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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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mich mal verabschieden.“
    „Es war wirklich ein schöner Abend“, sagte Ella zu ihm.
    Wirklich schön? Echt? Es war doch nur ein Essen gewesen. Oh, aber ein Essen mit vornehmen Tischdecken. Das machte wohl einen großen Unterschied.
    „Wir wiederholen das auf alle Fälle bald einmal“, sagte Axel.
    Nicht, wenn Jake etwas dazu zu sagen hatte. Ach ja, hatte er ja leider nicht.
    Axel ging zurück zum Wagen, und Ella marschierte an Jake vorbei ins Haus. Er rief Tiny und folgte ihr … zufrieden grinsend.
    Doch als er sich zu Ella gesellte, sorgte sie dafür, dass ihm das Grinsen verging. „Das war ja ein sehr erwachsenes Benehmen“, fuhr sie ihn an, während sie aus den Schuhen schlüpfte.
    Er stellte sich dumm. „Was?“
    „Du weißt genau, was ich meine. Du bist so ein Heuchler.“
    „Wie bitte?“
    „Du darfst dich mit anderen Frauen amüsieren, aber ich darf nicht mal einen anderen Mann anschauen? Stimmt’s?“
    „Ich hab nie …“, begann er.
    Sie unterbrach ihn. „Hast du ständig. Ich werde mich wieder mit Axel treffen, und ich werde mein eigenes Leben führen. Und ich werde einen Weihnachtsbaum kaufen und dafür sorgen, dass das Haus verkauft wird!“
    Jake war sich nicht sicher, was der Weihnachtsbaum damit zu tun hatte, aber die Kernaussage der Tirade hatte er durchaus verstanden. Für Ella war er Geschichte. Und sobald sie das Haus verkauft hatten, würde sie ihn ganz aus ihrem Leben verbannen. Eigentlich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu sagen: „Liebling, wir haben einen Fehler gemacht. Komm, wir setzen uns zusammen und reden miteinander, ganz in Ruhe und vernünftig. Lass uns all die Verdächtigungen und die Wut vergessen. Lass mich dich stattdessen lieben.“ Doch statt all das auszusprechen, stand er stumm im Flur und sah ihr böse hinterher, als sie nach oben ging.
    Sein Leben war wie ein schlechter Countrysong. Jetzt fehlte ihm nur noch, dass sein Auto den Geist aufgab und sein Hund starb.
    Als könnte er seine Gedanken lesen, winselte Tiny leise.
    „Das hab ich nicht ernst gemeint, Tiny“, sagte Jake. „Komm, wir gehen in die Küche und holen uns ein bisschen Chili.“
    Ella warf ihre Schuhe in den Schrank und ließ sich aufs Bett fallen. Sie konnte es wirklich nicht erwarten, endlich dieses Haus zu verkaufen und von Jake O’Brien wegzukommen. Von ihm und seinem unreifen Benehmen und seinen billigen Countrysongs. Wahrscheinlich war er jetzt in der Küche und brachte dort wieder alles durcheinander. So wie er versuchte, ihr Leben durcheinanderzubringen.
    Aber sie würde das nicht zulassen. Und sie würde lernen, Jazz toll zu finden, und wenn es sie umbrachte.

9. KAPITEL
    Am Freitagmorgen machte Ella sich gerade fertig, um in den Laden zu gehen, als Axel anrief. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ein Pärchen in die Stadt kommt, das sich ein Zweithaus kaufen will. Ich könnte mir vorstellen, dass ihnen euer Haus gefällt.“
    „Das ist ja wunderbar“, antwortete Ella begeistert. Wenn diese Leute ein Ferienhaus suchten, hatten sie ganz offensichtlich Geld. Vielleicht würden sie ja sogar den geforderten Preis bezahlen.
    „Sie kommen heute Nachmittag. Wenn es also noch etwas zu tun gibt …“
    Zum Beispiel Jake dazu zu bringen, seine Unterwäsche einzusammeln und das schmutzige Geschirr aus der Spüle zu entsorgen? Sehr diplomatisch. „Ich sorge dafür, dass alles pikobello aussieht“, versprach Ella.
    Kaum hatte sie das Telefonat beendet, machte sie sich auf die Suche nach Jake. Es war nicht schwierig, ihn zu finden. Sie musste nur ihrer Nase folgen, denn er war in der Küche und briet sich Eier mit Speck. Natürlich spritzte dabei das Fett über den ganzen Herd. Er war wirklich das wandelnde Chaos.
    „Axel kommt heute Nachmittag mit einem Paar vorbei, das sich das Haus anschauen will“, informierte sie ihn.
    Seine einzige Reaktion war ein Grummeln.
    Seitdem sie mit Axel essen gewesen war, verhielt sich Jake ziemlich garstig. Das machte es schwierig, vernünftig mit ihm zu reden. Sie versuchte es trotzdem. „Du räumst also bitte die Küche auf, ja?“
    „Ja“, brummte er, offensichtlich beleidigt.
    „Danke“, sagte sie nur und verließ die Küche. Sie hatte keine Zeit, hier herumzustehen und böse Blicke auszutauschen. Sie musste zur Arbeit. Aber erst würde sie schnell noch auf den Dachboden laufen und ein paar Dekoartikel herunterholen, um für eine weihnachtliche Stimmung im Haus zu sorgen. Der erste Eindruck war so wichtig.
    Allerdings war es genauso

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