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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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wichtig, pünktlich im Laden zu sein. Mims legte großen Wert darauf. Ella beschleunigte ihren Schritt, öffnete die Tür zum Dachboden und eilte die schmale Treppe empor.
    Weil die Tür immer geschlossen war, herrschte hier oben eine ziemliche Kälte. Ella rieb sich die Arme und schaute sich schnell um. All der Krimskrams, Zeugen ihres gemeinsamen Lebens. Dort drüben stand der Picknickkorb, den Cecily ihnen zur Hochzeit geschenkt hatte. Hinten in der Ecke lag Jakes alter Fanghandschuh. Damals, als sie noch ein glückliches Paar gewesen waren, war Ella zu all seinen Softballspielen mitgegangen. Hier stand der alte Schrankkoffer, den sie auf einem Flohmarkt gefunden hatten. Und dort, in der anderen Ecke, sorgfältig verpackt und verstaut, hing ihr Hochzeitskleid. Hastig wandte Ella den Blick ab.
    Im letzten Jahr hatte Jake die Weihnachtsdekoration weggeräumt, und die Kartons waren einfach irgendwie in die Ecken geschoben worden. Glücklicherweise erkannte sie die Kartons, in denen die Kerzen und die Schneekugeln waren. Auf dem Kaminsims würden die sich richtig gut machen. Bis sie einen Tannenbaum hatten, waren das genau die richtigen Teile.
    Vielleicht würden sie gar keinen Baum mehr brauchen. Vielleicht würde das Paar, mit dem Axel heute herkommen wollte, sich sofort in das Haus verlieben und ein Angebot unterbreiten.
    In Anbetracht der knappen Zeit nahm Ella nur schnell den Karton und eilte wieder hinunter.
    Nachdem sie die Sachen aufgestellt hatte, stopfte sie den Karton in den Garderobenschrank und machte sich auf den Weg zur Arbeit. Wenn alles gut lief, war das Haus heute Abend schon verkauft und somit Geschichte. So wie sie und Jake.
    Jake hatte gerade ein paar Lieder zusammengestellt und stärkte sich mit einem Becher Kaffee, als er sah, wie der silberne Lexus vor dem Haus hielt. Das Weichei war da. Und er würde sich nicht darüber freuen, Jake zu sehen. Pech, Jake war auch nicht sonderlich erpicht darauf, mit diesen Typen zusammenzutreffen. Sie waren also sozusagen quitt. Außerdem gehörte die Hälfte des Hauses immer noch ihm, und er hatte jedes Recht der Welt, sich hier aufzuhalten.
    Er stand am Fenster und beobachtete, wie Axel und seine Klienten aus dem Wagen stiegen und zum Haus kamen. Das Paar war schon etwas älter, vermutlich in den Fünfzigern. Er sah aus wie ein Model für The North Face. Sie trug einen Mantel, der mit Kunstfell besetzt war, dazu Schuhe mit hohen Absätzen. Ihr Haar war genauso unecht wie der Besatz ihres Mantels, jugendlich blond gefärbt und zu einem perfekten Bob geschnitten. Alles an ihr schrie geradezu: „Mein Mann hat Geld.“ Mist. Solche Leute sollten sein Haus kaufen?
    Axel entdeckte ihn am Fenster, und sein Lächeln wurde sichtlich frostiger.
    Jaja, ich weiß. Du hattest gehofft, ich wäre verschwunden. Das hoffst du, seit du angefangen hast, Ella nachzustellen . Jake hob zur Begrüßung seinen Kaffeebecher. Und freute sich darüber, wie grimmig Axel ihn ansah. Doch im nächsten Moment setzte Axel wieder sein Verkäufergrinsen auf und redete mit den beiden Fischen, die er an der Angel hatte, während er sie die Treppe hinauf auf die Veranda drängte.
    Plötzlich hörte Jake ein Geräusch, das nichts Gutes für Axel und die Fische verhieß. Es war ein lautes, schepperndes Poltern, das sich anhörte, als würden der Weihnachtsmann und eine ganze Herde Rentiere das Metalldach als Rutsche benutzen. Oh, oh. Ella war auf dem Dachboden gewesen, um die Weihnachtsdekoration herunterzuholen, bevor sie zur Arbeit gegangen war. Wahrscheinlich hatte sie die Tür nicht zugemacht – keine so gute Idee, denn das hieß, dass den ganzen Tag lang all die Wärme von unten nach oben auf den Dachboden gestiegen war. Auf jeden Fall genügend, um den Schnee auf dem Dach schmelzen und ihn hinunterrauschen zu lassen auf …
    Er hörte den Schrei, sah die Lawine. Entsetzt beobachtete er, wie einer der Eiszapfen sich von der Dachrinne löste. Er hatte vergessen, sie abzuschlagen. Und nun sauste er wie ein Schwert auf die drei Leute nieder, die bereits von Schnee bedeckt waren. Gerade noch rechtzeitig konnten sie ausweichen. Die Frau schrie so schrill, dass sich garantiert auch all die anderen Eiszapfen, die bisher nicht abgefallen waren, lösen würden.
    Jake rannte zur Tür und riss sie auf. „Alles in Ordnung?“
    „Was glauben Sie?“, stieß Axel zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Das Paar stand unter Schock. Die beiden sahen aus wie schneebedeckte Vogelscheuchen. Die Frau

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