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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Hinterteil.
    »Das verdammte Ding stürzt ständig ab. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Ich habe das Handbuch zum x-ten Mal gelesen, aber es scheint von einer dieser verdammten Maschinen geschrieben zu sein. Man braucht einen Chiffrierspezialisten vom MI5, um auch nur ein Wort zu verstehen. Ich lese einen Absatz mit Anweisungen, und ich denke, ich habe alles verstanden. Dann lese ich ihn erneut, und mir kommt alles spanisch vor, ich begreife nicht ein Wort. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich diesen verdammten Apparat gekauft habe! Ich kam prima zurecht mit meiner altmodischen Schreibmaschine!«

    »Dein Steuerberater hat sie dir empfohlen, Süßer. Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber ich habe selbst keine Ahnung von diesen Dingern. Du wirst dich schon daran gewöhnen.«

    »Das bezweifle ich!« Denis stand auf und stieß dabei seinen Stuhl zurück.
    »Jedes fünfjährige Kind in diesem Land kann heutzutage mit einem Computer umgehen, aber ich bin offensichtlich viel zu alt, um es noch zu lernen! Ich könnte einen Drink gebrauchen. Du wahrscheinlich auch, nicht wahr? Wie war das Essen mit Elizabeth?«
    Er musterte seine Frau mit einem Seitenblick. Sie wirkte entspannt und glücklich, während sie mit den Papieren auf seinem Schreibtisch hantierte und sie zurechtrückte. Seine gewohnheitsmäßige Unordnung war ihr ein Gräuel. Leah war eine ordentliche Seele, und sie war nicht schlecht darin, andere Menschen zu organisieren. Warum sah sie so verdammt zufrieden mit dem Leben aus? Andererseits: Warum nicht? Aber was hatte dieses ständige schwache Lächeln um ihre Mundwinkel zu bedeuten? War es überhaupt ein Lächeln? Oder bildete er sich alles nur ein? Um Gottes willen, die arme Frau durfte doch wohl noch lächeln, oder vielleicht nicht? Was für ein Monster von Ehemann war er nur?
    Er wartete auf ihre Antwort, während er seine unwürdigen Verdächtigungen verdrängte und sich bemühte, unbekümmert dreinzublicken, in der Hoffnung, völlig normal zu klingen.

    »Das Essen war in Ordnung, und Lizzie war … Lizzie eben. Ich liebe sie, natürlich, aber selbst als kleines Mädchen war sie nicht die Sorte Tochter, die sich großartig hätte bemuttern lassen. Und jetzt … ich sehe sie an und denke, ist es möglich, dass sie erst neunzehn ist? Sie sieht aus wie eine Frau von dreißig, spricht wie eine von vierzig, und offen gestanden, sie macht mir Angst! Aber die Pflicht ist getan, und wir haben wieder einen Monat Zeit, in dem wir uns nicht sehen müssen.«
    Während sie sprach, führte sie ihren Mann aus dem Arbeitszimmer und in Richtung Salon. Denis folgte ihr und warf einen verstohlenen Blick in den Spiegel. Er zog seine Krawatte zurecht. Leah war, wie üblich, von Kopf bis Fuß makellos gekleidet und frisiert. Wahrscheinlich hatte es dem verstorbenen Marcus Keller so gefallen. Wo immer er auch jetzt sein mochte, sein Schatten wachte unheilvoll über seiner einstigen Gattin und ihrem neuen Gemahl und wartete darauf, dass ihre Persönlichkeit langsam zerfiel – sicher lediglich eine Frage der Zeit, seit er sich nicht mehr um sie kümmern konnte und alles einem Vollidioten wie Denis überlassen blieb.
    Dass Leah ihn geheiratet hatte, obwohl sie wahrscheinlich jeden hätte haben können, blieb nicht nur für Denis eines der unlösbaren Geheimnisse des Lebens, sondern auch für all ihre gemeinsamen Bekannten.
    Manchmal – genau genommen ein Dutzend Mal am Tag – fragte sich Denis, warum Leah ihn überhaupt geheiratet hatte. Geld war ausgeschlossen – davon hatte sie mehr als genug. Oder besser gesagt, sie verfügte über einen großen Teil von Marcus Kellers Geld. Mehr als Denis besaß oder jemals besitzen würde. Seine Arbeit brachte nicht so viel ein, wie manche Leute vielleicht glauben mochten. Der verstorbene Mr. Keller zahlte aus dem Jenseits immer noch die Haushaltsrechnungen.
    Denis war auch nicht jung (zweiundfünfzig) oder attraktiv (sein Haar wurde dünner, und um die Taille hatte er einen Rettungsring angesetzt) beziehungsweise in irgendeiner anderen Hinsicht einzigartig. Schön und gut, er hatte bescheidene Erfolge mit dem, was er tat, nämlich über Essen und Trinken schreiben, und die entsprechende Fernsehserie hatte seinen Namen zu einem Begriff gemacht. Doch es war nicht gerade die Art von Beruf, der Denis’ Meinung nach das Interesse der Witwe eines Multimillionärs weckte, der zu seinen Lebzeiten die Finanzwelt dominiert hatte und dessen Porträt noch immer die Vorstandszimmer fast

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