Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
Grund zu mir gekommen, Mr. Schuhmacher?«, fragte Zoë hastig. Sie legte. Robin beruhigend die Hand auf den Arm und sah ihn mit einem besorgten Blick an.
»Geht es um den Pachtvertrag?«
»Nein … nein. Ich bin nur vorbeigekommen, um zu sagen, wie leid mir die Sache mit dem kleinen Mädchen tut. Und natürlich mit dem vermissten Tier.«
»Okay, jetzt haben Sie Ihren Spruch aufgesagt, also scheren Sie sich weg!«, schnarrte Robin Harding mit schwerer, verzerrter Stimme. Drohend hob er die Mistgabel.
»Sie haben sehr schlechte Manieren, junger Mann«, entgegnete Eric sanft.
»Und Sie begreifen nicht besonders schnell, wie es scheint. Ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
»Denken Sie bloß nicht, dass ich wortlos zusehe, wie Sie Zoë schikanieren!« Plötzlich sprang Robin vor, die Mistgabel wie ein Bajonett in den Händen.
»Los, verschwinden Sie augenblicklich, sonst geht es Ihnen schlecht!« Er stieß mit den Zinken nach Schuhmachers Brust. Zoë stieß einen Schreckensschrei aus, doch sie hätte sich nicht ängstigen müssen. Eric bewegte sich mit der Schnelligkeit und dem Geschick, die er in den Tagen des Eishockeys erworben hatte, packte die Zinken und drehte sie fachmännisch. Der Griff entwand sich Robins Händen, während der Schweizer gleichzeitig flink zur Seite sprang. Robin, der nicht nur die Waffe, sondern auch das Gleichgewicht verloren hatte, stolperte, von seinem eigenen Schwung getrieben, nach vorn und fiel mit dem Gesicht in den Dreck. Wutentbrannt stemmte er sich auf Hände und Knie und hob lästerlich fluchend den Kopf. Seine Augen funkelten bösartig in der Maske aus Mist und Dung, als er zu dem Schweizer aufsah, der seinen Blick mit ungebrochener Contenance erwiderte.
»Junger Mann«, sagte Eric.
»Sie wollen laufen, bevor Sie gehen gelernt haben. Und nun, Miss Foster, wollen wir uns die Tiere dort in der Koppel ansehen, während Sie mir von ihrer wohltätigen Arbeit erzählen.« Er blickte ein letztes Mal zu Harding hinunter und warf die Mistgabel neben ihm in den Dreck.
»Und Sie können sich wieder an Ihre Arbeit begeben.«
Die Tiere in der Koppel hoben die Köpfe und spitzten neugierig die Ohren, als Zoë mit dem Besucher im Schlepptau herbeikam. Der Schecke wieherte, und die beiden Shetlandponys trotteten zum Zaun.
»Die beiden hier«, erklärte Zoë,
»sind unverbesserliche
Schnorrer. Sobald sich jemand nähert, gehen sie direkt zu ihm.«
»Tatsächlich?«, fragte Schuhmacher. Die Shetlandponys hat ten den Zaun erreicht. Sie streckten die Nasen darüber hinweg und schnaubten ungeduldig.
»Reizende kleine Tiere«, sagte er und streckte unbedacht die Hand aus, um das Nächststehende am Hals zu tätscheln.
»Nicht!«, rief Zoë erschrocken.
»Nicht, wenn Sie keine …« Fast wäre ihre Warnung zu spät gekommen. Das Shetlandpony hatte misstrauisch an Erics Fingern geschnüffelt und festgestellt, dass sie keinerlei Häppchen enthielten. Es legte die Ohren an und schnappte zu. Der Schweizer zog blitzartig die Hand weg. Auf seinem Gesicht zeigte sich Überraschung, gefolgt von Befremden und schließlich unverkenbarem Missvergnügen.
»Ich wollte es Ihnen gerade erklären«, sagte Zoë entschuldigend.
»Sie sind gierig, und wenn man ihnen nichts gibt, können sie ein wenig aggressiv reagieren.«
»Das habe ich gemerkt! Ich nehme das Wort ›reizend‹ zurück. Sie sind offensichtlich niederträchtige kleine Biester!«, sagte Schuhmacher erregt.
»Nicht wirklich. Sie wurden schikaniert, verstehen Sie? Wenn Tiere ein schlechtes Benehmen zeigen, dann im Allgemeinen deswegen, weil sie von Menschen schlecht oder lieblos behandelt wurden.«
»Und woher kommen diese beiden hier?« Ihre Erklärung schien Schuhmachers Eindruck von den Shetlands nicht mildern zu können. Er wusste sicher nicht, woher sie gekommen waren, doch er hatte eine klare Vorstellung davon, wohin er sie am liebsten geschickt hätte.
»Sie wurden im Kinderzoo eines Vergnügungsparks gehalten. Die Kinder waren nicht das Problem, doch der Park lag am Rand einer großen Stadt, und außerhalb der Öffnungszeiten kamen Rowdys herbei und kletterten über den Zaun, jagten die Tiere, versuchten, auf den Ponys zu reiten, und ärgerten sie. Beide wurden rasch bissig und waren für den Zoo nicht mehr tragbar. Stellen Sie sich das Theater vor, wenn eins der Ponys ein Kind gebissen hätte! Die Verantwortlichen haben sich mit uns in Verbindung gesetzt und gefragt, ob wir sie aufnehmen könnten. Sie wollten die
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