Merry Ex-Mas
landen.“
„Verdammt, das ist nicht nur ein Hit zur Weihnachtszeit. Das könnte echt ein großer Renner werden“, warf Guy ein. „Seit den Sechzigern hat es keinen Schwiegermutter-Song mehr in den Charts gegeben. Oder?“
„Keine Ahnung“, meinte Larry, „aber es sollte auf jeden Fall einen geben. Damit kann sich jeder Typ auf der ganzen Welt identifizieren.“
Guy schüttelte den Kopf. „Ich nicht“, sagte er. „Meine Schwiegermutter ist echt cool. Sie backt mir zu Weihnachten meine Lieblingskekse und brät mir jedes Jahr zu meinem Geburtstag ein richtig leckeres Steak.“
„Aber das ist nicht normal“, erklärte Larry.
„Na ja“, meldete sich Jake zu Wort, „ich kenne Männer, die ihre Schwiegermütter mögen.“ Zu schade, dass ein Mann sich nicht das Passende zusammenstellen konnte. Ich nehme diese Frau und die Mutter ihrer besten Freundin .
Larry verzog das Gesicht. „Die lügen bestimmt. Chrissies Mom macht mich wahnsinnig.“
„Sie zählt doch noch gar nicht als Schwiegermutter“, meinte Guy. „Chrissie und du, ihr seid doch gar nicht verheiratet.“
„Und das werden wir auch erst sein, wenn sie sich eine neue Mutter zulegt.“
Guy wandte sich an Jake. „Ich kann nur sagen. Wenn die Mom deiner Ex dich hierzu inspiriert hat, dann war es das alles wert.“
„Nicht wirklich“, murmelte Jake.
Er zwang sich, alle weiteren Gedanken an seine Exfrau zu verbannen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, den Song zu arrangieren. Eine Weile arbeiteten sie daran. Anschließend übten sie noch einige Weihnachtslieder ein, bevor sie den neuen Brad-Paisley-Hit einstudierten. Nach anderthalb Stunden begann er zu überlegen, ob Ella wohl immer noch mit Axel aus war. Vielleicht hatte der sie inzwischen ja auch schon nach Hause gebracht. Hatte er sie abgesetzt und war verschwunden, oder hatte sie ihn noch eingeladen? Wenn sie ihn eingeladen hatte, war er dann immer noch da? Was machten sie gerade?
„Lasst uns für heute Schluss machen“, verkündete er unvermittelt.
„So früh?“, protestierte Larry. Er sah enttäuscht aus. „Komm schon, Jake, ich hab Lust, heute richtig einen draufzumachen.“ Larry hatte immer Lust, einen draufzumachen.
Guy sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. „Wir machen nie so früh Schluss. Bist du krank?“
Er musste krank im Kopf sein, dass er so besessen von der Frau war, mit der er nicht mehr verheiratet war. „Ja. Ich fühle mich echt beschissen.“ Er fühlte sich schon seit Langem beschissen, aber das tat ja nichts zur Sache.
„Okay, dann hören wir eben auf“, meinte Larry. „Wir relaxen ein bisschen und trinken dir zu Ehren ein Bier. Aber sieh zu, dass du bis Freitag wieder fit bist.“
„Ich hab noch nie einen Auftritt verpasst“, versicherte Jake ihm und verstaute seine Gitarre.
Fünfzehn Minuten später kam er zu Hause an, genau in dem Augenblick, als auch Ella und dieser Lackaffe in seinem feinen Anzug vorfuhren. Jake stieg aus seinem Transporter aus und beäugte den Lexus ungnädig. Was für ein Weichei-Auto.
Offenbar hatten sie es nicht eilig, aus dem Wagen auszusteigen. Also ließ Jake sich Zeit, als er den Weg zum Haus hochging. Die beiden blieben weiter im Weichei-Wagen sitzen. Jake stellte seine Gitarre ab und ließ Tiny nach draußen. Der Hund war glücklich, ihn zu sehen und genauso glücklich, im Vorgarten herumzustrolchen und in den Büschen zu schnüffeln. Jake blieb auf der Veranda stehen und beobachtete … Ella und Axel.
Schließlich schien Fuchs den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen und stieg aus dem Wagen aus. Natürlich ging er um das Auto herum, um Ella die Tür zu öffnen. Sie glitt heraus, und man konnte einen Blick auf eins ihrer wohlgeformten Beine erhaschen, das unter dem Mantel hervorblitzte. Ella hatte tolle Beine. Verflixt, alles an Ella war toll.
Jetzt kamen sie den Weg hoch. Dabei sahen sie beide nicht sonderlich begeistert aus.
Drei sind einer zu viel, was? Pech . Jake blieb, wo er war, lässig an den Türrahmen gelehnt. „Hallo, Kinderchen, wie war es beim Tanzen?“
Ella funkelte ihn wütend an, doch Axel weigerte sich, nach dem Köder zu schnappen. Er lächelte nur höflich. Ja, er war eben ein ausgesprochen tüchtiger Geschäftsmann.
Jetzt waren sie auf der Veranda angekommen. „Wolltest du reingehen?“, fragte Ella unmissverständlich.
„Tiny ist noch nicht fertig.“
„Ich kann ihn im Auge behalten“, sagte Ella.
„Es macht mir nichts aus.“
Axel gab auf. „Na, dann werde ich
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