariel in der Bar gevögelt hast, hast du mich nicht gebraucht.“
    Richard verzog das Gesicht. „Charley, ich habe mich verändert. Lass es mich dir beweisen.“
    Im Firs zu essen war genauso spektakulär wie ein Essen im Canlis in Seattle. Sie hatte nicht die Absicht, sich wieder mit Richard einzulassen. Aber das hieß ja nicht, dass sie nicht zur Abwechslung auch einmal ihn ausnutzen konnte. Nur Desserts, überlegte sie. Sie würde ihn benutzen, so wie er sie benutzt hatte. Dann merkte er endlich einmal, wie sich das anfühlte.
    „Okay, ich komme mit“, sagte sie. „Es wird dir nichts nützen, aber ich bin dabei.“
    Er grinste, als hätte sie ihm gerade angeboten, mit ihm ins Bett zu gehen. „Das ist doch schon mal ein Anfang.“
    Die Currier’s Baumschule war rustikal, aber sehr malerisch gelegen. Der schneebedeckte Zaun, der das Grundstück umgab, war mit Tannengirlanden und roten Schleifen geschmückt. Den großen Baum im Vorgarten zierten nicht nur Schnee, sondern auch Lichterketten und bunte Kugeln. Hinter dem Haus erstreckten sich die angepflanzten Bäume, vor allem Tannen, in allen erdenklichen Arten und Größen. Weiter links entdeckte Charley einen Stand, wo die Gäste sich mit einem Glühwein wärmen konnten, und auf der rechten Seite stand die große Scheune. Dort wartete bereits der altmodische Schlitten, der ebenfalls festlich geschmückt war. Selbst die Pferde, die vor den Schlitten gespannt waren, hatte man herausgeputzt, mit kleinen Glöckchen am Geschirr und roten Schleifen in Mähne und Schwanz. Einer der Füchse stampfte mit dem Huf auf. Ein anderes Pferd stieß ein leises Wiehern aus.
    Ein schlanker grauhaariger Mann in dicker Winterkleidung kam aus der Scheune und winkte ihnen zu. „Sie kommen genau richtig“, rief er Richard zu und bedeutete ihnen, sich zu ihm zu gesellen. „Heute ist der perfekte Tag für eine Schlittenfahrt“, begrüßte er Charley.
    „Es ist nett von Ihnen, dass Sie extra für uns

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