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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Weihnachtsmann würde kurz vorbeischauen, und der Pastor wollte einige Fürbitten aussprechen. Anschließend würde dann der Countdown folgen, bevor Hunderte von bunten Lichtern die riesige Fichte auf dem Marktplatz erstrahlen lassen würden und der Glockenchor „Joy to the World“ spielen würde. In der letzten Woche vor Weihnachten würde es jeden Abend derartige Veranstaltungen geben. Unter anderem würden die Chöre singen und die örtliche Folkstanzgruppe auftreten. Außerdem würde jeden Abend an der Eislaufbahn ein Feuer brennen, damit die Familien sich Hot Dogs und Marshmallows rösten konnten. In Icicle Falls wusste man eben, wie man feierte.
    Und wie man Besucher anlockte. Im vergangenen Jahr hatten sie harte Zeiten durchstehen müssen, weil kaum Schnee für die Skiläufer und Wintersportfans gefallen war, aber auch daraus hatten sie gelernt. Inzwischen gab es reichlich andere Aktivitäten, die nicht unbedingt mit der Skisaison verknüpft waren. Abgesehen von Weihnachten konnte man auch während der anderen Jahreszeiten immer etwas finden, was sich zu feiern lohnte. Eine Reihe von Events war in Planung, sodass sich ihre kleine Stadt gerade zu einem wahren Besuchermagnet entwickelte.
    Sogar das Blumengeschäft Lupine Floral hatte sich etwas ausgedacht, um die Touristen anzulocken. Die beiden Inhaber hatten ein hübsches weihnachtliches Anstecksträußchen aus roten Nelken und kleinen Zuckerstangen kreiert, die sich die Frauen an ihre Wintermäntel oder an die Hüte stecken konnten. Als Cass und Dani sich am Freitagnachmittag auf dem Weg zum Blumenladen durch die Menschenmassen schoben, zählten sie bestimmt ein halbes Dutzend davon.
    Das Schaufenster von Lupine Floral war ein wahres künstlerisches Winterwunderwerk in Weiß und Silber. Ein kleiner Fluss aus silberfarbenem Schleifenband schlängelte sich durch kunstvoll gesteckte weiße Rosen und Nelken in silbernen Vasen. Ein kleiner Wald aus Schleierkraut erhob sich aus Milchglasvasen, die durch Girlanden aus künstlichen Perlen verbunden waren. Das Zentrum des Fensters bildete ein kleiner Tannenbaum, geschmückt mit silbernen Kugeln und blauen Schleifen.
    „Das könnte mir gefallen“, sagte Dani, als sie den Laden betraten.
    „Was genau?“, hakte Cass nach.
    „Alles.“
    Cass sah schon, wie das Geld davonflatterte. Trotzdem nickte sie gutmütig und folgte ihrer Tochter hinein. Wenn sie doch nur schon mehr gespart hätte!
    Selbst wenn Dani ihr noch ein Jahr länger Zeit gelassen hätte, wäre sie wohl nicht in der Lage gewesen, alles Geld aufzubringen, das sie vermutlich für diese angeblich kleine Hochzeitsfeier ausgeben würden. Sie hätte schon vor langer Zeit anfangen sollen zu sparen. Kopf hoch. Wenn du all das hier abbezahlt hast, ist Amber bestimmt auch schon verlobt, und du kannst von vorn anfangen . Zum Glück war eins ihrer Kinder ein Junge.
    Als sie hereinkamen, verabschiedete Kevin Carlyle, wie immer adrett gekleidet, heute in Designerjeans und einem grauen Kaschmirpullover, gerade eine andere Kundin. „Oh, hier ist ja unsere zukünftige Braut!“, begrüßte er sie. „Herzlichen Glückwunsch, Dani. Wir freuen uns so für dich.“
    „Danke“, antwortete Dani.
    „Es gibt doch nichts Schöneres als eine Weihnachtshochzeit“, fuhr Kevin fort.
    Und nichts Teureres, dachte Cass. Wenn Dani und Mike im Sommer geheiratet hätten, wäre es ein Leichtes gewesen, sämtliche Gärten ihrer Freunde zu plündern. Auf die Weise hätte man eine Menge Geld sparen können. Kein guter Stil, schalt sich Cass. Für eine Hochzeit schnorrte man keine Blumen aus anderer Leute Gärten. Außerdem war es wichtig, die ortsansässigen Geschäfte zu unterstützen, und Heinrich und Kevin hatten wahrlich schon genügend Leckereien bei ihr in der Bäckerei gekauft.
    Heinrich kam aus dem hinteren Ladenteil, wo er vermutlich an einem Blumenarrangement gearbeitet hatte. Kevin war erst Anfang vierzig, doch Heinrich ging schon stark auf die Fünfzig zu, was man an seinem sich lichtenden braunen Haar erkennen konnte. Auch er trug eine teure dunkle Jeans und dazu einen schwarzen Rollkragenpullover.
    „Meine Damen“, begrüßte er sie, „das wird ja so ein Vergnügen werden. Ich habe schon seit Ewigkeiten keine Hochzeit mehr im Dezember bestückt.“
    „Ich hoffe, wir bekommen das mit einem nicht allzu großen Budget hin“, sagte Cass. Daraufhin erntete sie einen bösen Blick von ihrer Tochter.
    Heinrich lachte. „Das schaffen wir schon. Kommt, setzt euch, und dann

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