Merry Ex-Mas
Zeit zu verbringen, als sich mit dem Piraten von Icicle Falls zu kabbeln. Sie erledigte ihren Einkauf und machte sich anschließend auf den Weg zur Eisbahn.
Die kleine Eisbahn im Park, auf der sich die Eisläufer in bunter Winterkleidung tummelten, hätte dem Maler Norman Rockwell als Inspiration dienen können. Am Rand saßen Leute auf den Parkbänken, tranken heiße Schokolade und aßen geröstete Mandeln. Oder sie standen an den Feuerstellen und wärmten sich vor der nächsten Runde auf dem Eis. Weiter oben, den Hügel hinauf, vergnügte sich eine Gruppe Jungs bei einer Schneeballschlacht. Der Duft von Zimt und Vanille, der vom Stand mit den gerösteten Mandeln herüberdriftete, ließ Cecily das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Luke hockte bereits am Rand der Eisbahn und schnürte die Schlittschuhe seiner Tochter. Serena, die inzwischen fünf Jahre alt war, sah in ihren rosafarbenen Leggins, dem rosa Parka und der Strickmütze auf ihren Locken einfach süß aus. Eigentlich sah die Kleine immer so aus, als könnte sie für das Titelblatt einer Zeitschrift posieren. Das war ihrer Großmutter zu verdanken, die die Mutterrolle übernommen hatte, als Lukes Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.
Serena sah Cecily näher kommen und winkte. Und zwar nicht zaghaft, sondern so heftig, dass sie vor Aufregung auf der Bank auf und ab hüpfte. Luke drehte sich um und winkte ebenfalls. Er hüpfte zwar nicht auf und ab, aber das Strahlen auf seinem Gesicht verriet, dass auch er von Cecilys Erscheinen begeistert war.
Sie musste aufhören, sich mit dem Mann zu verabreden. Es war nicht fair.
„Cecily, ich habe neue Schlittschuhe!“, rief Serena.
„Die sind ja schick“, bewunderte Cecily sie, als sie zu den beiden trat.
„Meine Füße sind gewachsen“, verkündete Serena. „Daddy hat gesagt, ich werde so groß wie er und kann Basketballspielerin werden.“
„Würde dir das gefallen?“, wollte Cecily wissen.
Serena zog die Stirn in Falten. „Nein. Ich will nur mit Grandma Kekse backen.“
„Vielleicht wirst du ja später einmal Bäckerin, so wie Mrs Wilkes“, schlug Cecily vor.
„O ja, dann kann ich Lebkuchenmännchen backen!“, rief Serena.
„Du backst sie, und wir essen sie“, meinte Luke.
Serena hüpfte von der Bank und stakste zum Eis. „Kommt, eislaufen!“
„Wart mal einen Moment, mein Schatz“, sagte Luke und hielt sie mit seiner großen Hand fest. „Allein gehst du nicht auf die Eisbahn, schon vergessen?“
Serena runzelte die Stirn. „Beeil dich, Daddy. Zieh schon deine Schlittschuhe an.“
Luke setzte sich auf die Bank und deutete auf den Platz neben sich, damit Cecily ebenfalls ihre Schlittschuhe anziehen konnte.
Serena beobachtete die anderen Eisläufer, und Cecily nahm sich einen Augenblick Zeit, um ebenfalls zuzuschauen. Es sah so aus, als wäre halb Icicle Falls auf den Beinen, um die frische Luft an diesem Samstag zu genießen. Teenager rasten im Kreis an den älteren Eisläufern vorbei. Kleine Kinder schwankten hin und her, beschützt von ihren Eltern, und ein oder zwei fortgeschrittene Läufer übten gewagte Sprünge in der Mitte der Bahn. Ein kleiner Junge, der hinter einem quietschenden Mädchen herlief, fiel hin, blinzelte schockiert und kam dann wieder auf die Füße, um seine Jagd fortzusetzen.
Neben Cecily fing Luke an zu lachen. „Vielleicht schafft er es, wenn er erwachsen ist, sie doch noch einzufangen.“ Er zog seine Schnürsenkel fest und stand auf. „Bereit?“, fragte er Cecily und streckte ihr eine Hand hin.
Bereit, um gefangen zu werden? Natürlich hatte er das nicht gemeint. Und sie war auch nicht bereit.
Aber sie schnürte die Schuhe noch einmal fest und ergriff dann seine Hand. Die andere Hand streckte Luke seiner Tochter entgegen, und schon standen sie auf dem Eis.
Manchmal vergaßen die Leute, wie gefährlich Eislaufen sein konnte. Man konnte fallen und sich den Arm brechen. Oder es konnte noch Schlimmeres passieren. Und doch waren heute so viele Leute hier. Es war einfach aufregend, über das Eis zu flitzen, mit dem Wind im Gesicht. Und genau deshalb gingen die Leute das Risiko ein. War es bei der Liebe nicht genauso?
Sie musste jetzt wirklich endlich aufhören, mit Luke irgendwelche Sachen zu unternehmen.
Wirklich.
Als Pastor Jim am Sonntag von der Wichtigkeit der Selbstbeherrschung sprach, rutschte Ella unruhig auf der Kirchenbank herum. Mit ihrer Selbstbeherrschung war es in letzter Zeit nicht weit her gewesen. War es falsch, mit
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