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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Wenn es den Menschen nicht gefällt, warum bleiben sie dann nicht in der Stadt?« Schuhmacher schüttelte den Kopf.
    »Sie wollen keine Wirklichkeit. Sie wollen angenehme Entspannung. Sie zahlen dafür, und es ist meine Aufgabe, ihnen das zu geben, was sie wollen.«
    »Und was geschieht mit unseren Tieren?«, platzte Zoë heraus.
    »Nur weil sie keine teuren Preisschilder am Hals tragen und nicht schön sind, zählen sie nicht, habe ich Recht?« Er begegnete ihrem wütenden Blick mit eiserner Gelassenheit.
    »Ist es notwendig, frage ich Sie, ihre nutzlosen Leben zu verlängern?«
    »Sie hatten ein erbärmliches Leben!« Zoë brüllte fast.
    »Und sie verdienen es, ihre letzten Tage in Ruhe und ein wenig Komfort zu verbringen – jedenfalls so viel Komfort, wie ich ihnen geben kann, mit Menschen, die sich um sie kümmern! Ihre reichen Gäste mit ihren Bilderbuchvorstellungen über das Leben auf dem Land können sich ihr Geld nehmen und sonst wo hingehen!«
    »Aber ich möchte, dass sie ihr Geld hier ausgeben«, sagte Eric mit der gleichen unerschütterlichen Ruhe.
    »Und sie wollen herkommen. Warum auch nicht? Es ist ihre Entscheidung. Warum sollte ich ihnen kein idealisiertes Landleben bieten? Schließlich ist es das, was sie sich wünschen.«
    »Wir waren zuerst hier!«
    »Auf meinem Land. Ich bin der Eigentümer, nicht Sie. Ihr Pachtvertrag ist fast abgelaufen. Also liegt die Entscheidung bei mir, nicht wahr? Außerdem sprechen wir hier von meinem Unternehmen, meinem Lebensunterhalt und dem all meiner Mitarbeiter. Ich habe Leuten aus der Umgebung Arbeit gegeben, den Zimmermädchen und den Gärtnern. All diese Leute sind von meinem Hotel und seinem Erfolg abhängig. Nicht nur ich alleine!« Zoë starrte ihn sprachlos an. Schließlich bemühte sie sich, einen Teil ihrer Fassung wiederzuerlangen, und sagte ernst:
    »Aber wir können es uns nicht leisten, woanders hinzugehen oder eine höhere Pacht zu bezahlen, Mr. Schuhmacher.«
    »Ja, das verstehe ich, Miss Foster. Ich bin nicht dumm. Aber Sie müssen auch verstehen, dass ich eine große Menge Geld in Springwood Hall investiert habe.« Zoë seufzte und schob die Hände in die Jackentaschen. Eric musterte sekundenlang ihre traurige Gestalt.
    »Sehen Sie, Miss Foster«, sagte er schließlich.
    »Ich habe nichts gegen Tiere. Ich bewundere, was Sie hier getan haben, ganz ehrlich. Aber es ist eine rein geschäftliche Entscheidung, begreifen Sie das?« Sein Tonfall war unerwartet sanft geworden. Zoë blickte ihn überrascht an und errötete.
    »Ja, ich verstehe. Wir haben einfach verschiedene Ziele im Leben, Mr. Schuhmacher. Keines von beiden ist für sich genommen verkehrt, aber sie lassen sich einfach nicht miteinander vereinbaren, das ist alles.«
    »Vielleicht.« Sie wandten sich um und gingen langsam zur Scheune zurück.
    »Sie sind Mitglied in dieser Historischen Gesellschaft, nicht wahr?«, fragte er unvermittelt.
    »Ja. Vermutlich gefällt Ihnen das auch nicht?« Zoë zuckte die Schultern.
    »Ehrlich gesagt, ich bin nur beigetreten, weil ich dachte, es gäbe eine Chance, Sie an der Durchsetzung Ihrer Pläne für Springwood Hall zu hindern.«
    »O nein.« Schuhmacher kicherte leise.
    »Die gab es nicht. Zu keiner Zeit.« Als Zoë sein Lachen hörte, blieb sie stehen und wirbelte zu ihm herum.
    »Halten Sie uns vielleicht für komisch? Vermutlich wirken wir ein wenig seltsam und rückständig und störrisch. Aber das hier ist unsere Welt, unser Zuhause, unser kleines Stückchen Land, und wir lieben es so, wie es ist!« Ihr Zorn verebbte.
    »Wir hätten Sie in Ruhe lassen sollen. All unsere Anstrengungen haben uns nur Kummer und Verdruss gebracht. Ellen ist tot. Emma ist verschwunden, und vielleicht ist ihr etwas zugestoßen. Maud ist ebenfalls weg. Es tut mir leid, Mr. Schuhmacher, wenn ich mich Ihrem Lachen nicht anschließen kann, aber ich finde nichts von alledem lustig. Überhaupt nichts.« Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Unterhaltung schien Eric wütend zu werden.
    »Ich lache Sie nicht aus!« Das Gespräch stockte. Robin Harding hatte gehört, dass sie zurückkamen, und war aus der Scheune getreten. Er stand vor der Tür und starrte düster zu ihnen hinüber.
    »Ihr Freund wird schon ungeduldig«, sagte Schuhmacher steif.
    »Ich gehe jetzt besser. Danke sehr, dass Sie mir die Tiere gezeigt haben, Miss Foster.« Er ging rasch über den Hof davon, stieg in seinen Wagen und fuhr los, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Den wären wir los!«, murmelte Robin. Zoë

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