Merry Ex-Mas
Hormonspiegel wieder in die Höhe. Warum nur passierte das jedes Mal, wenn er auftauchte? Vergiss es, ermahnte sie sich, bevor sie Todd betont gelassen begrüßte.
Er blieb neben ihr stehen und blickte in ihren Korb.
Hey, wieso war er so neugierig? Hastig zog Cecily den Korb zur Seite.
„Das brauchst du doch gar nicht.“
Was, die Kopfschmerztabletten oder die Wimperntusche?
„Wieso tragen Frauen eigentlich überhaupt Make-up?“
Okay, nicht die Schmerztabletten .
„Um hübsch auszusehen“, antwortete sie.
„Das ist uns Männern eher egal“, behauptete er. „An euren Wimpern sind wir nicht sonderlich interessiert.“
„Das sagst du so. Aber wenn eine Frau ohne Make-up herumliefe, würde kein Mann sie anschauen.“
„Na klar, ich schon“, konterte er. „Ich würde einfach nur woanders hinsehen.“ Er demonstrierte es, indem er seinen Blick langsam zu ihren Brüsten wandern ließ.
„Jämmerlich“, meinte sie angewidert.
„Nein, nur ehrlich.“
„Na, dann vielen Dank für die Ehrlichkeit.“
„Ich versuch ja nur zu sagen, wie es ist.“ Er lächelte ein wenig spöttisch. „Aber du bist doch die Partnervermittlerin. Du weißt ja schon, wie es läuft. Oder haben deine männlichen Kunden nach Frauen mit großen … Wimpern gefragt?“
„Nein. Und vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich nicht mehr im Geschäft bin. Und mich nicht mehr verabrede.“ Sie setzte ihren Weg den Gang entlang fort.
Statt den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen und zu verschwinden, schlenderte Todd neben ihr her. „Ist schon lustig, dass du so clever bist und trotzdem nicht siehst, was direkt vor deiner Nase ist.“
Cecily blieb stehen. „Okay, dann beiße ich ausnahmsweise mal an. Was befindet sich direkt vor meiner Nase?“
Er stellte sich vor sie, ganz nah vor sie. „Ich.“
Zack! Oh, diese Hitze … Plötzlich waren ihre Lippen ganz trocken. Leck dir jetzt bloß nicht über die Lippen .
Sie konnte nicht anders. Sie waren extrem trocken.
Aus dem zynischen Lächeln war ein sehr viel intimerer Gesichtsausdruck geworden. Mit dem Daumen strich Todd über ihre Unterlippe. „Du solltest dir Lippenbalsam kaufen, meine Schöne. Es wäre eine Schande, wenn diese hübschen Lippen aufplatzen würden.“
Wow! Ihr Hormonspiegel schoss durch die Decke. Hastig trat Cecily einen Schritt zurück. „Danke. Das mache ich.“ Sie schlüpfte an ihm vorbei und ging weiter.
So leicht ließ Todd sich nicht abschütteln. „Weißt du, was noch gut gegen die Kälte hilft?“
„Was?“
„Heiße Schokolade. Ich spendiere dir eine.“
Sie musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. „Möchtest du einen Bonbon, meine Kleine?“
Er lachte. „Komm mit. Unternimm eine kleine Spritztour mit mir.“
„Tut mir leid, ich steige nicht zu fremden Männern ins Auto.“
„Komm schon, Cecily. Hör auf, so ein Feigling zu sein. Du weißt, dass du gern mit mir zusammen sein willst.“
Ja, das wollte sie.
Und sie wollte es nicht. Der vernünftige Teil von ihr lehnte sich dagegen auf.
„Einen Becher Kakao. Was ist daran so schlimm? Das tut doch niemandem weh.“
Doch, vermutlich ihrem Herzen … hinterher. „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich habe schon andere Pläne.“
Es war keine Verabredung. Luke würde es gern sehen, wenn aus ihrer Freundschaft mehr werden würde, aber sie war entschlossen, es bei einer platonischen Ebene zu belassen. Es wäre Luke gegenüber einfach nicht fair, sich auf mehr einzulassen. Sie hatte den Männern abgeschworen. Den guten, den bösen und den … umwerfenden.
Todd zuckte mit den Schultern. „Eines Tages wirst du es nicht mehr aushalten können. Eines Tages wirst du an meine Tür klopfen, bereit für eine Tanzstunde.“
Sie erinnerte sich an ihre Unterhaltung vor einigen Monaten, als sie in Ohnmacht gefallen und im Hinterzimmer seiner Kneipe gelandet war. Die Vorstellung, Todd in Aktion zu sehen, war jetzt genauso verführerisch wie damals. O ja, Todd Black hatte es drauf, und das hatte er schon mehr als ein Mal demonstriert, seit sie wieder nach Hause gezogen war.
Aber sie war nicht interessiert. Sie war an keinem Mann interessiert. „Na, bis es dazu kommt, wirst du wohl einen sehr langen Atem brauchen.“
„Du wärst überrascht, was für einen langen Atem ich habe. Du wärst überrascht, bei wie vielen Dingen ich sehr ausdauernd sein kann.“
Sie verdrehte die Augen, schüttelte den Kopf und beließ es dabei.
Sie hatte genug von ihm. Es gab bessere Möglichkeiten, seine
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