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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Liebesglück!, dachte Markby nüchtern. Das machte die Sache komplizierter. Er fragte sich, ob die junge Frau wusste, dass Harding in sie verliebt war. Wahrscheinlich nicht. Ganz ohne Zweifel dachte sie nur an ihre alten Klepper und sonst gar nichts.
    »Miss Foster, wenn Sie sagen, die Leute hätten Schwierigkeiten gehabt, Mrs. Bryants Äußerungen zu folgen – könnten Sie mir vielleicht ein Beispiel nennen?« Sie druckste herum und errötete noch stärker.
    »Ich kann nicht über andere reden, das wäre nicht richtig. Außerdem, es wäre nichts weiter als Hörensagen, wie Sie es wahrscheinlich nennen würden.«
    »Das wäre es vielleicht vor einem Gericht, aber wir stehen hier nicht im Gerichtssaal, oder?«, erinnerte Markby sie freundlich.
    »Einen eigenartigen Beruf haben Sie, was?«, unterbrach Robin Harding das Gespräch.
    »Ständig dummem Geschwätz nachgehen und stets auf der Lauer, um anderen Menschen ihre Geheimnisse zu entlocken.«
    »Haben Sie denn irgendwelche Geheimnisse, die ich besser nicht wissen sollte?« Markby musterte ihn kühl. Dieser junge Bursche machte ihn allmählich richtig ärgerlich. Vielleicht brauchte Harding einen Dämpfer. Robin errötete.
    »Nein, natürlich nicht! Warum scheren Sie sich nicht um Ihre eigenen Dinge?«
    »Richtig. Miss Foster?«
    »Geheimnisse? Ich habe eines, ja. Und ehrlich gesagt, ich erzähle es Ihnen gerne, denn es brennt mir auf der Seele. Es ist eine alberne Geschichte, aber ich muss immer wieder daran denken, und ich schäme mich vor mir selbst, weil es mich in keinem besonders guten Licht dastehen lässt.«
    »Zoë?« Harding starrte sie überrascht und alarmiert zugleich an.
    »Worauf willst du hinaus? Du musst ihm überhaupt nichts erzählen, weißt du? Er fischt im Trüben, nichts als Spekulationen. Lass ihn ruhig.«
    »Ich muss aber mit jemandem reden! Es lässt mir sonst keine Ruhe!«
    »Um Gottes willen, Zoë!«
    »Mr. Harding!«, sagte Markby steif.
    »Würden Sie bitte den Mund halten und Miss Foster ausreden lassen?«
    »Ich hab Ihnen doch erzählt, dass ich ziemlich gut mit Ellen zurechtgekommen bin«, begann Zoë hastig, bevor der wütende Robin Harding explodieren konnte.
    »Sie war mehrmals Sonntag nachmittags hier draußen, und wir sind über die Felder spazieren gegangen. Meistens haben wir über unsere Kampagne zur Rettung von Springwood Hall geredet und über Dinge, die sonst so in Bamford vor sich gingen. Ich hab über meine Probleme hier im Schutzhof gesprochen und wie schwierig es wäre, Geld zu bekommen.« Zoë hielt inne.
    »Tatsache ist, ich habe eine ganze Reihe großzügiger Spenden von Lesern dieser Zeitung erhalten, die unsere Geschichte über den drohenden Rauswurf abgedruckt hat.« O nein!, flehte Markby. Weich jetzt nicht vom Thema ab, nicht jetzt, wo du so hübsch zu plaudern angefangen hast! Laut sagte er:
    »Sie haben nicht über sich selbst gesprochen, Sie und Mrs. Bryant? Ich meine, hat sie Ihnen verraten, wo sie gelebt hat, bevor sie nach Bamford gekommen ist?«
    »Ich erinnere mich nicht so genau. Sie stammt wohl ursprünglich aus Australien, aber sie ist schon vor langer Zeit nach Großbritannien gekommen. Sie hat erzählt, dass sie vielleicht eines Tages nach Australien zurückkehren wird, um dort Urlaub zu machen. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Aber was ich Ihnen erzählen wollte, ist Folgendes … eines Sonntags, als wir spazieren waren und ich ihr sagte, wie chronisch wir hier oben an Geldmangel leiden, fing sie an zu berichten, wie gut ihr Geschäft ging. Sie war selbst überrascht über ihren Erfolg. Sie machte einen richtig morbiden Witz darüber. Sie sagte: ›Wenn das so weitergeht, sterbe ich noch als reiche Frau.‹ Und dann sagte sie noch, sie müsse jemanden finden, dem sie alles in ihrem Testament hinterlassen könne. Sie sagte: ›Keine Familie, keine Freunde, nur ich allein. Aber ich vergesse nicht, wer mir gegenüber anständig war.‹ Ich habe es damals so verstanden, dass sie bereits ein Testament verfasst hatte, und ich dachte …« Inzwischen war Zoës Gesicht puterrot.
    »Ich dachte, sie meint mich. Ich dachte wirklich, sie meint mich und dass sie mich nicht vergessen würde! Ich weiß, es ist schrecklich, aber ich dachte wirklich, sie hätte mich in ihrem Testament bedacht, oder eigentlich nicht mich, sondern den Schutzhof …«
    »Zoë!«, brüllte Harding.
    »Halten Sie den Mund!«, befahl Markby brüsk.
    »Aber das hat sie nicht, Miss Foster, wie sich herausgestellt hat. Nicht

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