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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Frage. Merediths Gesicht musste ihr Erstaunen verraten.
    »Ich war heute Morgen unten beim Schutzhof«, erklärte Schuhmacher.
    »Miss Foster hat mich herumgeführt.« Er blickte nachdenklich und bedauernd drein.
    »Es ist sehr unordentlich und schmutzig dort.«
    »Überhaupt nicht wie bei Ihnen in der Schweiz, meinen Sie?«, entschlüpfte es Meredith.
    »Verzeihung – das war ungehörig von mir.«
    »Nein, nein, Sie haben ja Recht. Es ist tatsächlich nicht schweizerisch. Diese Scheune, so baufällig, und was den Caravan betrifft, in dem sie lebt … ich war selbstverständlich nicht drinnen, wo denken Sie hin!« Eric fixierte Meredith mit einem drohenden Blick.
    »Aber ich konnte sehen, in welch schlimmem Zustand er ist. Ich glaube nicht, dass sie eine Standgenehmigung für den Anhänger hat. Dieser ganze Schutzhof muss von dort verschwinden, fürchte ich.«
    »Hören Sie«, begann Meredith.
    »Mir ist bewusst, dass es ein Schandfleck ist, aber …« Er hob eine große, kräftige Hand und unterbrach sie.
    »Ja, das ist es. Ich bin mir durchaus der Arbeit bewusst, die Miss Foster leistet. Sie ist in der Tat höchst lobenswert. Schließlich sind die Tiere nicht einmal hübsch, und sie ist ganz auf Spenden anderer Menschen angewiesen. Und andere Menschen spenden eher, wenn sie attraktive Tiere sehen, verlassene Jungtiere und so weiter. Eines von diesen kleinen Shetlandponys in Miss Fosters Koppel hat sogar nach mir geschnappt!« Meredith musste unwillkürlich lachen, trotz aller Erschöpfung, die sich, unterstützt vom Brandy, in ihr ausbreitete.
    »Vielleicht wusste es ja, wer ich bin«, sagte Eric mit unerwartetem Humor. Meredith staunte mit jedem Satz mehr über diesen Mann.
    »Doch sie ist eine bemerkenswerte junge Frau, und ihre Arbeit sollte nicht … nun, nicht einfach so ausgelöscht werden. Und wenn man einen Schutzhof mit so geringen finanziellen Mitteln unterhalten kann, wie Miss Foster es tut, muss man sich auch im Geschäftlichen sehr gut auskennen.« In Schuhmachers Stimme schwang jetzt tatsächlich Respekt! Hallo, hallo, hallo, dachte Meredith, während sie heftig dagegen ankämpfte, einzuschlafen. Irgendwo in weiter Ferne sagte Erics Stimme:
    »Ja, der Schutzhof sollte irgendwie gerettet werden. Ich bin allerdings nicht so sicher, ob dieser junge Mann, dieser Robin Harding, noch zu retten ist. Ich kenne diese Sorte Mensch, bin ihr schon früher begegnet. Er muss gehen. Er muss wirklich gehen. Ich vertraue ihm nicht. Jemandem wie ihm würde ich nie im Leben eine Arbeit in meinem Hotel anbieten!« Erics Worte drangen kaum noch in Merediths Bewusstsein vor. Ohne sich einen Gedanken über die Schicklichkeit zu machen, schlief sie vor seinen Augen ein. KAPITEL 15 Das Komitee der Gesellschaft zur Bewahrung des Historischen Bamford hatte sich an seinem üblichen Versammlungsort eingefunden, in Hope Mapples Wohnung. Es war das erste offizielle Treffen seit den Ereignissen von Springwood Hall, und so lastete der Mord noch schwer auf ihnen. Irgendwann früher am Tag hatten sie erfahren, dass der Coroner die gerichtliche Untersuchung von Ellen Bryants Tod verschoben hatte, da er weitere polizeiliche Ermittlungen abwarten wollte. Somit hing die Angelegenheit weiterhin wie ein Damoklesschwert über ihren Häuptern. Die restlichen noch lebenden Mitglieder des Komitees saßen zusammengesunken auf ihren Sitzen, ohne sich gegenseitig anzusehen, geschweige denn den leeren Platz, der Ellen gehört hatte. Niemand erwähnte das Geschehene. Der freie Sessel war mit blauen, abgewetzten Dralonpolstern bezogen und stammte wahrscheinlich noch aus der Amtszeit von Königin Anne. Entfernt thronähnlich mit seinen Lehnen und den geschwungenen Beinen, schien die Tatsache, dass niemand darauf saß, wie eine Art Majestätsbeleidigung, ein Tadel, weil sie es wagten, sich in Abwesenheit des früheren Besitzers zu versammeln. Sie spürten es deutlich – wie früher Ellens ironische Blicke – und nahmen es mit der gleichen innerlichen Unruhe hin. Von Zeit zu Zeit warf eines der Komiteemitglieder einen verstohlenen Blick in Richtung des Möbels. Hope erschien in der Tür. Sie trug einen langen jadegrünen Kaftan aus irgendeinem glänzenden Material, der am Halsausschnitt und über der Brust mit Pailletten bestickt war. Sie hielt ein Tablett in den Händen und stampfte auf schweren Füßen zum Wohnzimmertisch in der Mitte des Raums. Grünes Tuch flatterte hinter ihr und blähte sich wie ein Segel. Alle sahen ihr zu, wie sie sich bückte

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